Peter Lindenberg

Verortungen. Aber die Brunnenkresse für Ihren Salat bringen Sie bitte selber mit.

Zwischen holländischer Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts
und der Avantgarde des 20. Jahrhunderts.

Peter LindenbergLindenberg. Regenfeld-Gewitter Peter Lindenbergs Kunst einzuordnen oder zu klassifizieren gelingt nicht. Muss es das überhaupt?

Lindenberg ist ein Meister der seriellen Arbeiten, die er solange bemüht, bis er eine Position als ausgereizt empfindet. Aber wer meint, hier wäre eine Position zum Abschluss gebracht, irrt. Denn kurze Zeit später macht Lindenberg sich auf, just die gegenteilige Position einzunehmen. Das Spiel von Komplexität und Reduktion kann  von neuem beginnen.

In seinen großformatigen Landschaftsbildern lösen sich nicht nur Details und landschaftliche Formen bzw. Grenzen auf. Farbe reduziert sich bis fast an die Grenze zur Monochromie, seine Malerei berührt die des Informell. Aber er überschreitet die Grenze nicht.

Peter Lindenberg prüft Positionen. Positionen der Kunstgeschichte wie etwa die der Avantgarden des 20. Jahrhunderts. Seine Skulpturen z.B. stehen zwar zunächst für sich, sind aber gleichzeitig auch Dekonstruktionen verschiedener künstlerischer Positionen und variieren in unterschiedlichen Setzungen, Anordnungen und Farbgebungen ganze Themenkomplexe.

So sind Stäbe in „blau“ ein „Regenfeld“ und dann in „rot“ „Sonnenstrahlen“. Dann versieht Lindenberg die Stäbe mit gebogenen Drähten, plastiziert sie zu Gebilden, die dann in geblicher Farbe den Titel „Sonnenstrahlen mit Wolke“ und in gräulicher Farbe den Titel „Wolken mit Regenfeld“ tragen.

Lindenberg schläg so mit einer ungeahnten Leichtigkeit den Bogen zwischen Ebenen der holländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts und Positionen der Avantgarde des 20. Jahrhunderts.

Die Dekonstruktion der Malerei über die Abstraktion von Perspektive, Form und Farbe bis hin an die Grenze des Informell gelingt ihm wie die Umsetzung der Minimal Arts in seinen Skulpturen, der Reduktion einer hochkomplexen industriellen Fertigung bis an deren Grenze zur Serialität.

Bitte lesen Sie weiter auf Seite 2: Bleibt alles gleich? Oder wird etwas?

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