New York: Chelsea

Kunst als Wertschöpfungsmotor.

Das einzig Bleibende ist der Wandel.

So könnte man den Stadteil Chelsea charakterisieren. Chelsea liegt zwischen der 14th und 34th Straße, südlich von Hell’s Kitchen und westlich des Broadways und zieht sich hinunter zum Hudson River, wo die Chelsea Piers liegen. Einst wohnten und arbeiteten hier irische Auswanderer, die die Schiffe be- und entluden und mit ihrer sprichwörtlichen Rauheit Geschichte schrieben wie z. B. in dem Film: Die Faust im Nacken oder im Jazz-Ballett: Slaughter on Tenth Avenue.

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Dann war Chelsea Einkaufsviertel und berühmt für seine Nachtclubs. Heute ist es Zentrum der Schwulen- und Lesbenkultur sowie Schmelztiegel der progressiven Kunstszene. Längst hat West Chelsea bzw. die Lower West Side SoHo und seiner Kunstszene den Rang abgelaufen bzw. sind eine ganze Reihe von namhaften Galerien in jüngerer Vergangenheit von dort hierher gezogen.

Die Namen Larry Gegosian, Leo König und David Zwirner stehen dafür wie auch das Chelsea Art Museum. Aus den alten Wohnblöcken wurden und werden zunehmend schicke Lofts, Restaurants und Bekleidungsgeschäfte assimilieren die neuen Codes der bodygebildeten Chelsea boys and girls.

Mehr Attraktivität ins Viertel brachten auch die sogenannten Recreation Areas. Das sind die neugestalteten Chelsea Piers und der Hudson River Park. In den Piers, wo einst die großen Oceanliner und Frachtschiffe festmachten, liegen heute Yachten, deren Besitzer gerade mal ein paar Bälle im Golf Center abschlagen, vielleicht etwas pitchen und putten, bevor sie sich ein paar coole Drinks genehmigen. Im Park geht man joggen, flanieren oder schaut sich die Chelsea Studios an, wo gewiss gerade wieder eine der vielen bekannten TV-Serien abgedreht wird, um hernach zwischen der 22nd und West 29tn Street oder in der West 26th Street eine ultimativ coole Vernissage von diesen neuen,  brandheiß angesagten Künstlern zu besuchen.

Wenn Sie es nicht ganz so feierlich mögen, dann ein paar Schritte weiter in Richtung Greenwich Village oder am Hudson entlang in südlicher Richtung. Dort wird alles etwas unprätentiöser, preiswerter und nicht unbedingt damit schlechter.

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Oberbayer

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