Addo-Elefanten-Nationalpark

Die letzten Überlebenden.

Leopard in SüdafrikaDie wahren Big Five auf diesem Planeten

Viele Touristen kommen ans Ostkap von Südafrika eines einzigen Grundes wegen, der heisst Addo Elephant National Park. Der Park liegt etwa 70 Kilometer nordöstlich von Port Elizabeth im Sundays River Valley im Distrikt Sarah Baartman und nicht nicht der einzige, aber der größte Nationalpark im Ostkap. Als er gegründet wurde, lebten hier gerade noch elf der Dickhäuter. Ihre letzten Tage waren gezählt, bis Farmer oder Elfenbeinjäger auch sie mit ihren großkalibrigen Büchsen abgeknallt hätten. Von ehrlicher Jagd keine Rede.

Erst raubt man ihnen den Lebensraum, dann knallt man sie ab, weil sie den auf ihrem Territorium angebauten Mais fressen. Oder weil High Society Ladies eine kleine Elfenbeinarbeit auf ihrem protzigen Kamin im protzig-geschmacklosen Salon schick finden. Zum Glück hat Südafrika 1931 konsequent die Reissleine gezogen und dieses einzigartige, ökologische Erbe der Menschheit nicht untergehen lassen. Heute leben wieder etwa 400 dieser Riesen im Park, was der maximal angestrebten Population schon recht nahe kommt.

Tiere im Addo National ParkTiere im Addo National ParkGalt früher der Fokus auf den Erhalt der Elefantenpopulation, so findet man heute einen unglaublichen Reichtum an Fauna und Flora im Park. So finden Besucher leicht auch einige der zahlreichen Kudus, den afrikanischen Büffel, Elenantilopen, südafrikanische Kuhantilopen, Buschböcke, Warzenschweine, Steppenzebras, Spitzmaulnashörner, Hyänen und Leoparden; letztere vielleicht nicht ganz so leicht.

Einige Kilometer nord-westlich im Randgebiet des Addo, dort, wo man im Jahr 1922 den Sundays River aufgestaut hat, liegt in der Nähe der Stadt Kirkwood und der Zuurberg Mountains der Darlington-Damm, ein Stausee, an dessen Ufern man Bergzebras, Weißschwanzgnus, Oryxantilopen und Springböcke findet.

Im Sundays River leben Flusspferde und als man 2003 wieder damit begonnen hat, Löwen auszuwildern, darf der Park sich auch offiziell wieder als Park der Big Five bezeichnen: Löwe, Elefant, Büffel, Nashorn und Leopard. Die mittlerweile recht seltenen, vom Aussterben bedrohten Wildhunde wurden vor kurzem ebenfalls wieder angesiedelt wie auch Fleckenhyänen und Geparden.

Der Addo ist aber nicht nur ein einzigartiges Wildtier-Reservat, sondern ebenso ein schier verschwenderisch reiches Biotop von Planzenarten und Insekten. Über 500 verschiedene Planzenarten aus 70 Planzenfamilien und zahllose Kleintier- wie Insektenarten haben hier am Ostkap von Südafrika einen Lebensraum gefunden, dessen magisch-schöne Aura den Besucher umittelbar einnimmt.

Und, der Addo ist wie jeder andere Nationalpark mit Großwild Bühne und imaginäre Leinwand für die wilden Phantasien der Großstadtjäger, besonders von Managern und dem Mittelbau der Personalpyramide, die schon nach der ersten distanzierten Begegnung mit einem schlafenden Löwen in ein narratives Jagdfieber verfallen, das sie den ganzen Weg durch den Busch begleitet, sich dann am Lagerfeuer fortsetzt und erst nach Mitternacht im Schlafe dann mit wildem Zucken der Gleidmaßen, begleitet von seltsamen Lauten, so etwas wie Grunzen, sich fortsetzt.

Bitte lesen Sie weiter auf Seite 2: Wenn der Tag zu Ende geht und im Busch die Stimmen lauter werden.

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