Robin Weuste

Und was kommt morgen?

Einsichten in eine künstlerische Entwicklung.

Robin Weuste, Ohne Titel
Wenn eine künstlerische Entwicklung ganz maßgeblich etwas zu tun hat mit dem Mut, Bestehendes in Frage zu stellen, unbetretene Wege zu gehen und auch große Risiken der persönlichen Integrität einzugehen, dann zeigt Robin Weuste, dass er in jungen Jahren schon einiges von diesem Mut in sich versammelt. Wer von Ihnen würde sich so wie er in seine eigene Entwicklung schauen lassen?

Robin Weuste, LandschaftGreifen wir also die Gelegenheit beim Schopfe und begleiten einen Maler durch seine Entwicklungsphasen.

Ich will malen und ich will das Wesen der Malerei ergründen.
Robin Weuste absolvierte das sogenannte Orientierungsjahr in der Düsseldorfer Kunstakademie. Er durchlief die Bereiche: Malerei, Bildhauerei, Bühnenbild und Installation, also ein üppiges Programm in einem doch schon sehr weiten künstlerischen Feld, bevor er sich für die Malerei entschied.

Seine Aufnahme in die Klasse von Prof. Siegfried Anzinger darf getrost als eine Bestätigung seiner zwar noch jungen, aber durchaus schon erkennbaren, malerischen Fähigkeiten betrachtet werden.

Dem Mut ist die Neugier nicht unsympathisch.

Neben den obligatorischen Etuden mit den verschiedenen Malgründen und Grundierungen wie z. B. Kreide- und Gipsgrund, begann Weuste früh schon mit dem Experimentieren in verschiedenen Techniken wie z. B. dem Eitempera. Seine zeichnerischen Übungen, bei denen er zahllose Stunden im Grafikkabinett des Museum Kunstpalast in Düsseldorf investierte, gingen mit den alten Meistern wie Michelangelo, Filippino Lippi, Albrecht Dürer, Rembrandt und vielen weiteren.

Sich diesen „Granden“ zumal auch noch zeichnerisch zu nähern, läßt neben Mut und Neugier auch ein Vertrauen auf die eigenen zeichnerischen Fähigkeiten erkennen. Und wie alle begabteren Malern in seiner Entwicklungsphase keimt die Passion der eigenen „Handschrift“ inmitten der studierenden Auseinandersetzung mit den „Größen“ auf. Weuste geht aber nicht zu schnell dem Studium verloren. Bei seiner verstärkten Hinwendung zur Landschaftsmalerei und Natur begegnete er Caspar David Friedrich, bei der er gleichzeit schon mit der Komposition zu experimentieren lernte und nebenbei durch Bilder von Cranach d. Ä. Holz als Bildträger kennenlernte.

Allein diese Phase seines Studiums dokumentiert einen deutlichen Hunger nach Malerei, eine intensive Leidenschaft in der Auseinandersetzung und experimentelle Freude am Genre. In seinen Landschaften sieht man denn auch die feine Führung und Differnzierung des geübten zeichnerischen Strichs, die Nuancierungen in den Schattierungen. In der ausgewogenen Komposition des Motivs, die den Romantikern ebenso wie den Impressionisten allenthalben eigen sind wie deren wohltemperierte Farbräume erkennt man gleichzeitig schon grobmotorische Gesten und ausdrucksstarke Farbelemente. Detailtreue, die besonders in seinen Akten sichtbar wird, kämpft in den Landschaften mit jenen Formen der Abstraktion, die zeitgenössischen Malern eigen sind, allein die Stimmigkeit der Farben bleibt unangetastet.

Schule des Sehens

Robin Weuste, AktDas vielleicht wichtigste Kapitel in der Entwicklung eines Malers ist mit Sicherheit die konzentrierte Beobachtung von Gegenständen, Objekten und Motiven. Und nach wie vor sind Akt- und Portraitmalerei die besten, wenngleich auch anspruchsvollsten Felder, auf denen das Sehen den entscheidenen Schliff erhält.

Bei der Portraitmalerei standen einige der großen Niederländer aus der „goldenen Zeit“ – dem 17. Jahrhundert –  für Weuste „Model“. Bei seinen Akt-Studien kamen Ausdruckselemente des Protraits und Elemente der Objektmalerei, des Stilllebens und der räumlichen Perspektive mitunter hinzu.

Was ist heute und in der nahen Zukunft?

Weuste arbeitet zur Zeit sehr stark weiter am Akt und am Stillleben. Dem Akt will er auch noch weitere Zeit opfern, in naher Zukunft aber zunehmend sich dem Portrait zuwenden.

Wie es seine Art ist, hat er sich bei der Portrait-Zeichnung und -Malerei keine geringeren als Rembrand und Caravaggio als Vorlagen gewählt. Zeugen diese beiden von seinem eingangs erwähnten Mut, so belegen Ingres, einer der bedeutendsten französischen Maler des 19. Jahrhunderts und vor allem de Lempicka, eine polnische Malerin des Art Deco, als Vorlagen für seine Übungen in der Aktmalerei seine Gründlichkeit bei der Auswahl und seine experimentelle Neugier.

Wir sind gespannt auf die nächsten Einsichten in seine Entwicklung und natürlich auf die nächsten Werke aus seiner Hand.

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