Warum dann so wenig politischer Verstand heute?
Rostock ist die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern und besitzt den bedeutendsten Hafen dieses Bundeslandes. Rostock ist Geburtsort von Bundespräsident Gauk. Rostock hat eine bedeutende Universität, hatte einen der ersten Arbeiterräte der Weimarer Republik. Rostock beherbergt das Darwineum in seinem auch international bedeutenden Zoologischen Garten, wo Leben und Werk des großen Evolutionsforschers Charles Darwin gewürdigt werden.
Spätestens hier müsste jeder, der auch nur davon gehört haben mag, überzeugt sein, dass es keine Hierarchie der Rassen gibt.
Auch schon im Mittelalter war Rostock eine der einflussreichsten Städte an der Ostsee. Ihre Bürger waren ganz besonders aktiv an der Entstehung der Hanse beteiligt und hatten einen großen Einfluss innerhalb dieses mächtigen Wirtschaftsbündnisses norddeutscher Städte, das bis Ende des 17. Jahrhunderts Bestand hatte.Häfen und Handel gehörten seit Urzeiten zusammen und da wo Häfen waren und Handel getrieben wurde, blühte das aufgeklärte Bürgertum.
Diesem von freiem Handel lebenden Bürgertum waren die Begriffe der Aufklärung: Freiheit, Gleicheit, Brüderlichkeit von Beginn an vertraut, ja unverzichtbar. Denn ohne Freiheit, kein freier Handel. Ohne Gleicheit vor dem Gesetz wäre Freiheit abstakt. Und ohne politische Solidarität in den Ständen untereinander und mit den Handelspartnern wäre die Hanse schnell untergegangen.
Die Händler in Rostock hatten also ein ganz vitales Interesse daran, dass es ihren ausländischen Partnern gut ging, dass sie frei ihren Geschäften nachgehen konnten und dass sie gültige Verträge und Verpflichtungen eingehen konnten. Schaut man heute auf so manche Äußerung zum Thema Fremdenfeindlichkeit, wird einem übel.
Obwohl große Teile der Stadt im Zweiten Weltkrieg ziemlich zerstört wurden, zeugen noch viele reizvolle Bauwerke, die im Stil der Norddeutschen Backsteingotik errichtet worden sind, von den goldenen Zeiten der Hanse. Außerdem bemühmte man sich sehr stark in letzten Jahrzehnten, eine städtebauliche Architektur zu verwirklichen, in der Neues und Historisches eine durchaus gelungene Harmonie eingehen können, was bemerkenswert gelang. Deshalb braucht Rostock auch keinen Vergleich zu anderen Städten zu scheuen.
Unter den historischen Bauwerken besonders erwähnenswert sind das Rathaus mit seinen gotischen Türmen und dem barocken Laubenvorbau, die durchaus imposanten, historisch wertvollen gotischen Kirchen und die zum Teil noch erhaltene Befestigungsanlage mit Stadttoren und Wieckhäusern, die zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) vor allem unter Wallenstein zur Festung ausgebaut worden war.
Die wehrhafte Stadtbefestigung mit der etwa drei Kilometer langen Stadtmauer umschloss die Stadt aber schon seit der Mitte des 13. Jahrhunderts und verfügte dereinst über mehr als 20 Stadttore. Davon sind bis heute drei der massiven Landtore aus Backstein, das Steintor, Kuhtor und das Kröpeliner Tor, ein Strandtor aus klassizistischer Zeit, das Mönchentor, ein Mauerturm, der Lagebuschturm, große Teile der Stadtmauer auf einer Länge von insgesamt etwa 1300 Metern sowie Teile des Festungswalls erhalten.
Unterschieden wurden die Stadttore in „Land-“ und „Strandtore“, je nachdem, ob sie in das mecklenburgische Hinterland oder in den Stadthafen an der Unterwarnow führten und wo heute Am Strande, eine Hauptverkehrsstraße, verläuft, war früher tatsächlich ein Strand inmitten der Stadt.
Auch die Lage an einem natürlichen Hafenbecken prägt heute das Erscheinungsbild der Stadt. Hierzu gehören zum Beispiel die historischen Speicherhäuser am alten Hafen. Sehenswert ist ebenfalls der Ortsteil Warnemünde mit seinen Fischer- und Kapitänshäusern und dem Alten Strom. Hier kann man an einem Pier mit Seemannskneipen nostalgisch entlang spazieren und von hier aus hat man auch einen sehr guten Blick auf die alljährlich am zweiten August-Wochenende stattfindende Hanse Sail.
Die Hanse Sail ist die größte maritime Veranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern und eine der größten im Ostseeraum, wo über 200 Traditionssegler und Museumsschiffe zu bestaunen sind. Sogar Mitsegler-Möglichkeiten gibt es für die Besucher auf einigen der „Majestäten“ der Meere. Show-Vorführungen und das beliebte Feuerwerk am Samstagabend runden das Spektakel ab. Jährlich zählt die Hanse Sail Rostock beachtliche eine Million Besucher.