Frankfurt am Main

Handel und Wandel

Mythos und Wahrheit.

Frankfurt am Main - Hessen

Frankfurt am Main - HessenFrankfurt am Main - HessenBeginnen wir mit den Mythen. Es gibt einige Gründungsmythen der Stadt Frankfurt. Einer, der die meiste Anziehungskraft in der Geschichte der Stadt hatte ist der: Helenos, ein Sohn des Priamos, soll sich nach seiner Flucht aus dem zerstörten Troja am Main niedergelassen und eine Stadt namens Helenopolis gegründet haben. Frankfurt hätte demnach den gleichen mythischen Ursprung wie Rom, dessen legendäre Gründer, Romulus und Remus, auch Nachfahren geflohener Trojaner waren; ein schöner Mythos, nur war dieser leider nur bis ins 18. Jahrhundert populär und sogar in Zedlers Universal-Lexicon aufgenommen; in Rom lebt der Gründungsmythos, in Frankfurt ist er heute nur noch wenig bekann.

Ein anderer Mythos besagt: Um das Jahr 130 nach Christus soll ein gewisser Francus, ein Herzog der Hogier, die alte Stadt Helenopolis wiederhergestellt und nach seinem Namen Franckenfurt genannt haben.

Andere Autoren führten den Namen Helenopolis auf Kaiserin Helena, die Mutter Konstantins des Großen, zurück. Die älteste bekannte Erwähnung des Helenopolis-Mythos ist von dem Humanisten Johannes Trithemius aus dem 15. Jahrhundert überliefert, andere Humanisten folgten wesentlich später. Helenopolis wurde bis ins 18. Jahrhundert häufig als Synonym für Frankfurt verwendet, beispielsweise als Druckort in Büchern, in der Numismatik und als Matrikelangabe von Studenten.

Die ursprüngliche Namensform Franconofurd entwickelte sich im Mittelalter zu Frankenfort oder auch Frankinfort, in der Neuzeit zu Franckfort und Franckfurth weiter. Spätestens seit Anfang des 19. Jahrhunderts hat sich die Schreibweise Frankfurt gefestigt und aus den Gründungsmythen ist eine historisch sachliche Vereinbarung geworden; schade.

Frankfurt am Main - HessenFrankfurt am Main - HessenFrankfurt am Main - HessenFrankfurt ist eine Handelsstadt, wenn nicht die Handelsstadt in Deutschland, ist ein internationaler Finanzplatz von Bedeutung, bedeutendes Industrie-, Dienstleistungs- und Messezentrum und zählt nach Audffassung der Weltbank zu den ökonomischen Weltstädten. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass Frankfurt am Main Sitz der Europäischen Zentralbank, der Deutschen Bundesbank, der Frankfurter Wertpapierbörse, zahlreicher Finanzinstitute (darunter Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, KfW), der Aufsichtsbehörden BaFin und EIOPA und der Messe Frankfurt ist.
Die Frankfurter Buchmesse und die Musikmesse gelten als Weltleitmessen ihrer Sparten,

Dank seiner zentralen Lage ist Frankfurt am Main ein Knotenpunkt im deutschen und europäischen Verkehrsnetz mit dem Flughafen Frankfurt Main, dem Hauptbahnhof und dem Frankfurter Kreuz. Der Internetknoten DE-CIX ist ein bedeutender Austauschpunkt für den Datenverkehr im Internet zwischen den USA und Europa.

So blieben die Mythen im Lauf der Geschichte vergessen, gingen in einer allzu alltäglichen Wahrheit unter, aber so geht es einigen großen Städten in Europa und auf der Welt. Dabei hat Frankfurt durchaus eine historische Bedeutung, die weit über ihren aktuellen Ruf hinausgeht. Die geht zurück in das Jahr 1815, als hier in Frankfurt der Deutsche Bund gegründet wurde.

Der Deutsche Bund war ein Staatenbund, auf den sich im Jahr 1815 die „souveränen Fürsten und freien Städte Deutschlands“ mit Einschluss des Kaisers von Österreich und der Könige von Preußen, von Dänemark (rechtlich auch Holstein) und der Niederlande (rechtlich Luxemburg eigeschlossen) geeinigt hatten.

