Roms Plätze – Teil 2

Von der Piazza Venezia bis zur Piazza della Repubblica

Piazza Venezia

Piazza Venezia, Rom

Die Piazza Venezia liegt am Fuße des Kapitolshügels, gleich neben dem Forum Romanum, benannt nach dem Palazzo Venezia, in den sechziger und siebziger Jahren berüchtigte Hauptverkehrsader von Rom, auf der sich der Ruhm der Stadt als Dauerzustand mobiler Anarchie begründete.

Palazzo Venezia, Rom

Der Palazzo zeigt eine wunderschöne, vielleicht die typische Früh-Renaissance-Fassade und fungiert quasi als „Archetype“ dieser Bauweise, die zeitgleich mit der Datierung der „abendländischen Neuzeit“ verbunden ist. Eine kurze Zeit fungierte der Palazzo als Papstsitz, dann als Sitz der venezianischen Botschaft beim Vatikan. Die bräunliche Fassade mit den drei marmorumrandetetn Fensterreihen halten noch Verbindung zu einem mittelalterlichen Architekturstil. Die obere Fensterreihe zitiert eine welfische Tradition von Kaisern des Römischen Reiches, ist also auch noch dem mittelalterlichen Stil assoziiert. Der eigentliche Aspekt der Renaissance wird so richtig erst in Hofloggia ersichtlich. Dort wurde die Säulenordnung des Kolosseums als ein typisches Merkmal der Rezeption der Antike übernommen. So beginnt die Neuzeit sich vom Primat der Religion zu lösen und setzt ihre eigenen architektonischen und symbolischen Zusammenhänge.

Das Museum umfasst eine große Waffensammlung. Die Gemäldesammlung zeigt Bilder aus dem 13.–18. Jahrhundert, darunter Filippo Lippis Mariä Verkündung mit Stiftern und Werke u. a. von Giorgione und Giotto.

Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II – die Schreibmaschine Roms

Monumento Vittorio Emanuele 2, Rom
Schräg gegenüber steht das Vittorio Emanuele II, kurz das Vittoriano, ein wahrhaft gigantisches Nationaldenkmal der Italienischen Republik, von den Römern nur scherzhaft bis despektierlich als „Schreibmaschine“ bezeichnet. Hier befindet sich das Grabmal des unbekannten Soldaten und der Altar des Vaterlandes mit ewigem Feuer und Soldatenbewachung. Der Blick von der obersten Terasse aus geht über die Piazza Venezia in einer fast 270 Grad Rundumsicht über Roms große und bekannte Bauwerke. Dafür allein lohnt sich der Aufstieg. Auf der Rückseite auf der Terasse des kleinen Bistros sieht man hinunter ins Forum Romanum und hinüber zum Collosseum, was nicht minder spektakulär ist. Das Beste aber, ist man mal oben – es gibt auch einen Aufzug nach ganz oben – ist die Kirche Santa Maria in Aracoeli, deren Eingang man unweit des Aufzugs dorf findet.

Santa Maria in Aracoeli – Augustus‘ Vision von der Ankunft Jesus Christus

Santa Maria in Aracoeli, RomDie Kirche Santa Maria in Aracoeli liegt auf dem Gipfel des Kapitols, verdeckt, fast versteckt hinter dem Nataionaldenkmal, das man ihr quasi vor die Nase gesetzt hat.

Ihre Geschichte geht an die Zeit Christi Geburts zurück und im antiken Rom soll hier an dieser Stelle ein Tempel der Juno gestanden haben.

Kaiser Augustus, so die wunderschöne Legende, soll hier die Vision einer Frau im Strashlenkranz gehabt haben, die ein kleines Kind in den Himmel hochhielt.

Beeindruckt bis erschüttert rief er die Tiburtinische Sybille, eine heidnische Seherin zur Deutung der Vision herbei und sie soll ihm die Ankunft des Erlösers verkündet haben.

Zu Ehren der Frau im Strahlenkranz und ihres Kindes ließ Kaiser Augustus im Juno-Tempel einen Himmelsaltar, den ara coeli, errichten.

In der heutigen Kirche befindet sich ein Hochaltar, der das Grabmal der Hl. Helena umgibt und bei dessen Altarstein aus der Zeit des Augustus es sich um den ara coeli  handeln soll. An der Seite des Altars der Helena  befindet sich eine Darstellung, die Kaiser Augustus und die Tiburtinische Sybille zeigt.

Bitte lesen Sie weiter auf Seite 2: Campo de‘ Fiori – Piazza Capo di Ferro.

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