Torsten Paul - Seite 4

Brücke über Genres

Torsten Paul - Skulpturen

Auzüge aus Katalogen zur Bildhauerei

„Er schafft es in seinen neuen Arbeiten das zu transportieren was dem Betrachter das Gefühl gibt, hautnah an diesem Naturwunder teil zu haben. Torsten Paul scheut sich jedoch auch nicht, die im krassen Gegensatz zu diesem Naturwunder stehenden Folgen eines maßlosen Abbaus zu zeigen. Das Zurückbleiben einer quadrierten unwirklichen Landschaft und riesiger Geröllfelder, Prozesse des Verschwindens ganzer Bergkuppen.“
Dr. Berndt
Berlin, Kunsthistoriker

„In seinen Bildern vertritt er die weiße Qualität, welche typisch ist für den Marmor aus Carrara. Ich kenne derzeit keinen italienischen Maler der diese Fähigkeit so beherrscht.“
Luciano Lattanzi, Carrara
Künstler

Zu den Zeichnungen des Bildhauers Torsten Paul
Begleittext im Katalog Bildhauerzeichnungen

„Schauen wir genauer auf die Zeichnungen von Torsten Paul. Sie sind einerseits Medium sui generis, die sehr gut für sich stehen können, andererseits aber doch auch Bildhauerskizzen, weil ihr Ausdrucksvokabular für den Künstler Anreize bereitstellt, um sie als Motive in der dritten Dimension zu verwirklichen.
Wenn Paul mit dunklem Graphit, heller Kreide und lavierender Tusche den Volumina des weiblichen und männlichen Körpers auf der Fläche des Papiers hinterherspürt, hat der Betrachter mehr als einmal den Eindruck, Paul nehme mit diesen zeichnerischen Unternehmungen zugleich anthropometrisch Maß an seinen Modellen, seien sie nun imaginiert oder real vorhanden.

Es ist, als verinnerliche er beim Zeichnen ihre Proportionen, um sie bei anderer Gelegenheit umso leichter aus dem Stein schlagen zu können. Dem entspricht auch, dass Pauls Zeichnungen ein präzises Bewegungsalphabet durchbuchstabieren. Die Darstellung der Menschen im Hocken, Liegen, Knien und Sitzen, mit angezogenen, angewinkelten, weggestreckten, geöffneten und geschlossenen Beinen, diese Darstellung ist stets auch ein zeichnerisches Austesten ihrer Anatomie.

Der Blick, den Paul auf seine Modelle wirft, wechselt nicht minder als die Menschen, die ihm Modell stehen. Mal hüllt er sie ein in einen weich und organisch operierenden Strich und gibt ihnen durch abschattierende Gestik Körperlichkeit und Volumen, Leben und Fülle. Dann wieder drängt sein Strich zur Verkürzung und Verknappung, begnügt sich mit rascher, präziser Konturierung, die den Menschen in seiner anatomischen Eigenart quasi nackt vor unsere Augen stellt, was ein schönes Paradox ist, denn natürlich handelt es sich ja bei all diesen Darstellungen um Akte.

Bei anderer Gelegenheit entfernt sich der Strich von der natürlichen Körperlichkeit und übersetzt, was er sieht, in ein konstruktives Idiom, das mehr eine gefühlte Ähnlichkeit, denn eine gesehene Wirklichkeit wiedergibt. Bei wieder anderen Zeichnungen konzentriert sich der Stift auf ein körperliches Merkmal, das er unverhältnismäßig vergrößert, etwa einen Schenkel, einen Arm oder eine Brust, während er andere Partien ignoriert und unbehandelt lässt.

Über die Hypertrophie wird hier ein Eindruck fixiert, ein Charakter erfasst. Immer wieder erscheinen Rückenansichten, deren Architektur für Paul von besonderem Reiz zu sein scheint, wohl weil der Bogen einer gespannten Wirbelsäule in sich schon skulptural ist. Natürlich ist auf dem Papier allemal mehr an Experiment möglich als in der skulpturalen Praxis. Was geht, merkt der Künstler, sobald er die Figur aus Ton aufgebaut hat.“
Michael Stöber
Hannover, Kunstkritiker


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