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Madrid - Seite 2

Escorial Palast - Madrid

In die Umgebung von Madrid.

El Escorial Palast

Sie sind an der Geschichte des 16. Jahrhunderts und am Spanischen Bürgerkrieg interssiert? Sie möchten gerne in einem Tagestripp einen der bekanntesten Paläste Spaniens besuchen und das noch mit einem Abstecher an einen Ort, das Valle de los Caídos, verbinden, und sehen, wie die Erinnerung an das Grauen des spanischen Bürgerkriegs durch die Lüge der Faschisten bis heute geleugnet wird? Dann sollten Sie diesem Rat unbedingt folgen; ein ganz außergewöhnlicher Tag wartet auf Sie.

Phillip II. plante seinen Umzug nach Madrid, mit Hofstaat und allem, was dazu gehört und brauchte eine repräsentative Unterkunft. Das war der Startschuss für den Bau des Escorial, ein Jahr nach dem Umzug im Jahr 1562. Dieser gewaltige Komplex diente fortan als Palast, Kloster, Bibliothek und Mausoleum und Phillip und seine Nachfolger beherrschten von hier aus das wachsende spanische Imperium während des 16., 17. und dem frühen 18. Jahrhundert.

Die Architektur von El Escorial ist insofern besonders interessant, als sie sowohl die strenge Religiösität Phillips II. und die Übergangszeit zur Renaissance, also der Schritt aus dem Glauben in die moderne Wissenschaft in sich vereint. Der Bau ist geradlinig und hat nur wenige Verzierungen, ganz nach dem neuen Denken der Renaissance, clare et distincte, wie dies dann Descartes und mit ihm alle Wissenschaften der neuen Zeit ausdrücken werden. Die Hauptarchitekten Juan de Herrera und Juan de Bautista de Toledo versahen den Palast mit grauen Schiefertürmen, welche die Architektur der Ära Habsburg in Madrid einleiten sollte.

El Escorial ist in unterschiedliche Sektionen unterteilt. Da finden Sie Bibliothek, Palast und Wohnsitz, Basilika, Kampfhalle, königliche Ruhmeshalle, Gärten, Reliquiar… und falls Sie sich für Kunst interessieren, im Prado Museum sind heute viele Kunstwerke aus dem El Escorial-Palast ausgestellt, die Spaniens Bürger lange Jahrhunderte nie zu Gesicht bekamen. Ein pikantes Aperçu: Bosch’s Werk: „Der Garten der Lüste“ zierte eins das Schlafgemach von Phillip II. Aber so waren und sind die Katholiken nun mal.

Anfahrt: El Escorial befindet sich ca. 45 km nordöstlich von Madrid. Mit dem Auto sollten Sie die Autovia 1 (A-V1) zur M-600 wählen.
Zug: Die Cercanía-Linie C-8 vom Bahnhof Atocha fährt in einer Stunde direkt zur Haltestelle El Escorial. Hin- und Rückfahrt kosten ca. 6,-€.
Bus: Verbindung mit der Firma „Autocares Herranz“, Buslinie 664 oder 661 vom „Intercambiador de Moncloa“.

Öffnungszeiten und Eintrittspreise: Der Palast und das Kloster sind von Oktober bis März von 10-17 Uhr und von April bis September von 10-18 Uhr geöffnet. Montags ist El Escorial geschlossen.
Eintrittspreise: 9,- € (geführter Rundgang), 8,- € (langer Besuch ohne Führung), 7,- € (kurzer Besuch ohne Führung)
Ermäßigt 6,- € (geführter Rundgang), 4,- € (lang), 3.50,- € (kurz): für Kinder und Jugendliche zwischen 5-16 Jahren, Schulgruppen, Studenten, Behinderte, Rentner der EU und Bürger über 65 (Ausweis erforderlich).
Freier Eintritt: für Kinder unter 5 Jahren, bestätigte akademische Besuche, Mittwochs für EU-Bürger und am 18. Mai.

Kombiniertes Ticket El Escorial + El Valle de los Caídos
10,-€ geführter Rundgang El Escorial + Besuch El Valle
8,-€ Besuch ohne Führung (beide)
5.00,-€ ermäßigt (mit Ausweis) Kinder zwischen 5-16 Jahre, Schulgruppen, Studenten, Behinderte, Rentner der EU und Bürger über 65.

