Auf der Reeperbahn nachts um halb eins
Ob du’n Mädel hast oder hast kein’s
Amüsierst du dich
Denn das findet sich
Auf der Reeperbahn nachts um halb eins.
So sang einst Freddy Quinn und begründete damit musikalisch den Mythos von St. Pauli. Auf Hamburgs Amüsiermeile schlechthin wird der Tag zur Nacht und die Nacht zum Tag. Hier gibt es weder Sperrstunde noch Unterhaltungs-Routinen. Dafür sorgen abwechslungsreich die Musicals im Operettenhaus, die zahlreichen Theater, das Kabarett in Schmidts Tivoli oder dem St. Pauli Theater am Spielbudenplatz.
Es gibt Krimis im Imperial Theater und nach der Vorstellung geht man stilecht die Nacht durchtanzen in Clubs wie dem Moondoo, Halo oder Neidklub.
Wer nicht genug bekommen kann von Konzerten besucht die Große Freiheit 36, trifft sich im Docks, Gruenspan oder Mojo Club. Starkult für Fans bietet das Wachsfigurenkabinett Panoptikum.
Und dann die Kneipen. Tür an Tür zecht man hier durch die Nacht, Kenner trinken ein Bier in der alten Hafenkneipe. Natürlich gibt es auch heute noch viel nackte Haut auf St. Pauli in den diversen Stripclubs, für die die Reeperbahn seit eh und je berühmt und berüchtigt ist. Und wo die Sünde und das Laster walten, darf die Kirche nicht fehlen. Wer reuige Sünderin oder Sünder ist, findet eben hier auf der Großen Freiheit eine Kirche, die von Nachtclubs umringt ist, zur Beichte und Buße.
Im Winter beheimatet die Reeperbahn auch „Santa Pauli, Hamburgs Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art“ und dreimal jährlich kann man beim größten Volksfest des Nordens, dem Hamburger Dom, Spaß und Nervenkitzel erleben. Die genauen Termine für den Frühlingsdom, den Sommerdom und den Winterdom auf dem Heiligengeistfeld im Norden der Reeperbahn finden Sie hier.
Die Termine des Hamburger DOM 2021 sind (unvebindlich):
Frühlingsdom 2021: 26. März bis 25. April 2021
Sommerdom 2021: 30. Juli bis 29. August 2021
Winterdom 2021: 05. November bis 05. Dezember 2021
Hamburg St. Pauli geht gar nicht ohne die Beatles. Im Indra auf der Großen Freiheit hatten die Pilzköpfe ihren ersten Auftritt überhaupt, starteten von dort ihre Karriere. Unweit vom Indra befand sich auch der legendäre Star Club, den man ebenfalls eng mit der Geschichte der Beatles verbindet. Der Club, der sich in der Großen Freiheit 39 befand, ist seit 1969 geschlossen, ein Gedenkstein erinnert an diese legendäre Spielstätte. Auf dem Beatles-Platz, Ecke Reeperbahn/Große Freiheit, wurde ein Denkmal in Form einer Schallplatte gesetzt, das an die legendären Musiker erinnert.
Viel mehr noch als die Beatles gehört das Millerntor zu St. Pauli. Alle zwei Wochen wird es hier mächtig laut, wenn im Millerntor-Stadion die Fußballer vom FC St. Pauli auflaufen. Der Kult-Club vom Kiez ist ein Publikumsmagnet, die Spiele der „Boys in Brown“ sind regelmäßig ausverkauft, die Fankurve mit ihren Inszenierungen legendär; selbst Fans von der Insel kommen rüber, um dasmit 29.546 Zuschauern mitzuerleben, so viele fasst das Stadion.
Schnell rüber über die Feldstraße und schon ist man, so man eben hipp ist, im Karolinenviertel. Das kleine Szeneviertel, quicklebendig bei Tag und bei Nacht, ist Heimat vieler kleiner Designerläden, Boutiquen, Bars, charmanter Cafés wie Gretchens Villa und Restaurants wie das Gefundenes Fressen, das die Hamburger Rap-Legende Samy Deluxe dort eröffnete.
Planten un Blomen ist eine der grünen Lungen der Hansestadt. Der größere Teil des Parks befindet sich in der Hamburger Neustadt, der nördliche gehört zum Stadtteil St. Pauli. Dort ruht still und romantisch der Parksee, an dem von Mai bis Anfang Oktober die spektakulären Wasserlichtkonzerte stattfinden.
Ebenfalls im nördlichen Teil des Parks liegen der wunderschöne Rosengarten sowie der langgezogene Japanische Garten mit Teehaus, der den Dammtor-Bahnhof mit dem Eingang zur Messe verbindet.
Im Alten Elbpark zwischen Hafen und Reeperbahn findet man Ruhe vom nächtlichen Treiben und ein klotziges Bismarckdenkmal, welches eigentlich hier nichts zu suchen hat.
Was man als Gast auf St. Pauli unbedingt wissen sollte ist, wer am Sonntagmorgen über den Fischmarkt streift, befindet sich nicht auf St. Pauli. Der Markt liegt – wenn auch knapp – in Altona. Ebenso wie die St. Pauli Kirche, die aufgrund einer Veränderung der Stadtteilgrenzen nach 2008 nun im Nachbarstadtteil liegt. Und weil sich St. Pauli natürlich trotzdem immer treu geblieben ist in seiner Freibeuter-Mentalität, liegt die Friedenskirche Altona natürlich nun nicht mehr in Altona, sondern auf St. Pauli; alles klar? Aye Aye Captain!
