Königreich KwaZulu Natal

Land der Zulus und Gartenprovinz Südafrikas.

The African Family: Stolz, Schönheit, Leiden, Sterben.

Kingdom ZuluAmaZulu, Menschen des Himmels, so die Bedeutung des Wortes, die eine uralte, stolze Geschichte einer grandiosen Region unseres Planeten umgreift. Von den majestätischen Gipfeln der Drakensberge im Westen, den Limpopo Bergen im Norden bis hinunter zu den türkis-schimmernden Küsten des Indischen Ozeans, die die North- oder Dolphin Coast, Durban und Pietermaritzburg gleichermaßen umfasst wie Hibiscus- und Elephant- Coast. Allein die Bezeichnungen der Regionen lehrt die Phantasie fliegen.

Wenn die meisten weißen Südafrikaner die Transkei bis Durban überfliegen, muss das nicht heißen, dass Sie das auch so halten sollten. Für dies kurzzeitig flaue Gefühl im Magen – das aber weniger mit den Menschen der Region ursächlich zu tun hat – werden Sie mehr als entschädigt. Sind schon die Xhosa ein stolzes Volk, so findet die Bedeutung des Begriffs in den Zulus ihren eigentlichen Höhepunkt. Selbst mit dem PKW unterwegs erleben Sie die Verwandlung südafrikanischer Ästhetik, Kultur und Archtiketur in dieser ganzen Reichhaltigkeit besser, als in irgendeinem Flieger. Und auch viele der ansässigen weißen Südafrikaner sehen die farbigen Einheimischen mit ganz anderen Augen, als ihre südlicheren Mitmenschen; deshalb erhalten Sie dort vor Ort auch viel mehr und echtere Informationen über Verhaltensweisen, die Sie sonst wohl kaum verstehen würden.

Krieger Kwazulu NatalSangomas Kwazulu NatalWomit man leben muß ist die Tatsache, dass gerade in den Krals der einheimischen Zulus außer einem gekonnten Tourismus-Programm an ursprünglicher Lebensweise kaum noch etwas zu sehen ist. Oft die einzige Einnahmequelle ist dieses Programm eben für Touristen gemacht und erhebt auch nicht den Anspruch auf Authentik. Wer sehen kann mag wahrnehmen, welch großartiger Reichtum einst in den Riten der Zulus beheimatet war, dann, wenn gleichsam die Vorstellung beendet ist und für ein paar Sekunden den Blick auf das Leben der Menschen freigibt.

Nicht selten staunen wir begriffslos den sonderbaren Verhaltensweisen der Zulus hinterher. So erfahren wir von bestimmten Fröschen, die ein Zulu-Mann auf gar keinen Fall erblicken darf, da er sonst seine Manneskraft verliert. Und deshalb lies er uns an einem anderen Tag in der Nähe von Southbroom auch einfach stehen und verschwand mitten aus dem Gespäch, als einer dieser Quaker am späten Nachmittag seine Stimme erhob. So seltsam letztendlich ist diese Geschichte nicht, glauben wir doch, dass man bzw. Frau den Aufgeblasenen nur heftig küssen muss, damit der sich in einen Prinzen verwandelt; aus männlicher Sicht ja auch eine gewisse Form der Kastration.

So verstehen wir auch nicht, warum uns der Zulu-Mann so seltsam ansieht, etwas mitleidig und  verständnislos, wenn wir halb hysterisch aufspringen, nur weil da eine Schlange über uns im Baum entlangzieht. Ist sie doch ganz und gar ungefährlich, aber das weiß der Zulu-Mann nicht, daß wir das nicht wissen.

Beeindruckend, stolz, gewiß auch fremdartig, aber das ist wohl wechselseitig so, so können wir das Volk der AmaZulu auch heute noch kennenlernen. Etwas abseits von den Stränden des Pazifik in ihren Dörfern nicht weit davon. Aber Vorsicht vor organisierten Touren zu den Zulus, die meisten sind unwürdig und die Zeit nicht wert.

Blyde Canon SAEine Tour in die Drakensberge sollten Sie auf jeden Fall einplanen. Auch wenn diese Landschaft oft mit den Alpen verglichen wird, was in vielerlei Hinsicht nicht ganz unrichtig ist, sollten Sie doch eine geführte Tour vorziehen. Zumindest sollten Sie nur mit sehr guter Ausstattung und etwas Kenntnis bzw. Orientierungsgabe aufbrechen.

