In neue Bildebenen
Unter dem Titel Promise ist im Jahr 2019/2020 eine großformatige Arbeit entstanden, die der Werkreihe Zirkus des Lebens einen vierten Akt hinzufügt. Es ist Meral Almas bisher größte Arbeit.
Die Leinwand, die als Untergrund für dieses Bild dient, wurde direkt auf die 8 x 3 m große Wand aufgebracht, deren gesamte Fläche sie einnimmt. Auf diese Weise entsteht für den Betrachter der Eindruck, Teil des Bildgeschehens zu sein, da sein Blickfeld vollkommen von dem Werk ausgefüllt wird. Der Aufbau im Raum ist dabei grob abgeleitet von der Art, wie man im 18 Jh. Raumillusionen mit Hilfe von sog. Guckkästen erzeugte.
Es handelt sich bei der Arbeit aber nicht nur um eine farbenintensive Szenerie im klassischen Medium der Malerei mit Acryl- und Ölfarben, sondern ich arbeite mit verschiedenen Lichtwellen um die Verbindung zwischen Betrachter und Bild zu verstärken. Auch ist der Bildaufbau bei dieser Arbeit so, dass der Betrachter selbst in die Bildwelt quasi eintreten soll und so den Mittelpunkt bildet.
Zur Umsetzung hat Meral Alma zusätzlich mit fluoreszierenden Farbpigmenten gearbeitet, welche bei der Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge im Dunkeln zu leuchten beginnen.
Während das Gemälde bei völliger Dunkelheit noch einfarbig und zeichenhaft wirkt, ersteht nun vor dunklem Grund ein ungeahnter Tiefenraum. Durch die extreme Leuchtkraft der Farben treten einzelne Bereiche in den Vordergrund und gewinnen zugleich an Plastizität, während andere Figuren, die zuvor bei Tageslicht eine starke Farbigkeit aufwiesen, in den Hintergrund treten und mit der schwarzen Bildfläche verschmelzen, die sich selbst in ihrer Materialität aufzuheben scheint. Gleichzeitig verliert das Bild seine Eingrenzung durch die Konturen der Leinwand und scheint eins zu werden mit dem Betrachterraum. (Text von der Webseite Meral Alma)
