Eine kleine Reise in eine vernachlässigte Region von Europa.
Sicher, Lüttich kennt man, Lüttich ist allemal eine Reise wert. Sie liegt malerisch eingebettet am Zusammenfluss von Ourthe und Maas, ist zugleich Universitätsstadt, Hauptstadt der Provinz Lüttich, Sitz des gleichnamigen Bistums, bekannt für den Radklassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, drittgrößter Binnenhafen der Welt, der über den Albert-Kanal an den Hafen von Antwerpen angeschlossen ist, Stadt einer viel beachteten Oper von internationalem Renommee, Drehkreuz von unzähligen Eisenbahnverbindungen usw. usw. Weitere Sehenswürdigkeiten von Lüttich finden Sie in der Sidebar recht.
Lüttich darf mit einigem Recht die Wiege der kontinentaleuropäischen Kohle- und Stahlindustrie genannt werden, denn mit Beginn des 19. Jahrhunderts breitete sich von hier aus die Industrialisierung über das gesamte europäische Festland aus, hier in der Nähe der Stadt stand und arbeitete ab 1720 die erste Dampfmaschine in einer Kohlemine, hier hatte das Stahlunternehmen Cockerill-Sambre seinen Stammsitz.
Und weiter nach Verviers
Jener William Cockerill, Senior, Erfinder und Industrieller, kam 1797 nach Verviers, das bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als Zentrum des Wollhandels und der Textilindustrie weltweit bekannt war. Diese Bekanntheit verdankte sich eines extrem weichen, fast kalkfreien Wassers des Flüsschens Weser, welches sich besonders gut zum Waschen von Wolle und anderen Textilien eignete. Der geringe Kalkgehalt erklärt sich dadurch, dass die Weser und ihre Zuflüsse sich aus den Mooren des Hohen Venns speisen und so der schnell wachsenden Textilindustriebeste Voraussetzungen boten.
Heute versprüht das Städtchen noch überwiegend den verblassenen Charm eines bewohnten Industriedenkmals, gleichwohl so mancher Teil der Stad auch schon recht sehenswerte Resultate engagierter Stadtsanierung offenbart.
Ganze Straßenzüge mit zahlreichen, aus der Gründerzeit stammenden Bürgerhäuser, wurden liebevoll erneuert wie überhaupt vermehrt Anstrengungen sichtbar werden, das Stadtbild attraktiver zu gestalten.
Verviers nennt sich „Wallonische Hauptstadt des Wassers“, wofür zahlreiche, neu angelegte Brunnen und Wasserspiele Zeugenschaft ablegen. Ein „Musée de l’eau“ erinnert an gloreiche Zeiten und das „Centre Touristique de la Laine et de la Mode“ an die Geschichte der einstmals florierenden Textilindustrie.
Zur Weiterfahrt bietet sich ein Abstecher nach Spa an.
Spa – die Stadt der Heilbäder
Das Heilbad Spa verdankt seinen guten Ruf seinen Mineralwasser-Quellen
Quellen und Kurhäuser sind verteilt in und um Spa und die, die den Namen Pouhons tragen, sind grundsätzlich für Besucher zugänglich.
1900, als man die wohlhabenden Kurgäste noch bobelins nannte, wandelte man nach der Kuranwendung noch im Zentrum der Stadt.
Heutge fahren die Kurgäste mit einer gläsernen Panoramastandseilbahn vom neu erbauten Hotel Radisson zur Therme auf den Hügel Colline d‘ Annette et Lubin direkt über der City.
Anachronistisch aber beeindruckend ist das Monumentalfresko des Malers Antoine Fontaine, welches sich innerhalb des Brunnengebäudes des Pouhins Pierre-le-Grand, Le Livre d’Or, (1894) befindet. 95 Persönlichkeiten aus drei Jahrhunderten, werden darauf dargestellt. Vier Marmorskulpturen dazu bilden ein beachtliches Ensemble, darstellend Plinius den Älteren, den Heiligen Remaclus, die Allegorie der Musik und den Maler selbst selbst.
Zurück nach Aachen
Aber nicht, ohne vorher noch in Eupen einen kurzen Stopp einzulegen und in den verführerischen Auslagen mit all den frischen und den trockenen Petits Fours zu schwelgen.
Und da es bei der Schwelgerei nicht bleiben kann, nehmen Sie ein wenig Zeit mit für diese unvergleichlichen Gaumenfreuden, bevor es in die schöne, alte Kaiserstadt Karls des Großen geht, die mit ihren unverwechselbaren Printen, die es mittlerweile in tausend Formen und Geschmacksrichtungen gibt, ihrerseits etwas stadt-typisches zu bieten hat.
Auf die schöne Kaiserstadt, ihren Dom, auf dem 33 Königshäupter in einem Zeitrahmen von 600 Jahren gekrönt worden sind, auf Printen und Kneipen und auf die umliegenden Golfplätze gehen wir in einem eigenen Kapitel ein.
Playings
Golf Club Henri-Chapelle
Sehr anspruchsvoll und ambitioniert. Aber trotzdem in völlig entspannter Atmosphäre empfängt der Golf Club Henri-Chapelle seine Gäste. Zwischen Eupen und Verviers, eine halbe Autostunden von Aachen entfernt, liegt dieser traumhaft schöne Club mit drei Plätzen: Viviers, Par 73. ...
Royal Golf Club des Fagnes
Königliches Golfvergnügen in der nord-europäischen Heilbad-Region. Der Platz liegt unweit des Ortes Spa, aus dessen Namen im Englischen der Gattungsbegriff Spa als Synonym für „Heilbad“ gebildet worden ist. Die Anfahrt zum Clubhaus ist allein schon den ...