Auch wenn Sie sich in Südafrika befinden, mit plötzlich auftretenden Wetterwechseln, nicht selten hin zu wahrlich schaurigem Wetter mit Nebel und unglaublichem Regen, der dann auf nicht ganz so sichere Pisten trifft und diese noch gefährlicher werden läßt, als sie eh schon sind, mit all dem sollten Sie durchaus rechnen.

Von den Bergen kommend, fahren Sie besser nicht nach Durban und die angrenzende, südliche Region der Millionenstadt, gleichwohl Sie auch um Durban herum wundervolle Gegenden finden können. Fahren Sie in die Region an der Grenze zur Transkei, am besten nach Southbroom.
Southbroom bietet unglaublich schöne Strände, einen bildschönen Golfplatz und ist selbst ein Traum-Village, expressiv schön auf einem Hügel zum Indischen Ozean hin leicht abfallend gelegen. Palmen besäumte, sanfte Hügellandschaft umgibt ein extrem gepflegtes Dorf in einer üppigen, subtropischen Vegetation… Doch davon mehr etwas später.

Die Menschen kann man manchmal auch besser kennen lernen, verbringt man einige Zeit in der Landschaft, die sie bewohnen. Dies ist gewiß in Natal der Fall. Majestätische Gipfel über scheinbar zeitlos schönen Landschaftsformationen schützen die sogenannten ‚Big Five‘ auf ewig. Stolz, ruhig und erhaben ziehen Elefanten ihren Weg. Breitmaulnashörner, vielleicht die eigentliche Attraktion der unglaublichen Tierwelt Natal’s, stehen kraftstrotzend, ähnlich wie die großen Büffel, zur Verteidigung bereit. So könnte es sein.

Kwazulu NatalSo ist es aber nicht. Und gerade deshalb fahren Sie unbedingt dort hin: zum Großwild, das in Natal noch an verschiedenen Stellen – nicht nur im Krüger – zu sehen ist. Mit seiner Tierwelt in atemberaubenden Landschaften beherbergt Natal ein großes Erbe. Wenn gleich, wie unschwer auch zu erkennen ist, die Zeit der Schönheiten der Natur in all ihrer Vielfalt vorübergeht, die Tage vielleicht schon gezählt sind, an denen Sie mit ihrem Besuch noch einen kleinen Beitrag zum Erhalt dieser grandiosen Natur und Tierwelt leisten können.

Sind einmal die ‚Big Five‘ verschwunden, wird auch die Landschaft Natals untergehen. Und mit ihr verschwinden auch die ‚Menschen des Himmels‘ in 2-Zimmer-Wohnungen oder in Krals, die dann kein Tourist mehr besuchen wird, weil es nichts mehr zu schützen gibt. Zum Glück, vor allem für uns, hat die Phase des Umdenkens in Südafrika längst schon begonnen. Mittlerweile werden stattliche Zahlen an Großwild in die Nachbarländer exportiert. Natal’s Tierwelt scheint, wenn auch nur noch als kleiner Rest, doch zu überleben.

Southbroom: Die Perle am Indischen Ozean

Hier wohnen Sie: Zimmer groß wie Suiten, Pools wie deutsche Freibäder, selbstverständlich mit Blick zum Meer und english tee time. Southbroom ist mit Abstand der schönste Ort zwischen Durban und der südlichen Grenze zur Wild Coast. Bis Margate ist auch die Küste noch nicht verbaut, die Strände, Flußmündungen Palmenplantagen, alles das wirkt noch einigermaßen vom großen Tourismus verschont; nur den Hai-Netzen würde ich nicht unbedingt überall trauen. Allemal aber ist das Hinterland echtes, faszinierendes Südafrika.

Krokodilfarmen finden Sie dort ebenso wie urige Kneipen, die in nichts einem kanadischen Trapper-Haus oder australischem Outback-Etablissement nachstehen. Meist treffen Sie dort einen zusammengewürfelten Haufen aus Menschen aller Herren Länder, die sich kaum noch von weißen Einheimischen unterscheiden. Planen Sie viel Zeit ein, denn dieser Teil Südafrikas wird Sie begeistern, nicht zuletzt die unvergleichlichen Golfplätze in KuaZulu Natal, deren einer, der in Southbrooom, mit seinen subtropischen Fairways besonders kurz vor dem Sonnenuntergang Ihnen den Atem rauben wird.

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