Stralsunds Altstadt

Historisches Baudenkmal an der Ostsee

Die Hanse – die Dänen – und die Schweden.

Rathaus - Stralsund - Mecklenburg-Vorpommern

Stralsund - Mecklenburg-VorpommernUnweigerlich zieht einen der Alte Markt an. Auf dem Weg dort hin durchquert man, egal aus welcher Richtung man kommt, schmale Straßen oder Gassen, beidseitig bebaut mit alten Häusern, viele davon mit kunstvollen Giebeln, alle getaucht in Geschichte, nicht selten bis ins Mittelalter zurück.

Stralsund gibt enorm viel Atmosphäre ab und seine Altstadt verdient den Namen zu Recht. Manch einer findet die Stadt zu schön restauriert und an einigen Stellen um den Markt mag er Recht bekommen. Ein wenig Patina wird die Zeit den schmucken Giebelhäusern bald wohl schon verliehen haben und dann wird man darüber hinwegsehen, dass manchmal zu viel deutsche Perfektion nicht immer vonnöten ist.

Wie dem auch sei; Stralsund wird angenommen. Von seinen Bewohnern, von den Gästen und Besuchern. Was besonders angenehm auffällt, ist die Dichte an Straßencafes, die Vielzahl an kleinen, intimen Orten, die der Stadt ein angenehmes Flair vermitteln.
Mittelpunkt der Altstadt ist der Alte Markt. Das Ensemble des Alten Marktes bietet mit der Nikolaikirche, dem Stralsunder Rathaus als einem der bedeutendsten Profanbauten der norddeutschen Backsteingotik, dem Artushof, dem Wulflamhaus sowie dem Commandantenhus einen Überblick über die architektonische Geschichte der Stadt wie einen Einblick in die Geschichte Stralsunds als mittelalterliche Hansestadt.

Marienkirche - Stralsund - Mecklenburg-VorpommernDrei große mittelalterliche Kirchen der Innenstadt und das Johanniskloster zeugen von der mittelalterlichen Bedeutung Stralsunds. Im Volksmund hieß es:
„Stralsund hat drei Kirchen – die mächtige, die prächtige und die schmächtige.“ Das sind die:
Marienkirche von 1298 am Neuen Markt, die jüngste gotische Basilika in Backsteinbauweise im nordischen Raum. Vom 104 Meter hohen Turm übrigens bietet sich ein atemberaubender Panoramablick über Stralsund bis weit in die Insel Rügen.
Nikolaikirche von 1276 am Alten Markt, die älteste der drei großen Pfarrkirchen der Hansestadt, deren
Patrozinium die Kirche nach Nikolaus von Myra, dem Schutzheiligen der Seefahrer, erhielt.
Jakobikirche von 1303; sie wird heute überwiegend als Kulturkirche genutzt, also hauptsächlich für gesellschaftliche oder künstlerische Zwecke.
Heilgeistkirche aus dem 14. Jahrhundert, die auch der Jakobigemeinde dient.

Heiliggeistkirche - Stralsund - Mecklenburg-VorpommernDie Heilgeistkirche gehört zum weitgehend erhaltenen Heilgeisthospital, das auch als Kloster zum Heiligen Geist bezeichnet wird. Das Hospital wurde 1256 erstmals erwähnt, wobei die heutige Bausubstanz aber erst ab der Mitte des 14. Jahrhunderts entstand, als die Einrichtung an ihrem jetzigen Standort neu erbaut wurde.
Hier entstand zwischen 1325 und 1329 der Neubau des Hospitals, das aus einem Elendenhaus, kleinen Fachwerkbuden und dem an die Kirche angebauten Kirchgang besteht und noch heute erhalten ist.

Das innere Areal des Heilgeisthospitals ist von der Straße abgeschirmt und besitzt deshalb eine dörfliche Atmosphäre. Die sogenannten Klosterbuden (links) wurden im 18. und 19. Jahrhundert erbaut. Das rechter Hand stehende Elendhaus wurde also über vierhundert Jahre früher erstellt.

Wenige Meter weiter befindet sich links der Säulengang hinter der Heilgeistkirche. Es handelt sich dabei um einen offenen Gang mit Galerie, der eine bemerkenswerte Ähnlichkeit mit dem Säulenhof des Rathauses besitzt. Der Gang im Heilgeisthospital soll das Vorbild für die Gestaltung des Rathaushofes gewesen sein.

Neben vielen historischen Bürgerhäusern und der Nikolaikirche fällt natürlich am Alten Markt besonders das Rathaus ins Auge. Es ist mit seiner auffälligen Schaufassade im Stil der Norddeutschen Backsteingotik das Wahrzeichen der Stadt und weit über die Landesgrenzen von Mecklenburg-Vorpommern hinaus bekannt.

Am Neuen Markt hingegen steht die gotische Marienkirche, von deren Turm man einen fantastischen Panoramablick über Stralsund und zur Insel Rügen genießen kann.

Kniepertor und Kütertor wie auch alle anderen Sehenswürdigkeiten der Stadt sind leicht zu Fuß zu erreichen. Vom Alten Markt bis zum Hafen sind es vielleicht knapp zwanzig Minuten. Und der Fußweg dorthin lohnt sich alle Mal.

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