Fiesta Madrid - Seite 2

Königspalast und Almudena-Kathedrale.

Spanien - Madrid - Königspalast

Spanien - Madrid - Almuneda-KathedraleNach ein paar Metern kreuzt die Calle Bailén, an der der Palacio Real und die Almudena-Kathedrale liegen. Zuerst erblickt man die Kathedrale, in der 2004 die erste königliche Hochzeit von Felipe und Letizia stattfand.
Erste Pläne zur Errichtung einer neuen Kirche, welche man der Hl. Maria von der Almudena (von arab. al-mudayna ‚Zitadelle‘; ein Titel der Gottesmutter Maria als Stadtpatronin von Madrid) widmen wollte, entstanden bereits im 16. Jahrhundert.
Doch der Bau der Kathedrale begann nicht vor dem 19. Jahrhundert und wurde erst im Jahr 1993 beendet. In diesem Jahr wurde die Kathedrale von Papst Johannes Paul II. geweiht, dessen Denkmal heute auf dem Vorplatz steht.

Spanien - Madrid - Almuneda-KathedraleAuf der Rückseite der Kathedrale, die eigentlich die Vorderseite ist und gegenüber dem Königspalast sich befindet, nutzen Musiker und Touristen die Schattenseite des Gebäudes für ein wenig Ruhe und Muße.

Auf den Stufen sitzend bestaunen sie den großen Platz vor dem imposanten Palast mit seinen 3418 Räumen und 135.000 qm Wohnfläche, die ihn zum flächenmäßig größten Palast in Europa machen; ein sichtbar stolzer Ausdruck einer einstigen Weltmacht, in deren Reich die Sonne nie unterging.

Es ist zwar die offizielle Residenz des spanischen Königshauses, das aber aus Sicherheitsgründen im Palacio de la Zarzuela wohnt, der am nordwestlichen Stadtrand von Madrid in den Bergen von El Pardo liegt und den Real nur für offizielle Empfänge nutzt.

Ohne es zu merken, sind Sie bereits im muslimischen Madrid. An der Stelle des Palastes befand sich seit dem 9. Jahrhundert der Alcázar, der Palast des muslimischen Militärgouverneurs, der die neu gegründete Garnisonsstadt von hier aus verwaltete. An der östlichen Seite des Königspalastes schließt sich die grandiose Plaza de Oriente mit einem kleinen Park, einer Skulpturengalerie sowie dem Teatro Real an ihrer Ostseite an.

Spanien - Madrid - Plaza OrienteDie Cuesta de la Vega führt serpentinenartig an den Überresten der alten muslimischen Stadtmauer aus dem 9. Jahrhundert vorbei und unter dem Viadukt aus den vierziger Jahren des 20. Jahrhunderts hindurch; manchmal riecht es hier schlecht.
An der Südseite des Palacio de Uceda sowie der Iglesia del Sacramento macht die Gasse eine kleine Rechtskurve und fällt zur Calle Segovia hin ab. So allmählich bemerken Sie, wie Sie das Stadtidyll Latina umgibt. Ganz sicher werden Sie den Mercado de San Miguel besuchen, der, ganz genau genommen, noch nicht im Stadtteil Latina sich befindet.

Die ehemalige Markthalle Mercado de San Miguel liegt noch im Viertel Madrid de los Austrias und zählt im Jahr über 10 Millionen Besucher. Sie ist der Kulinarik-Tempel der Stadt, die moderne Quintessenz aller Komponenten der spanischen Küche.
Erhältlich ist alles von iberischem Schinken bis hin zu täglich frisch aus Galicien eintreffenden Meeresfrüchten, mediterranen Reisgerichten sowie speziellen Käsesorten aus Kastilien, Asturien oder dem Baskenland. Genießen Sie die Zeit in diesem jugendstil-anmutenden Eisenbau, am besten aber nicht abends und am Wochende.

Spanien - Madrid - LatinaSpanien - Madrid - LatinaIhr Weg geht dann weiter Richtung Plaza de la Paja. An der Stirnseite dieses von Bänken und Straßencafés umgebenen Platzes liegt die Capilla del Obispo, eins der wenigen spätgotischen Bauwerke Madrids. Rückseitig finden Sie die Iglesia de San Andrés.

