Feuer, Eis und grüne Küsten.
Eine kleine Wette vorab: wie viele Golfclubs gibt es auf Island? Jede Wette, dass Sie keine Ahnung haben, wie viele es sind. Drei, fünf, vielleicht sechs? Von wegen. 64 Golfclubs gibt es auf der Insel im Nordmeer. Das sind pro Kopf mehr als doppelt so viele wie in Deutschland; alle Achtung. Und dabei ist unschwer zu erkennen, dass auf Isalnd bei weitem nicht so viel Platz für Fairways existiert. Allein die vier größten der zahllosen isländischen Gletscher, der Vatnajökull, Langjökull, Hofsjökull und der Mýrdalsjökull belegen fats die Hälfte der Landmasse. Platz für Fairways ist sowieso nur an den Küstensäumen – siehe Map in der Sidebar rechts.
An den südlichen Küstenabschnitten merkt man den Einfluss des Golfstroms. Hier ist das Klima milder als in anderen Regionen dieser Breitengrade, die Winter sind vergleichsweise mild und die Sommer eher kühl. Die Landschaft sonst auf Island ist durch Vulkanismus und Wasserreichtum geprägt. So gibt es zahlreiche, zum Teil aktive Vulkane, Flüsse, Seen und Wasserfälle. Darunter ist mit dem Dettifoss der energiereichste Wasserfall Europas und einer der beeidruckendsten.
Islands Geschichte steht den landschaftlichen Sensationen nur wenig nach. Wenig aber weiß man Genaues hierzu. Nimmt man die schriftlichen Quellen zur Hand, dann datiert Islands Besiedelung durch Norweger, kleine Gruppen skandinavischer Stämme und Kelten um das 9. bis 10. Jahrhunder n.Chr. Neue Funde von Grundmauern eines typisch norwegischen Langhauses aus dem 7. Jahrhundert wurden unterhalb einer Lavaschicht entdeckt und niemand weiß, was die vulkanische Tätigkeit so alles sonst noch verschüttet oder unter Staub und Asche vergraben hat. Was man weiß ist, dass die deutsch-isländischen Beziehungen auf die Zeit um 900 zurückreichen.
Interessant ist eine sozial-politische Parallele zwischen dem griechischen Oikos und der Demokratie mit dem Althing und dem färöischen Løgting. Althing und Løgting dürfen als die wohl ältesten, europäischen, parlamentarischen Ordnungssysteme angesehen werden, die eine verblüffende strukturelle Ähnlichkeit mit der griechischen Form der Demokratie im Stadtstaat Athen aufweisen, ohne dass es auch nur kleinste Belege einer Adaptation gibt.
Im Althing als Versammlung gleichgestellter Goden wurden Gesetze und Richter bestimmt, der Handel geregelt und sogar die Preise festgelegt, die die Ausländer für ihre in Island gehandelten Waren verlangen durften. Die Godengewalt (goðorð) war frei veräußerlich, vererbbar und auch teilbar, indem jeweils einer der Berechtigten sein Godentum über drei Thingversammlungen (Frühjahrsthing, Herbstthing und Allthing) innehaben sollte. Es gab auch weibliche Goden, die Gyðjar. In der Landnamabók, der wichtigsten Quelle zur isländischen Besiedlungsgeschichte, werden zwei Frauen mit Namen Þuriðr Gyðja erwähnt. In der Vatnsdoela Saga wird sogar von einer Frau mit Namen Steinvör berichtet, „die Tempelpriesterin (hofgyðja) war und dem Haupttempel vorstand.“
Goden waren aber nicht qua Priesteramt Abgesannte, sondern mindestens die Hälfte von ihnen wurden von den isländischen Oikoi, den großen Bauernhöfen, abgesandt. Alle Goden waren von den Bauern auch insofern abhängig und also deren gesetzgeberische Macht demokratisch begrenzt, als die Bauern die einzigen waren, die Angriffe durch äußere Feinde abwehren konnten und somit in militärischen Überlebensfragen eine entscheidende Mitbestimmung genossen. Die Bauern hatten daher ihrerseits zu den Thingversammlungen zu erscheinen und jeder neunte Bauer (von jeweils zehn Höfen einer Einheit) hatte seinen Goden auf der Thingfahrt zu begleiten.
Das Godentum, das sich im Zuge der Landnahme durch 400 norwegische Häuptlingsfamilien entwickelt hatte, überdauerte fast 300 Jahre. Es endete erst mit der Unterwerfung unter die Norweger im Jahre 1262, in dem etwa 100 Bauernhöfe zu einem Goðorð gehörten.
Zur isländischen Geschichte gehören untrennbar verbunden zahlreiche Sagen, also Geschichtserzählungen in mündlicher und schriftlicher Art, deren Richtigkeit kaum bis gar nicht wissenschaftlich belegbar ist. Der Sage nach entdeckte Erik der Rote im Jahr 982 n. Chr. von Island aus Grönland. Tatsächlich war der erste Seefahrer, der nach Ostgrönland segelte, Gunnbjörn Úlfsson, nach ihm folgte Snæbjörn Galti, der dort sein Winterquartier aufschlug. Immerhin, so schneint man heute zu wissen, umrundete Erik der Rote die Südspitze der Insel und erreichte so die grönländische Westküste.
Im Jahre 1000 landete der Isländer Leifur Eiríksson an der Nordspitze von Neufundland und gründete dort eine – nicht dauerhafte – Ansiedlung an der Stelle des heutigen L’Anse aux Meadows. Schon etwas früher hatte Bjarni Herjúlfsson den neuen Kontinent entdeckt. Er hatte sich verirrt, sah die amerikanische Küste, landete aber nicht, sondern kehrte nach Grönland zurück, was man aus einer Mischung von Sagen und Aufzeichnungen erschlossen hat. Im selben Jahr beschlossen die Isländer durch das Althing in Þingvellir die Annahme des Christentums, was als einigermaßen sicher gilt. Und sicher ist auch, 1262 kam Island unter norwegische Herrschaft. 1380 kam Norwegen unter dänische Herrschaft; 1397 entstand die Kalmarer Union und Island wurde mit Norwegen unter dänischer Krone regiert (Wikipedia).
Island ist nicht Teil der EU, aber Mitglied in der NATO, gleichwohl es kein Militär besitzt, außer einer im Küstenschutz und zu Patroliendiensten eingesetzte, etwa 120 „Mann“ starke Truppe. Der Staatshaushalt ist gesund und der Wohlstand sowie die Wohlfahrtssystem sind es ebenso. Seine starke Landwirtschaft inkl. Fischerei sowie der Tourismus haben das Land recht wohlhabend werden lassen, gleichwohl Island Eskapaden in die internationalen Finanzmärkte krachend mit der Pleite der Icesave-Bank im Jahr 2010 beendet worden war. Diese Pleite war auch der Anlaß, dass Island die Beitrittsverhandlungen im Jahr 2013 mit der EU abgebrochen und 2015 ganz zurückgezogen hat, nachdem England und die Niederlande Rückzahlung von fast 4 Milliarden Euro wegen des Konkurses der Icesave-Bank vom isländischen Staat verlangt hatten, was mit über 93 Prozent im Parlament abgelehnt worden ist.
Nun ja, den Isländern scheint es nicht zu sehr geschadet zu haben und ganz in der Tradition der Selbstbestimmung konnten sie ihr Land positiv entwickeln. Es bleibt zu hoffen, dass es besonders bei den Fischereirechten nicht durch andere Staaten in Zukunft unter Druck gesetzt werden, gegen den sich das „ungeschützte Land“ kaum zur Wehr setzen könnte; lang lebe Island.
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