Triest

Die stille Schöne an der Adria.

Italien - Venetien - Triest

Italien - Venetien - TriestTriest liegt an der nord-östlichen Adria direkt an der Grenze zu Slowenien, ist Hauptstadt der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien und war bis 2017 Hauptstadt der Provinz Triest, bevor diese aufgelöst wurde. Triest liegt an einem Schnittpunkt der lateinischen, slawischen, griechischen und jüdischen Kultur, wo Mitteleuropa auf den mediterranen Raum trifft. Es gilt daher als eine der literarischen Hauptstädte und wurde wegen seiner unterschiedlichen Ethnien und Religionsgemeinschaften oft als frühes New York bezeichnet.

Italien - Venetien - TriestItalien - Venetien - Triest Die Stadt hat leider auch eine unrühmliche Geschichte, die mit dem Faschismus aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts verbunden ist und der heute eine politische Renaissance erlebt, gleichwohl das neue Staatsoberhaupt Italiens, Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, nicht aufhört, dies zu verleugnen. Das ändert aber nichts an der Schönheit der Stadt, die von anderer, als politischer Dauer ist.

Die Stadt, die seit 1924 Universitätsstadt ist, beherbergt zwei bekannte Observatorien für Astronomie bzw. für Geophysik und blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die bereits im Jahr 774 n. Chr. begann, als Triest Teil des Frankenreiches unter dem späteren Kaiser Karl dem Großen wurde.

Triest fasziniert nicht durch seine Lage, sondern auch durch seine Archiktur. Überzeugen Sie sich davon durch eine Besuch der Piazza dell’Unità d’Italia mit dem imposanten Rathaus, dem Teatro Verdi, dem Operhnaus, oder der Rückseite des Palazzo del Tergesto, direkt neben der alten Börse und dem Opernhaus.

Was wäre Triest ohne Kaffee? Freihafen, Sitz von bedeutenden Reederein und das Unternehmen Illy, Kaffeeproduktion, deutschen schon darauf hin, dass Kaffe in und für die Stadt ein bedeutender Wirtschaftsfaktor war und bis heute gebllieben ist.

Bereits unter venezianischem Einfluss entstanden in Triest seit dem ’settecento‘ traditionsreiche Kaffeehäuser. Die älteste urkundliche Erwähnung findet sich 1768 für das Kaffeehaus des Benedetto Capano in der heutigen Via San Nicolò. In späteren Jahrhunderten nahm diese alte Tradition auch habsburgische Einflüsse auf, insbesondere in der Innenraumgestaltung. Heutzutage kann man noch Kaffeehäuser aus dem 19. Jahrhundert besuchen:

Italienb - Venetien - Triest

Italienb - Venetien - TriestItalien - Venetien - TriestDas Café Tommaseo am Lungomare ist seit 1830 in Betrieb und zählt damit zu den ältesten in ganz Italien. Ursprünglich nach seinem Inhaber Tomaso Marcato Caffè Tomaso genannt, wurde der Name des Kaffeehauses 1848 zu Ehren des dalmatischen Schriftstellers Niccolò Tommaseo umbenannt.

In einem der Prachtbauten an der Piazza dell’Unità d’Italia, der Casa Stratti, befindet sich das Caféè degli Specchi (Spiegel-Café), das bekannteste Kaffeehaus Triests, das 1839 von dem Griechen Nicolò Priovolo eröffnet wurde. In ihm verkehrten Schriftsteller wie Rainer Maria Rilke, Franz Kafka und James Joyce.

Im Oktober 2011 wurde das Café kurzfristig wegen finanzieller Probleme des Eigentümers Andrea Sessa geschlossen. Daraufhin eröffnete es mit neuem Pächter der Firma Peratoner aus Pordenone wieder, wobei wirtschaftliche Probleme anscheinend weiterbestehen.
In der Via Cesare Battisti befindet sich das Jugendstilcafé Antico Caffè San Marco, das 1914 eröffnet wurde.

Direkt auf den Klippen am Golf von Triest – in Sichtweite des Hafens – befindet sich das Schloss Miramare, das Erzherzog Maximilian von Habsburg, der Bruder Kaiser Franz Josephs I. und spätere Kaiser von Mexiko, seiner Gattin Charlotte von Belgien erbaute.

In der Nachbargemeinde Duino-Aurisina befindet sich das Schloss Duino, ehemaliger Sitz der Patriarchen von Aquileia und heute im Besitz der Familie von Thurn und Taxis.

Italien - Venetien - Triest - Schloss DuinoDer Österreicher Rainer Maria Rilke schuf während seines Aufenthalts von Oktober 1911 bis Mai 1912 im nahe gelegenen Schloss von Duino die ersten drei seiner Duineser Elegien.

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