Der Vorplatz ist ein Kleinod der Stadt, aber nur unter der Woche. Bis mittags macht er einen sehr beschaulichen Eindruck mit einer Ruhe, die man sonst nur von den nordspanischen Städten während einer Siesta kennt.
Das ändert sich schlagartig an den Sonntagen, denn dann strömen Menschenmassen aus den anliegenden Straßenzügen hier zusammen und verwandeln diesen Platz in einen Treffpunkt unter freiem Himmel. Man redet viel und laut, trinkt Bier oder bunte Liköre, isst Unmengen an Oliven und Crackern, lauscht den Gitarren und den Sängerinnen.

Eigentlich ab hier beginnt dann das echte Viertel Latina. Die dortigen Straßen, die im Mittelalter angelegt wurden, umgeben den Plaza de la Cebada und den Plaza de la Paja und zeigen das volkstümliche Madrid. Hier findet in den umliegenden Straßen jeden Sonntag der beliebte Straßenmarkt Rastro de Madrid statt, hier feiert man die Fiesta zu Ehren der Virgen de La Paloma. Sie wird um den 15. August herum gefeiert und zählt zu den typischsten Festivitäten Madrids. Die Straßen füllen sich zu diesem Anlass mit buntem Treiben, es findet ein Volksfest statt und die Madrilenen ziehen die Tracht der „chulapos“ und „chulapas“ an.

Spanien - Madrid - LatinaSpanien - Madrid - LatinaSpanien - Madrid - LatinaIm Viertel La Latina sind auch die Basilika San Francisco el Grande und der Park Las Vistillas einen Besuch wert, letzterer insbesondere geeignet, um den Sonnenuntergang mit der Kathedrale Santa María Real de la Almudena im Hintergrund zu genießen.

Der heutige Stadtteil entspricht dem ältesten Stadtkern von Madrid im Mittelalter und noch heute sind einige Reste der früheren Stadtmauer erhalten. Seinerzeit lebten hier vor allem Handwerker und Tagelöhner.
Der Plaza de la Cebada (Gerstenplatz) wie auch der Plaza de la Paja (Strohplatz) waren wichtige Umschlagplätze für den Handel mit Korn und Futtermitteln.

Den Handel mit Waren und Spezialitäten aller Art bietet heute der architektonisch nun wahrlich von aussen wenig ansehliche Mercado de la Cebada, ein wahres architektonisches Monstrum aus den sechziger Jahren. Ein kurzer Besuch kann trotzdem lohnen, denn auf drei Etagen können Sie alles kaufen, was der mediterrane Raum an Spezialitäten zu bieten hat.

Dann spazieren Sie gemütlich weiter bis zur Metrostation „Latina“ entlang alter Häuser mit tausenden von kleinen Läden. Nun befinden Sie sich deutlich sichtbar im Herzen des gleichnamigen, traditionsreichen Stadtviertels.
Ein wenig südwestlich davon kommt man zur Plaza del Cascorro, einem sehr belebten Plätzchen mit einer Statue, die dem hier geborenen spanischen Kriegshelden des 19. Jahrhunderts, Eloy Gonzalo, gewidmet ist.

Der Platz ist zugleich Auftakt des sonntäglichen Flohmarktes Rastro. Für Antiquitätenliebhaber ist der obere Teil empfehlenswert, am unteren Ende der Hauptachsen Ribera de Curtidores und Calle Embajadores kommen Liebhaber von Second Hand-Kleidung voll auf ihre Kosten.
Daneben findet man noch eine Unzahl an Kuriositäten, vom Keuschheitsgürtel über silberne Schuhe bis hin zum Kanarienvogel.

Über die ruhige Seitenstraße Calle de Juanelo gelangen Sie direkt zur Calle Mesón de Paredes und biegen hier links ab. Nach weiteren hundert schönen Metern im alten Latina erreichen Sie die Plaza Tirso de Molina mit seinen zahlreichen Straßencafés, einem kleinen Blumen- und Pflanzenmarkt.
Entspannung nach dem kurvenreichen Spaziergang finden Sie hier garantiert. Und garantiert auch viel Spaß und eine Fülle von Impressionen ob des Treibens an diesem kleinen, sehr typischen Platz.

Spanien - Madrid - Lavapies

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