El Valle de los Caídos

Faschisten lügen. Sie können auch gar nicht anders. Faschisten betrachten nämlich die Bürger als ihr Volk, als ihr Eigentum, mit dem sie machen können, was sie wollen, wie und wann sie wollen. Faschisten sind also Egomanen, die alles dafür tuen, damit ihr Bild in der Geschichte auch nach ihrem Tod hinaus noch so Bestand hat, wie sie es  wollen.

Das ist der Sinn des Valle de los Caídos, dem „Tal der Gefallenen“. Vom Diktator Francisco Franco, der zwischen 1939-1975 seinem Schreckensregime in Spanien vorstand, errichtet, um den Gefallenen des Bürgerkrieges (1936-1939) zu gedenken. Ganz Diktator und seinem Ruhm gedacht, gab er vor,  dass dieser denkwürdige Ort allen Kriegsopfern, also dre Opfer beider Seiten gewidmet werden könnte. Den Republikanern, die ein Mix aus Kommunisten, Anarchisten und Demokratievertretern waren und General Francos eigener Faschistenpartei. Daraus sollte natürlich nichts werden; fake news, würde man heute sagen.

Dafür steht allein schon der architektonische Stil. Entworfen in einem klar faschistischen Baustil für ein Mausoleum und obendrein noch aufgebaut von republikanischen Kriegsgefangenen unter grauenvollen Umständen, liegt heute der tote Diktator neben dem Gründer der Faschistenpartei (Falange), José Antonio Primo de Rivera, in dem Tal zu Grabe. Der Besucher zum Gedenken.

Das Denkmal besteht aus zwei Hauptattraktionen: eine große Basilika, eingemeißelt in einen Berg, und ein riesiges Granitkreuz oben drauf, welches mit einer Seilbahn zu erreichen ist. Wenn Sie in die Basilika eintreten, werden Sie von kahlen religiösen und nationalistischen Skulpturen mit Eingravierungen (z.B. „Gefallen für Gott und Spanien“) umgeben, bevor Sie vor den Altar treten und die Grabsteine von Franco und José Antonio sehen.

Wem das unbedingt einen Ausflug wert ist, der beachtet bitte die folgenden Öffnungszeiten und Preise.

Öffnungszeiten und Eintritt: Die Basilika ist von Oktober bis März von 10-17.30 Uhr und von April bis September von 10-18.30. Wie auch El Escorial ist das El Valle de los Caídos montags geschlossen.
Eintritt: 5,- €
Gebühr Reiseagentur: 4,- €
Ermäßigt (mit Ausweis): 2,- € für Kinder und Jugendliche zwischen 5-16 Jahren, Schulgruppen, Studenten, Behinderte, Rentner der EU und Bürger über 65
Seilbahn (hin & zurück): 2.50,- €
Seilbahn (einfache Fahrt): 1.50,- €

Kombiniertes Ticket El Escorial + El Valle de los Caídos
10,- € geführter Rundgang El Escorial + Besuch El Valle
8,- € Besuch ohne Führung (beide)
5.00,- € ermäßigt (mit Ausweis) Kinder zwischen 5-16 Jahre, Schulgruppen, Studenten, Behinderte, Rentner der EU und Bürger über 65.

Anfahrt: Auf dem Weg zum Valle de los Caídos besuchen Sie am besten zunächst den Palast El Escorial und nehmen dann den Bus 660 (Autocares Herranz) vom Plaza de la Virgen de Gracia.
Mit dem Auto fahren Sie von der Stadt San Lorenzo del Escorial auf die M-600 zum „El Valle de los Caídos“.

Wer also diesen ganz speziellen Genius Loci aus krankhafter Machtbesessenheit, mörderischer Egomanie und kümmerlicher Feigheit vor der Wahrheit einmal erleben möchte, hier kann man ihn finden. Wir plädieren für die Zukunft dafür, Diktatoren und politischen Mördern kein Mausoleum mehr zu erlauben. Man sollte sie zeitlebens wissen lassen, dass sie nicht in die Geschichte würdig eingehen werden, sondern nach ihrem Tod ihre Asche einfach irgendwo, im Wald oder Steinbruch verstreut werden wird. Was von ihnen übrig bleiben sollte, wäre ein Mahnmal am Ort ihrer Verbrechen; sonst nichts. Leider hat der spanische Staat es versäumt, diesem Diktator die letzte Ruhestätte  zu nehmen und dafür eine ewig mahnende Unruhestätte an deren statt zu errichten.

Aber für alle, die wenig bis kein Interesse an Erinnerungen an den spanischen Faschismus hegen, haben wir einen anderen, einen viel besseren Vorschlag:

Bitte lesen Sie weiter auf Seite 3: Toledo – Segovia und Sierra de Guadarrama.


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