Die weiße Stadt auf dem Hügel.
Sie waren noch nicht in Ostuni? Dann schauen wir einmal, ob wir Sie dazu bewegen können, den Ort in die Liste Ihrer noch ausstehenden Besuche aufzunehmen. Peter Johnen war dort und hat uns freundlicherweise seine Fotos zur Verfügung gestellt.
Ostuni ist nicht besonders groß, hat gerade einmal 30.000 Einwohner und liegt etwa acht Kilometer landeinwärts von der Küste der Adria entfernt mit einem Ortskern auf drei Hügeln verteilt.
Der Name der Stadt kommt vom griechischen Astu néon her – neue Stadt – und verdankt sich der Geschichte, in der die Griechen die von den Messapiern gegründete Stadt nach ihrer Zerstörung durch Hannibal Barkas, dem späteren Dauerfeind Roms, wieder aufgebaut hatten.
Die Geschichte der Stadt und der Region um das heutige Ostuni ist aber noch viel älter. Die Gegend um Ostuni wurde seit der Altsteinzeit von Menschen bewohnt, wie Funde in der Grotta di Agnano, innerhalb des Parco archeologico e naturalistico di Santa Maria D’Agnano belegen, die bis zu 30.0000 Jahre alte Kulthandlungen bezeugen. Nach dem römischen Zeitalter herrschten hier Normannen und verschiedene andere Herrscher unterschiedlichster Herkunft.
Von 1300 bis 1463 gehörte Ostuni zum Fürstentum Tarent und ab 1507 ging es in den Besitz von Isabella, Herzogin von Bari, über, der Frau von Gian Galeazzo Sforza, Herzog von Mailand.
Dann begann die eigentliche Blütezeit der Stadt in der Renaissance. Isabella hat in dieser Zeit Humanisten, Künstlern und Schriftstellern und auch Bischof Giovanni Bovio Schutz geboten und so erblühte die Kultur in dieser Stadt, was sich auch nach dem Tod von Isabella durch ihre Tochte Bona Sforza, die zukünftige Frau von Sigismund I., König von Polen, fortsetzte.
Sprechen wir von Sehenswürdigkeiten, dann ist diese Bezeichnung nicht ganz angebracht für die Altstadt von Ostuni. Besser wäre die Bezeichnung: Attraktion.
Die hervorragend erhaltene Altstadt besteht aus einem Gewirr von Gassen und Stiegen zwischen den typischen, weiß gekalkten Häusern. Das Zentrum der Altstadt bildet die Piazza della Libertà an der Grenze von Alt- und Neustadt.
Dort befindet sich in einem ehemaligen Kloster das Rathaus der Stadt und die barocke Oronzo-Säule. Weitere Attraktionen sind die Kathedrale der Stadt und die Barockkirche Santa Maria Maddalena.
Sehenswert ist auch das Museo Civiltà Preclassica della Murgia Meridionale, welches mit einem Einblick in die präantike Landwirtschaft des westlichen Mittelmeeres aufwartet.
