Martin Kippenberger in Bonn - Seite 4

Rastlos unterwegs

Kippenberger in Bonn 2019

Kippenberger in Bonn 2019Von hier aus - Teilnehmer 1984Im Jahr 1980 ging Kippenberger nach Paris, um Schriftsteller zu werden. Er wechselte also nicht nur den Ort, sondern auch den Sinn seiner künstlerischen Existenz. Aber er kam wieder, wechselte erneut zurück zur Kunst und nahm im Jahr 1981 an der Gruppenausstellung Rundschau Deutschland teil.
1984 war er mit sechs Werken in der Ausstellung „Tiefe Blicke – Kunst der achtziger Jahre aus der Bundesrepublik Deutschland, der DDR, Österreich und der Schweiz“ im Hessischen Landesmuseum Darmstadt vertreten.

Dann sein großer Auftritt auf der damals bahnbrechenden Ausstellung „Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf ( 29. September bis zum 2. Dezember 1984).
1987 entstanden die ersten Zeichnungen auf Hotelbriefpapier, die seine Rastlosigkeit en miniature eindrucksvoll belegen wie die Rechnungen, die sich im Laufe eines Lebens durch die Restaurants und Cafes bei uns ansammeln, uns wie Postkarten der Freizeit begleiten.

1988 nahm Kippenberger an der Biennale in Venedig teil. 1989 wurde seine Tochter Helena Augusta Eleonore geboren. Im selben Jahr zog er nach Los Angeles. Kippenberger übernahm 1990 eine Gastprofessur an der Städelschule Frankfurt und gab ab 1992 Gastvorlesungen an der Yale University und an den Universitäten Nizza, Amsterdam und an der Gesamthochschule Kassel. 1992 nahm er an der Dokumenta IX in Kassel teil. 1996 erhielt er den Käthe-Kollwitz-Preis. 1997 nahm er an der Documenta X in Kassel und an der Ausstellung Skulptur.Projekte in Münster teil. 2003 war er postum auf der 50. Biennale in Venedig zusammen mit Candida Höfer für den deutschen Pavillon vertreten.

Kippenberger in Bonn 2019 Manch einer möchte Kippenbergers Werke den Neuen Wilden zuzuordnen. Andere sehen ihn in der Tradition von Dada und Fluxus. Das kann man so machen wie die Historiker und Familiengeschichtler darauf hinweisen, dass Martin Kippenberger ein Ururenkel von Carl Leverkus (1804–1889), dem Namensgeber der 1930 gegründeten Stadt Leverkusen, war. Auch das geht.

Man fahre also nach Leverkusen und vergleiche und man wird nichts mehr von dem erkennen, was Leverkusen einmal war. Carl, ein in Gießen von Justus von Liebig mit einer Arbeit über die Chemie des Silbers promovierter Dr. phil. eröffnete in Wermelskirchen im Jahre 1834 die erste Fabrik zur Herstellung künstlichen Ultramarinblaus, was der Jeans wie der Kunst ernorm zugute kam.

Später verlegte Carl seine Fabrik auf den Kahlberg bei Wiesdorf und nannte die neu entstehende Siedlung „Leverkusen“ nach dem bei Lennep liegenden, gleichnamigen Familiensitz Leverkusen, noch heute eine Hofschaft in Remscheid; so viel zu Leverkusen.

Kippenberger in Bonn 2019

Oder Sie fahren in die Bundeskunsthalle und versuchen, in Kippenberges Werken die Neuen Wilden zu entdecken, mit Kippenberger zu Dada und Fluxus zurückzuschauen; Sie werden wohl nicht weit rumkommen! Also, lassen Sie sich mitnehmen von seinen Werken, so kommen Sie weiter, viel weiter!

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