Istanbul - Seite 2

Metropole auf zwei Kontinenten

Die Stadt Istanbul heute.

Galata-Brücke, Istanbul
IstanbulIstanbulIstanbulVereinfacht lässt sich Istanbul in drei große Stadtgebiete einteilen:

Die historische Halbinsel – gleichzeitig ehemaliges Konstantinopel im südlichen Bereich der europäischen Seite. Entlang des Marmarameeres befinden sich neue Wohn- und Gewerbebetriebe, die inzwischen sogar bis über den Flughafen hinaus weit nach Westen reichen.

Das westlich geprägte Beyoglu auf dem nördlichen Teil der europäischen Seite. Es erstreckt sich in einer Linie von ehemaligen Fischerdörfern wie Ortaköy und Bebek entlang der Küste am Bosporus. Hier errichteten wohlhabende Istanbuler noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts luxuriöse Holzvillen “Yali’s”, die ihnen als Sommerwohnsitz dienten.

Auch hier am Bosporus wurde die Bebauung nach Westen vorangetrieben. Bedingt durch das starke Wachstum Istanbuls seit den 1970’er Jahren machen den größten Teil der europäischen Stadtfläche oberhalb der ersten und zweiten Bosporus Brücke heute die modernen, im Hinterland entstandenen Stadtteile aus, die zu gewaltigen Geschäfts- und Finanzzentren ausgebaut wurden.

Die auf der asiatischen Seite liegenden Stadtteile Üsküdar und Kadiköy, einst als “Land der Blinden” geltend und ursprünglich selbstständige Städte, sind heute vor allem Wohn- und Geschäftsviertel, in denen etwa ein Drittel der Istanbuler Bevölkerung lebt.

Mit dem Bau der beiden Bosporus Brücken 1973 und 1988 gab es stetig weiteren Zuwachs an Siedlungen. Entlang des Bosporus und dem Marmarameer wurden hier großflächig bis ins asiatische Hinterland neue Stadtteile und -viertel erschlossen, sogenannte “Gecekondus”.

Der Bosporus, die Meerenge, teilt das Stadtgebiet in einen europäischen und in einen asiatischen Teil. Im Süden liegt das Marmarameer und im Norden das Schwarze Meer. Durch diese Lage ist Istanbul die einzige Metropole der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt.

Das Goldene Horn, eine nach Westen verlaufende Meerenge, trennt den europäischen Teil wiederum in eine südlich gelegene Halbinsel mit dem historischen Stadtzentrum “Sultanahmet” (historische Halbinsel) und in ein nördliches Stadtgebiet, dem historischen Genuesenviertel “Galata” (modernes Istanbul).

Die Metropole erstreckt sich ferner sowohl nach Westen als auch nach Norden und Osten und schließt außerdem die dazugehörigen Prinzeninseln im Marmarameer mit ein.

Theodosianischen Landmauer, Istanbul, TürkeiIstanbul gliedert sich außerdem noch in 39 Stadtteile, 25 im europäischen und 14 im asiatischen Teil. Das alte, im Süden der europäischen Seite gelegene Stadtzentrum des einstigen Konstantinopel mit den Stadtteilen Eminönü und Fatih wird durch das Goldene Horn von den nördlicher gelegenen, jüngeren Stadtteilen getrennt und im Westen von der Theodosianischen Landmauer, eine der erfolgreichsten und bestdurchdachten Befestigungsanlagen in der Geschichte der Kriegstechnik begrenzt.

Alt-Istanbul im Stadtteil Fatih wird vor allem von den Großmoscheen geprägt. Nördlich des Goldenen Horns befinden sich die europäisch geprägten Stadtteile Beyoğlu und Beşiktaş, wo sich der letzte Sultanspalast, der Çırağan-Palast, befindet.

Mitten im Herzen der Stadt liegt die Party-Meile Taksim im Stadtteil Beyoglu. Allein auf der berühmten, ca. 3 km langen Einkaufsstraße Istiklal Caddesi in Taksim reihen sich Cafés, Bars, Clubs, Restaurants, Tavernen und Kneipen dicht an dicht und täglich kommen neue dazu. Die Istiklal, wie sie von den Einheimischen genannt wird, reicht vom Tünel-Platz bis zum Taksim-Platz und ist seit den 1990ern eine Fußgängerzone. In der Parallelstraße Tarlabasi sind verschiedene Gay-Clubs zu finden.

beyoglu-istanbul-2Süßes aus IstanbulZum Essen geht man in die türkischen Tavernen, die Meyhane genann, im Nevizade, einer der lebendigsten Gassen in Beyoglu, die von der Istiklal abgeht.

Neben Nevizade lohnen sich auch die Asmali Mescit und Kücük Beyoglu. Hier treffen sich vor allem Studenten, Intellektuelle und Künstler.
Durch dunkle Treppenhäuser geht es hinauf in die oberen Etagen von zum Teil heruntergekommenen Gebäuden. Hinter den Türen verbergen sich die buntesten und angesagtesten Clubs der Stadt.

Einige der aktuell angesagten Clubs sind unter anderem das „45lik“, in dem türkischer Pop aus den 60er- und 70er-Jahren gehört wird, das „Mojo“, das „Line“, „Hayal Kahvesi“, wo sich auch die türkischen Fernsehstars blicken lassen sowie das „Babylon“. Hier treten nationale und internationale Künstler auf.

Aber nicht nur in Taksim kann man ausgiebig feiern, essen, chillen etc. Auch auf der asiatischen Seite der Stadt, auf der Party-Meile Barlarsokagi, im Stadtteil Kadiköy, lässt es sich feiern, hier aber weitaus ruhiger und gemäßigter als drüben in Taksim mit lauter tobenden Bären.

Die es interessiert lesen bitte weiter auf Seite 3: Gegenüber dem Dorf der Blinden – die Geschichte von Istanbul.

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