Garden Route - Seite 3

Von den Gärten am Meer zur wilden Küste.

Von Knysna zum Tsitsikamma Nationalpark.

Wildernessg Garden Route SüdafrikaSie befinden sich im Distrikt Ostkap. Unterwegs zum Tsitsikamma kommen Sie an ein paar der berühmtesten Orte der Garden Route vorbei. Knysna gehört dazu wie Plettenberg Bay, Sedgfield und, etwas weiter an Port Elisabeth, das Surferparadies Jeffreys Bay. Besuchen Sie unbedingt Plettenberg Bay mit seinem endlos langen Strand aus feinstem, weißen Sand, der in den Nachmittagsstunden das Sonnenlicht so sehr reflektiert, dass es kaum möglich ist, mit offenen Augen über den Strand zu laufen.

Überall glitzert es und der Dunst am langen Ende des Strands taucht die Szenerie in eine fast unwirkliche Atmosphäre. Wenn Sie das ganze Lichtspektakel in noch gesteigerter Form erleben möchten, dann sollte die Zeit noch für einen Abstecher nach Sedgefield reichen.


Knysna. Stadt der Austern an einer wunderschönen Lagune.

Knysna SüdafrikaAuf jeden Fall aber reservieren Sie sich einen Abend für Knysna, an dem Sie unbedingt  Austern essen sollten. Knysna liegt an der Knysna Lagune, die aber eigentlich eine Flußmündung ist.

Das Wasser fließt vom Indischen Ozean zwischen zwei großen Sandstein-Klippen hindurch in die Lagune. Diese Sandstein-Klippen werden auch „The Heads“ genannt, und bilden das Tor zum alten Hafen (Thesens Jetty). Die Durchfahrt zwischen diesen beiden „Heads“ ist sehr schmal und gilt als eine der gefährlichsten Hafeneinfahrten der Welt.

Es gibt oft starke Winde in dieser Durchfahrt, eine Sandbank, große Unterwasserfelsen sowie einen extrem starken Tidenhub. Die große Lagune von Knysna war für ihre Austernzucht  bekannt, beliebt und hochfrequentiert. Austern gibt es zwar in den meisten Restaurants nach wie vor und die sind auch nicht zu unrecht berühmt, aber die Austernzucht in der Lagune ist mittlerweile leider geschlossen.

Von Jeffreys Bay – Surfer kennen diesen Ort – nach  Hoog Hollow.

Tsitsikamma Lodge Südafrika Tsitsikamma Lodge SüdafrikaHoog Hollow Country Lodge, SüdafrikaJeffreys Bay ist außerhalb der Saison ein recht verschlafener Ort, in der Saison aber mittlerweile zu einem touristischen Hotspot geworden. Die idealen Surf-Bedingungen und ein international bekannter Wettbewerb haben sicherlich dazu beigetragen.

Der nächste Stop ist dann unbedingt die Hoog Hollow Country Lodge im Tsitsikamma National Park. Sie besteht aus urigen, aber mit allem Komfort ausgestatteten Blockhütten, die in einer weitläufigen Gartenanlage liegen.

Spektakuläre Aussichten auf Berge und Wälder gibt es von überall, besonders aber von der Terrasse, auf der das Frühstück serviert wird. Unvergessen die Diner, die meistens ein thematisches zehn Gänge Menue umfassten, von einem der besten Köche Südafrikas frisch zubereitet – hoffentlich gibt es die noch.

Nicht selten verließ der letzte Gast die Party erst im Morgengrauen, nachdem auch Rudi seine letzte Geschichte aus seinem überreichen Fundus zum besten gegeben hatte.

Als junger Mann verkehrte der Fotograf Rudi Bliggenstorfer mit einer ganzen Reihe von berühmten Mitmenschen wie Golo Mann, mit dem er das Buch: Wallenstein – Bilder zu seinem Leben geschrieben hat, Max Frisch, Federico Fellini, um nur einige zu nennen.

Er bot in unregelmäßigen Abständen exklusive Führungen zum Storms River Mouth und vielen anderen Orten in dieser Traumlandschaft an, stellte atemberaubend intensiv duftende Destillate in seinem Haus in der Nähe her und zog mit einem Dutzend Mitarbeitern in den Busch, um exotische Beistecke für deutsche und schweizer Blumenläden zu schneiden.

Gelegentlich mußte er auch als Notarzt ran, wenn wiedermal der Rum an einem Freitag Abend, dem Zahltag, unter seinen Mitarbeitern Zwistigkeiten hat eskalieren lassen. Wenn ich mich recht erinnere, war er in seinem früheren Leben auch Jongleur und Seiltänzer, erfolgreicher Fotograf für den „Stern“ und andere bekannte Zeitschriften.

Während er seine Düfte detillierte, zeigt er ziemlich vergilbte Fotos, mal ihn mit einer Schlange um den Hals, mal mit Nurejew im Gespräch; wenn ich mich recht erinnere, kannte er auch so illustre Zeitgenossen wie Miró, Aznavour, Dürrenmatt und Willi Brandt.

Bei den „Manns“ ging er ein und aus, Golo Mann nannte ihn „Fanny“. Funny war auch immer sein Dress; er stand auf extrem farbig bis bunt. Quietschgelbe Hemden, leuchtende Krawatten waren dabei das mindeste. Manchmal kochte er in der Lodge und er konnte das wohl auch recht gut. Und wenn man dann früh am Morgen in seine Blockhütte kam, hatten Angestellte ein, zwei Tropfen seiner „Forrest Oils“ in einem Stöfchen aufgelöst und die Hütte roch nach Rudi’s „African Sage“, „Negril“ oder „Lemon Gras“, von denen ich heute noch ein paar Tropfen besitze.

Rudi Bliggenstorfer lebt wohl immer noch auf seiner mittlerweile wohl ziemlich verwahrlosten Farm, The Crags genannt, ein literaturreifes, afrikanisches Schicksal. Ob er noch Touren und Geschichten zum Diner anbietet? Wahrscheinlich nicht; sehr schade.

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Oberbayer

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