Ägäisregion: Brennende Steine in Olympos

Der Atem der Chimäre

Der Atem der Chimäre – Olympos‘ brennender Berg

Olympos, Mittelmeerregion, Türkei

Olympos, Mittelmeerregion, TürkeiMit dem Dolmus ca. 1,5 Stunden, in Kilometer ca. 100 entfernt, westlich von Antalya auf der Straße Kemer–Kumluca, liegt Olympos, auf Schildern manchmal auch nur als Çıralı vermerkt.

Junge Menschen und Backpacker lieben den drei Kilometer langen Strand aus feinem Kiesel, ein Seeschildkrötenbrut- und Schutzgebiet und weit weg von den ausgedehnten Liegestuhl-Landschaften um Antalya.

Olympos wurde als Bergstadt auf dem heute Musa Dağı genannten Berg gegründet, südlich seines Hafens Korykos, der ab etwa 130 n. Chr. nach Kaiser Hadrian Hadrianopolis benannt wurde und ein florierender römischer Hafen war. Er brachte Wohlstand nach Olympos, wovon einige Ausgrabungen zeugen, die aber eher heute in schlechtem Zustand sich befinden.

Olympos, Mittelmeerregion, TürkeiAnfang des 1. Jahrhunderts v.Chr. war Olympos nachweislich ein bedeutendes Mitglied des Lykischen Bundes, fiel aber wie das nahe gelegene und auch heute noch zu besuchende Phaselis den Piraten zum Opfer, die sich unter Führung eines gewissen Zeniketes hier einnisteten.

77 v. Chr. wurden die Piraten von Publius Servilius Vatia (Isauricus) vernichtend geschlagen und als Zeniketes in seiner Festung auf dem Olympos keinen Ausweg mehr sah, verbrannte er sich samt seiner Familie in seinem Haus.

Berühmt bis heute ist Olympos wegen seines einstigen Hephaistos-Kultes, der im unmittelbaren Zusammenhang mit den nahe gelegenen „ewigen Feuern“ der Chimaira steht, einer, profan gesprochen, Erdgaslagerstätte, die einen seit Jahrtausenden sichtbaren Erdbrand speist.

Nachts gehen viele auf den Berg, um die Feuer zu sehen und etwas vom uralten Kult einzufangen. Im 3. Jh. n.Chr. wird Olympos noch als Bischofssitz erwähnt, bevor seine Geschichte dann im 15. Jh. zuende geht und die letzten Einwohner endgültig die Stadt verlassen.

Neben freigelegten Sarkophage, die allerdings erhebliche Zerstörungen aufweisenden und Resten einer byzantinischen Basilika sieht man noch die auf einem Hügel gelegenen Besiedlungsreste aus dem Mittelalter. Eine Burgruine oberhalb des Strandes zeugt von einem der zahlreichen Handels- und Militärstützpunkte der Republik Genua und stammt wohl aus dem 14. Jh.

Olympos, Mittelmeerregion, TürkeiNach der Deutung der hier lebenden Bewohner wurde, entgegen der Sache (siehe unten) die Chimäre vom Prinzen nicht getötet, sondern, mit der Götter Hilfe, in der Unterwelt eingeschlossen, aus der ihr Atem noch immer an die Oberfläche kommt.

Wenn aber eines Tages ein ganz schlimmer Herrscher am Ruder ist, so die Bewohner weiter, dann kommt die Chimäre wieder ans Tageslicht und frisst ihn samt dem ganzen Hofstaat.

Und dann endet die Geschichte mit dem Hinweis, den man hier im Ort, neu ankommend, schnell erzählt bekommt: Wenn Sie also nach Chimera kommen und das Feuer brennt nicht mehr, dann hat sich das Ungeheuer nach Ankara zum Sitz der Regierung auf den Weg gemacht.



Die Geschichte von Pegasus

Pegasus

theflyingshetlands.wordpress.com – eine sehr schöne Seite mit Pegasus-Motiven, Mosaiken etc.

Olympos, Mittelmeerregion, TürkeiAls Perseus – Sohn des Zeus – der schlangenhaarigen Medusa zur Strafe den Kopf abschlug, gebar dieser aus ihrem Torso den Krieger Chrysaor und seinen Bruder Pegasus, ein weißes geflügeltes Ross.

Sofort nach seiner Geburt flog Pegasus zum Heimatberg der Musen, dem Helikon. Aus Dankbarkeit für der Musen Gastfreundschaft schlug Pegasus mit dem Huf an den Berg, worauf hin dort eine immer währende Quelle entstand, welche bis heute in Böotien ( Griechenland ) unter dem Namen “ Pferdequelle „, bekannt ist.

Seit dieser Zeit gilt Pegasus als Symbol der Musen, des Dichtens und der schöpferischen Kräfte.
Verschiedene Götter versuchten in der Folgezeit das geflügelte und gefährliche, weiße Ross einzufangen, was nicht gelingen wollte.

Eines Tages aber bereitete die Göttin Athene den Fang des Pegasus vor, mit dessen Hilfe der Held Bellerophon die Chimäre, ein feuerspeiendes Ungeheuer mit einem Löwenkopf, einem Ziegenkörper und dem Schwanz einer Schlange, töten sollte.

Athene erschien Bellerophon in einem Traum und befahl ihm, Pegasus mit einem goldenen Zaumzeug zu fangen. Als Bellerophon aufwachte, hielt er das Zaunzeug und Pegasus in den Händen. Das Flügelross ließ sich von Bellerophon führen.

Sogleich flog Bellerophon auf Pegasus nach Lyfien, wo die Chimäre in einer Höhle hauste und durch die Lüfte schwebend , mit einem gewaltigen Feuerstrahl immer wieder die Dörfer brandschatzte. Es kam schließlich zum Kampf mit der Chimäre, in dem diese unterlag. Vor lauter Stolz über diesen Sieg wollte der korinthische Königssohn Bellerophon als Held zum Olymp aufsteigen, um bei den Göttern Aufnahme zu finden.

Zeus aber, der dies ahnend voraussah, schickte ein Insekt, um Pegasus zu stechen, das Flügelross bäumte sich auf und warf den anmaßenden Bellerophon ab. Nachdem Pegasus sich erholt hatte, flog er alleine weiter zum Olymp, wo er vom Göttervater Zeus in Dienst genommen wurde.
Pegasus trug fortan die Donnerkeile des Zeus zur Erde. Belleropohn aber vereinsamte und ging allen Menschen aus dem Weg.

Über Rieder

Oberbayer

Zeige alle Beiträge von Rieder

Ihr Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.