Die polnischen Städte

Die polnischen Metropolen und mittelgroßen Städte beherbergen ein reiches Kultur und Freizeitangebot, das auch für den durchschnittlichen Besucher erschwinglich ist.

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg mustergültig wieder aufgebaut, liebevoll restauriert oder in ihrer Substanz erhalten, zählen vor allem Warschau, Posen, Breslau und Danzig zu den derzeitigen Hauptzielorten des Tourismus. Krakau, ehemalige Königsstadt, wird oft als schönste Stadt Polens angesehen und im Jahr 2013 von etwa 14 Mio. Touristen besucht.

Kneipenkultur und Nachtleben sind in den Studentenstädten Krakau, Warschau, Breslau und Posen sehr attraktiv und werden zunehmend von der europäischen Jugend besucht. Alternative Kunstszenen, junges, modernes Theater, experimentelle Musik etc. finden hier heute ihre Heimat und ihren Nährboden.

Warschau

Warschau Theater Wielki, PolenWarschau, Palast, PolenHauptstadt des Landes. Bekannt und beliebt ist die Altstadt (Weltkulturerbe der UNESCO) mit ihren zahlreichen barocken und klassizistischen Schlössern, Palästen, Gärten und Parkanlagen.

Aufstand Warschauer Ghetto

Bundesarchiv, Bild 183-41636-0002 / CC-BY-SA

Warschauer Ghetto und Warschauer Aufstand sind die beiden wohl bedeutendsten historischen Ereigniss des 20. Jhd. mit politschen und moralischen Nachwirkungen bis heute. Im Ghetto ließen über 300.000 Juden direkt ihr Leben oder wurden überwiegend ins Vernichtungslager Treblinka deportiert.

Der Warschauer Aufstand begann am 1. August 1944 unter der Führung von Tadeusz Bór-Komorowski und wurde von der sog. polnischen Heimatarmee getragen, die am 2. Oktober 1944 gegenüber den Einheiten der Waffen-SS kapitulieren musste.
Fast 200.000 polnische Soldaten der Heimatarmee und Zivilisten kamen während dieser Zeit ums Leben.
Nach dem Aufstand wurde Warschau weitgehend zerstört. Die überlebende Bevölkerung wurde in Konzentrationslager oder zur Zwangsarbeit deportiert.

Museum zum Aufstand in Warschau, PolenBeeindruckend und bewegend: ein Besuch des Museums zum Warschauer Aufstand.

Bar

Das Freizeitangebot in Polens Haupstadt ist riesig und für jeden Geldbeutel findet sich etwas in der Stadt. Urige Kneipen, Top-Restaurants, Kneipen mit Musik und besonders beliebt, die Kabaret-Cafes. Unbedingt besuchen sollte man auch das Nowy Teatr, Madalińskiego 10/16 in Warschau.

Informationen zum Nachtleben in Warschau, zu Kneipen, Diskos u.v.a.m. finden Sie hier auf der Webseite Warschau Info.

Krakau, Polen Krakau

Krakau, die ehemalige Hauptstadt von Polen, erwartet die Besucher mit zahlreichen Baudenkmälern aus den verschiedensten Epochen wie Romanik, Gotik, Renaissance und Barock.Sie gilt nicht zu Unrecht als die wohl schönste Stadt in Polen.

Burg, Polen Besondere Beachtung verdient der Wawel, die ehemalige Residenz der polnischen Könige mit Königsburg und Kathedrale, die erhaben und majestätisch an der Weichsel gelegen über der Stadt thront.

Tuchhallen, Krakau, Polen

Die Altstadt dehnt sich rundherum um den berühmten Marktplatz mit seinen beeinduckenden Tuchhallen, einem der größten mittelalterlichen Marktplätze der Welt aus und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe.
Weitere Informationen zu Krakau finden Sie auf der Webseite Krakau Travel.

Breslau

Breslau, Rathaus, PolenBreslau ist eine in weiten Teilen erhaltene, gotisch-barocke Stadt mit schönem Marktplatz und einer gotischen Dominsel. Mit über 630.000 Einwohnern ist sie die viertgrößte Stadt Polens, Hauptstadt der Region Schlesien und war Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2016.

Jedes Jahr am zweiten Wochenende im Mai findet das berühmte und sehr gut besuchte Festival of Good Beer statt.

posen-jesuitenkloster
Posen

Posen hat ein wunderschönes, barockes Zentrum mit einer gotischer Dominsel, einem Rathaus aus der Zeit der Renaissance und eine barocke Jesuitenkirche. Sehr beliebt in Posen ist der Maltasee, der seinen Namen von den hier im Mittelalter ansässigen Malteserrittern erhielt. Der See ist künstlich angelegt und entstand 1952 durch die Stauung des Flusses Cybina.

Lodz, Piotrkowska, polenŁódź

Sezessionsstadt mit der Prachtstraße Piotrkowska und dem größten jüdischen Friedhof der Welt.

Neben Theater, Kinos, Museen und Galerien ist die Filmhochschule weit über die Grenzen hinaus bekannt und bestimmt maßgeblich das kulturelle Lebens der Stadt.