Dieser Bund existierte bis 1866 und hatte bereits bundesstaatliche Züge, da sich ein Recht des Deutschen Bundes entwickelte, das die Mitgliedstaaten band. Das mag manchem nicht sonderlich bedeutend erscheinen, doch darf und muss man sich darüber ernste Gedanken machen, denn dies war bereits ein weit entwickelter Vorläufer von so vielen und wichtigen Vertragsgemeinschaften und Verbünden, die ohne Staatsgewalt Gemeinschaft versuchten und dies nach wie vor.

Dazu gehören z. B. die EU und die Nato und die derzeitigen Diskussionen zeigen die Möglichkeiten und die Brisanz sowie das Dilemma aller auf demokratischem und souveränen Boden von Staaten basierenden Großgemeinschaften. Der Deutsche Bund besaß wie die EU keine Staatsgewalt, sondern nur eine „völkerrechtsvertraglich vermittelte Verbandskompetenz“. Völkerrechtliche Verträge sind modern, gleichwohl sie auch einige Schwierigkeiten haben in der Alltagspraxis – siehe Sidebar rechts. Wer Demokratie und staatliche Souveränität in einer Gemeinschaft will, hat sie die schwierigste Form einer Gemeinschaft ausgesucht, zudem ein, die in der gesamten überschaubaren Geschichte der Menschheit bislang noch nie funktioniert hat.

Frankfurt am Main - Hessen

Frankfurt am Main - HessenDer Vorläufer einer Gemeinschaft wie die EU basiert auf der gleichen Idee wie ihre späteren Versuche. Und es wäre bereits ein konstatiertes Scheitern der Idee, würde man anstelle der Souveränität und Autonomie der Staaten aufgrund ausgesprochener Vetos zum Prinzip einer Mehrheitsentscheidung zurückfinden. Gleichwol sie nicht zu funktionieren scheint, die Idee, die Kant als die tragende Idee von Entscheidungen in der Zeit der Aufklärung formuliert hat mit „Einsicht in die Notwendigkeit“ und den Zusätzen „freiwillig“ und aus „Überzeugung“.

Die Eingemeindungen vieler Ortschaften erwies sich für beide, die Stadt und die neuen Stadtteile als überaus vorteilhaft. Frankfurt wuchs schnell und zug immer mehr Industrie und Wirtschaftsunternehmen an, natürlich, wie wir heute wissen, immer mehr Unternehmen aus der Branche der Finanzdienstleistungen. Mit den Unternehmen kamen die Menschen und die kammen sprichwörtlich aus aller Herren Länder. Und so wurde Frankrfurt zu eine Multi-Kulti-Stadt, nach Berlin die Multi-Kulti-Stadt in Deutschland. Und in Frankfurt war seit Goethe der Boden bereitet für eine Stadt der modernen Aufklärung, in der, wie wohl in keiner anderen Stadt in Deutschland, ein multikultureller Lebensstil, gepaart mit einer höchst ausgeprägten Liberalität und Politisierung für Autonomie und Individualität sich entwickelt hat.

Mit Wohlstand und sich entwickelnden Autonomiebestrebungen entfaltet sich wie in vielen Großstädten ein vielfältiger Kulturbetrieb aber auch die sogenannten No-Go-Areas, solche Gebietet und Stadtteile, wo die leben, die der Wohlstand der anderen zurückgelassen hat, die Absteiger und die, die immer schon in der Skala des Wohlstandes unten standen, die Armen. Auch das ist Frankfurt, ein heißes Pflaster rund um den Bahnhof und in einigen Stadtvierteln, wo Kriminalität, Drogen, Prostitution herrschen. Die Wirtschaftskriminalität haben wir dabei nicht vergessen, sie arbeitet und wohnt nur woanders in und außerhalb der Stadt.

Frankfurt am Main - Hessen

Über Rieder

Oberbayer

Zeige alle Beiträge von Rieder

Ihr Kommentar

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.