Granada - Seite 2

Kreuz und Halbmond

Andalusien - Granada -Andalusien - Granada -Andalusien - Granada -Glanz und Elend abwechselnd.

Bevor Granada seinen überragenden Einfluss gewann, war während langer Perioden, vor allem zur Zeit des Kalifats von Córdoba, Al-Andalus eines der Zentrum der Gelehrsamkeit und Begegnungstätte von Orient und Okzident mit Córdoba als führendes kulturelles und wirtschaftliches Zentrum, sowohl des Mittelmeerraums, als auch der islamischen Welt (siehe auch Seite: Andalusien hier auf on-golf).

Nachdem die Berber-Dynastien der Almoraviden die Herrschaft der Kalifen von Córdoba blutig beendeten, wurden sie nach nicht minder grausamer Liquidierung von den Almohaden abgelöst.
Die Herrschaft der Almoraviden begann 1012 mit der Regentschaft des berberischen Clanchef Zāwī ibn Zīrī, der aus militärtaktischen Überlegungen Granada zum Sitz der Dynastie der Zīrīden machte und die von hier knapp 80 Jahre lang über eines der bedeutendsten Kleinkönigreiche des südlichen Al-Andalus herrschte, bis sie 1090 von den Almohaden gestürzt wurden.

Die theologischen Auffassungen der Ziriden bzw. der Almoraviden standen im krassen Gegensatz zu denen der Almohaden, gegen deren anthropomorphe Gottesvorstellung sich die religiös-politische Bewegung der Almoraviden vor allem wandte.

Die strenggläubigen Almoraviden misstrauten natürlich auch der städtischen Hochkultur von Al-Andalus in jeder Hinsicht, sahen Lotterleben allenthalben und führten Krieg gegen all zu freien Handel, wodurch weite Teile der Wirtschaft ruiniert wurden.

Aber auch Philosophie und die damals blühenden Wissenschaften blieben nicht unverschont. Selbst der in ganz Europa geschätzte, 1126 in Córdoba in eine Juristenfamilie geborene Philosoph, Arzt, Richter in Córdoba und Sevilla, Averroës, der es auch zum Hofarzt der berberischen Dynastie der Almohaden von Marokko gebracht hatte, entging dem Vorwurf der Häresie und damit seiner Verbannung nicht.

Ibn Ruschd, wie Avérroes (oder Averrhoës) später genannt wurde, verfasste eine viel und weithin beachtete medizinische Enzyklopädie. Vom Fürsten Abu Yaqub Yusuf I. bekam er den Auftrag, alle Werke des Aristoteles neu zu ordnen und zu kommentieren und wurde so das Bindeglied zur christlichen Scholastik des Mittelalters, auf die er großen Einfluss ausübte und weshalb er seitdem als „der Kommentator“ (gemeint ist Kommentator des Aristoteles) bezeichnet, so wie Aristoteles nur „der Philosoph“ genannt wurde.

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