Danzig, Polen

Danzig

Ehemalige Hansestadt im Weichseldelta, Haupstadt der Region Pommern, Ausgangspunkt der Solidarność-Bewegung. Manieristisch mit gut erhaltener Altstadt um den Langen Markt. Größte Backsteinkirche der Welt.
Danzig hat über 450.000 Einwohner,  zusammen mit Gdynia (Gdingen) und Sopot (Zoppot) dem sogenannten Trójmiasto (Dreistadt) mehr als 740.000 Einwohnern. Im gesamten Ballungsraum Danzig leben mehr als 1,2 Millionen Menschen.

Zwischen 1308–1454 herrschte hier der Deutsche Orden. Weitere Informationen zu Danzig finden Sie auf der Webseite Danzig Info.

Schloss, Stettin, Polen

Stettin

Hafenstadt in Westpommern mit dem Schloss der Pommerschen Herzöge und liegt rund 120 Kilometer nordöstlich von Berlin an der Mündung der Oder zum Stettiner Haff. Stettin ist einer der größten Seehäfen des Ostseeraumes.

Torun, Polen

Toruń

Heimatstadt von Nikolaus Kopernikus. Gotische Bauwerke mit zahlreichen Baudenkmälern, insbesondere dem gotischen Rathaus. Bekannt ist Toruń vor allem für seine Altstadt mit vielen Gebäuden im Stil norddeutscher Backsteingotik. Im 14. Jahrhundert trat Thorn dem Hansebund bei. Sehenswert sind auch St. Johann, Kirche bzw. heute Dom aus dem 13. Jh. , die Ruine der Burg des Deutschen Ritterordens sowie die Stadtmauer mit vielen historischen Elementen.

 Lublin Starowka

fot. Mikolaj Majda

Lublin

Renaissancestadt im Osten Polens mit vielen Gebäuden mit typischer „Polnischer Attika“, barocke Kirchen, russische Kapelle, Sitz von fünf Universitäten. Einst eine große jüdische Gemeinschaft, berühmte jüdische Gelehrte lebten hier mit viel Einfluss auf Wissenschaft und Kultur der Stadt. In einem südlichen Stadtteil befand sich während des Zweiten Weltkriegs das Vernichtungslager Majdanek. Lediglich 230 Lubliner Juden überlebten die deutsche Besatzung.
Sehr interessantes ethnografisches Museum.

Bydgoszcz, Bromberg, Polen

Views of Planet

Bydgoszcz

Alte Speicherstadt an der Drage. Bydgoszcz (früher Bromberg) ist eine Universitätsstadt mit den bekannten Universitäten: Kasimir-der-Große-Universität, Technische Universität, Konservatorium und Collegium Medicum. Bromberg gilt als Synonym für die zahllosen Progrome der Nazis während des Zweiten Weltkriegs.
Bromberger „Blutsonntag“ – im sog. „Tal des Todes“ in Fordon bei Bromberg wurden von Ende September bis Ende Oktober 1939 von Angehörigen des Einsatzkommandos 16 und des paramilitärischen Volksdeutschen Selbstschutzes schätzungsweise 1400 bis 3000 Einwohner von Bydgoszcz und Umgebung erschossen. Polnische Schätzungen sprechen sogar von bis zu 5000 Getöteten an dieser Mordstätte (Wikipedia).

Dom in Włocławku, PolenSonnenuhr von Kopernikus, Polen

Guernico, Polen

Guercino – www.bridgemanartondemand.com

Włocławek

Großstadt in Kujawien.
Maria-Himmelfahrt-Dom – gotische (Backsteingotik) Kathedrale von 1340, mit den ältesten Glasfenster in Polen und zahlreichen Skulpturen (z.B. von Veit Stoß) und Gemälden von Juan Correa de Vivar, Jan aus Florenz, Francisco de Zurbaran oder Józef Mehoffer.

Hier befindet sich auch die berühmte Sonnenuhr, die wahrscheinlich von Mikołaj Wódka (Abstemius) und Nikolaus Kopernikus gebaut wurde.

St. Vitaliskirche – gotische Kirche (Backsteingotik) von 1330. Bemerkenswert ist der gotische Hauptaltar von 1460. Sie ist eine der ältesten Kirchen in Polen.

Heiliger-Johannes-der-Täufer-Kirche – spätgotischer Bau mit Renaissance- und Barockelementen von 1560.

Franziskaner Kirchen- und Klosterkomplex – von 1639-44 im Barockstil.
Bürgerliche Häuser am Altmarkt aus dem 18.Jh. Hier befindet sich z.B. das Museum für Geschichte.

Marschall-Piłsudki-Boulevard am größten Fluss Polens, der Weichsel. Hier befinden sich mehrere Speicher (jetzt Museen), der Bischofspalast aus dem Jahre 1861 im klassizistischen Stil (mit Teilen aus XIV Jh.) sowie historische Bürgerhäuser.

Evangelische Kirche, neogotisch von 1877–1881. Bemerkenswert ist der Altar mit dem Bild von Kazimierz Mirecki nach dem Muster von Paul Delaroche.

Danziger Goldwasser

Unbedingt einmal probieren:
Danziger Goldwasser – ein Gewürzlikör mit feiner, süßer Note, in dem kleine Blattgoldflocken schwimmen. 1598 vom niederländischer Einwanderer Ambrosius Vermöllen als Originalmarke Der Lachs in Danzig hergestellt.

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