Nafplio

Die traurige Schöne

„Ti na kánume?“, sagen sie hier, „was soll man schon machen?“

Griechenland - Peloponnes - Nafplio

Nafplio gilt als die schönste Stadt auf dem Peloponnes, liegt als Hafenstadt direkt am Meer, etwa 50 km nördlich von Korinth und etwa 140 km nordöstlich von Athen. Ihre Innenstadt imponiert mit verwinkelten Gassen und malerischen Plätzen, zugleich aber auch durch ihre Nähe zu Orten wie Mykene, Epidaurus und Dendria, die sogar durch ein gut ausgebautes Busnetz leicht erreichbar sind.

Die Altstadt von Nafplio liegt auf einer Halbinsel unterhalb des Burgberges Akronafplia. Im Zentrum der Altstadt befindet sich der Syntagma-Platz (Verfassungsplatz) mit seinen beiden, historisch bedeutsamen Gebäuden: Die im Jahr 1713 erbaute venezianische Kaserne, die heute das Archäologische Museum beherbergt, und die Vouleftiko-Moschee, die im Jahr 1550 erbaut wurde und im Jahr 1825 als Tagungsort des ersten griechischen Parlaments genutzt wurde.

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Fast 3.000 Jahre alt ist die Geschichte der Stadt, die sogar einmal nach der Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich Hauptstadt Griechenlands war. Ottomanische Brunnen, Museen, Kirchen und Kunsthallen, das ehemalige Parlamentsgebäude und alte Moscheen zeugen noch davon, aber kaum jemand, nicht einmal die Einwohner selbst sind sich ihrer Geschichte klar bewusst. Ein wenig verloren scheint alles hier zu sein, seit 1833 die Stadt Residenz wurde von Otto von Bayern, der griechischer König war, aber bereits im Jahr 1834 den Hof nach Athen verlegte, das seither die griechische Hauptstadt ist; „Ti na kánume?“

Zu den Sehenswürdigkeiten Nafplios zählen die drei Festungen der Stadt. Neben der Festung Akronafplia auf dem Burgberg oberhalb der Altstadt krönt die von den Venezianern 1711–1714 erbaute Palamidi-Festung eine 216 m hohe Anhöhe östlich der Altstadt und ist nach dem antiken Sagenhelden Palamedes benannt. Man erreicht sie entweder mit dem Auto oder erklimmt mutig und ausdauernd die 999 Stufen. Die Bourtzi-Festung liegt auf einer kleinen Insel vor der Hafeneinfahrt, sie wird im Volksmund auch „Henkersinsel“ genannt, da sie ehemals Wohnstätte des Henkers und Gefängnis der Delinquenten war.

Griechenland - Peloponnes - Nafplio

Von früheren Stadtmauern sind zwei Schutzwehrtürme sowie zwei Stadttore erhalten. Auf dem Platz der Freunde Griechenlands stand einst ein venezianischer Schutzwehrturm, der aber 1866 abgerissen wurde. Heute bildet das Denkmal der Freunde Griechenlands den Mittelpunkt dieses Platzes. Es wurde 1903 zum Gedenken an die französischen Verbündeten errichtet, die Griechenland im Befreiungskampf gegen die Türken halfen. Der Entwurf des Obelisken stammte aus Paris, ausgeführt wurden die Arbeiten jedoch in Griechenland. Auf einer Seite sind in einem Relief die Personifikationen Griechenlands und Frankreichs dargestellt.

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