Matera

Sassi di Matera

Spiegel des gestirnten Himmels oder Dantes Hölle.

Italien - Apulien - Matera

Italien - Apulien - MateraMit knapp 60.000 Einwohnern ist Matera eine Kleinstadt und stünde wohl kaum auf der Liste der Reiseziele eines jeden, der Italiens Region Apulien besucht, ganz oben. Denn bekannt ist Matera für seine Altstadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen, den Sassi, besteht. Eine echte Rarität in der so abwechslungsreichen Architektur-Geschichte Italiens, die hier im historischen Teil von Matera, der in die Stadtviertel Sasso Barisano und Sasso Caveoso aufgeteilt ist, eine ganz besondere Bedeutung bekommen hat.

Die Höhlensiedlungen der Umgebung sind ein außergewöhnliches Beispiel im mediterranen Raum und weit darüber hinaus; man muss schon bis nach Anatolien fahren, um Höhlensiedlungen größeren Ausmaßes zu finden – siehe dazu hier Weiteres auf OnGolf. Das bereits seit der Jungsteinzeit besiedelte Gebiet kann als eine der ältesten Städte der Welt gelten, seine Lage allein stellt die Archäologie vor einige Rätsel; warum ausgerechnet hier?.

Italien - Apulien - MateraDie Stadt Matera wurde vom römischen Konsul Lucius Caecilius Metellus 251 v. Chr. als Matheola gegründet. Nach der griechischen, römischen, langobardischen und byzantinischen Geschichte, die Matera mit ganz Süditalien teilt, verwüsteten im Jahr 938 Sarazenen den Ort, der im Jahr 1043 unter normannische Herrschaft kam, Königssitz wurde und so zu beträchtlichem Reichtum gelangte. Diese Blüte setzte sich unter den anschließenden Regimentern der Staufer und Anjou fort.

Im Jahr 1270 wurde die Kathedrale von Matera fertiggestellt. In den nächsten Jahrhunderten wurde Matera von lokalen Adeligen beherrscht, wobei es zu Rivalitäten, Machtkämpfen und Revolten kam; so wurde 1514 der neapolitanische Graf Giancarlo Tramontano bei einem Aufstand der Materaner getötet.

Die Höhlensiedlungen Sassi di Matera, die in der an den steilen Felshängen des zerklüfteten Flusstales der Gravina gelegenen Altstadt Materas liegen, wurden 1993 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Von mittelalterlichen Chronisten wurden sie „Spiegel des gestirnten Himmels“ genannt, der Schriftsteller Carlo Levi verglich sie dagegen mit der trichterförmigen Hölle Dantes.

Zu den absoluten Sehenswürdigkeiten zählen die Felsenkirche San Pietro Barisano, Santa Maria dell’Idris e San Giovanni‘ in Monterrone, Santa Lucia alle Malve, die Kirche Sant’Antonio Abate, San Pietro Caveoso, die Kathedrale, die Torre Metellana und die Casagrotta. Das Castello Tramontano wurde Anfang des 16. Jahrhunderts von Gian Carlo Tramontano, dem Grafen von Matera, außerhalb der Stadtmauern errichtet.

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