Jerez de la Frontera - Seite 2

Sherry ist nicht gleich Sherry

Jerez de la Frontera – Zwischen Abendland und Morgenland.

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Spanien-Andalusien-Jerez-de-la-FronteraSpanien-Andalusien-Jerez-de-la-FronteraSpanien-Andalusien-Jerez-de-la-FronteraDer Namenszusatz de la Frontera – „an der Grenze“ – der nicht nur den Namen Jerez ergänzt, sondern hinter vielen Orten steht, weist die ganze Region um Jerez als lange zwischen Mauren und Christen umkämpftes Gebiet  aus.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten und zugleich Monument der langen Auseinandersetzung ist die Festung Alcázar in Jerez. Wer das temperamentvolle Jerez de la Frontera in der Provinz Cádiz besucht, sollte sich nicht allein der ausgeprägten Sherry-Kultur hingeben, sondern unbedingt das älteste Bauwerk der Stadt ansehen. Die nach wie vor eindrucksvolle, maurische Festung, die von schlanken Zypressen und riesigen, uralten Palmen locker umstanden ist, mit ihren imposanten, meterdicken Mauern, die einen einen Umfang von vier Kilometern haben, ist ein Muß im Kalender jeder Golferin, jedes Golfers.

Ein großer Teil der Route um den Alcázar de Jerez ist parkähnlich angelegt und verlockt zu ausgedehnten Spaziergängen und beschaulichen Momenten im Schatten von Palmen und Zypressen im Anblick dieses, seit dem elften Jahrhundert nun überdauernden trutzigen Zeugen einer Begegnung des Abendlandes mit dem Orient, die weit mehr als nur kriegerische Konflikte ins Land brachte – bitte lesen Sie mehr darüber hier auf der Seite: Erinnerung an al-Andalus.

Tausend Jahre nun überdauert das mächtige Bauwerk den extremen Witterungseinflüssen hier in Andalusien, diverser Kriege und Machtwechsel in der Region von Jerez. Das Conjunto Monumental del Alcázar – so nennen die Spanier diese gigantische Anlage – beherbergte während der Maurenherrschaft in Andalusien mehrere Emire, erhob Jerez kurzzeitig zu einem selbständigen Taifa-Emirat, als sich ab dem Jahre 1145 drei verschiedene Usurpatoren in kurzer Folge dort zum Emir ausriefen: zunächst der Idriside Abu’l-Qaim Ahyal, dann der Galbunide Abu’l-Gammar, und schließlich der Maimunide ‚Ali. Doch schon in etwas mehr als einer Jahresfrist hatten die Almohaden dieses Intermezzo beendet und Jerez ihrem Reich einverleibt. Dabei blieb es bis zur Reconquista, die fälschlicherweise oft mit der Eroberung Granadas im Jahr 1492 gleichgesetzt wird.

Eigentlich ist die Reconquista die längste, zusammenhängende historische Periode in der Geschichte Spaniens. Sie dauerte vom Jahr 722, der Schlacht von Covadonga, bis zum Jahr 1492,  der (Rück-) Eroberung Granadas, und bezeichnet die Zeit der Rückeroberung der von Mauren besetzten Gebiete auf der iberischen Halbinsel durch die Christen. Im Verlauf der Requonquista also kam Jerez und seine Burg im Jahr 1248, zweihundert Jahre vor dem Ende der osmanischen Herrschaft über ganz al-Andalus in den Besitz von Kastilien.

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Bei Ihrem Besuch des Alcázar‘, darf natürlich ein Blick in die alte Moschee nicht fehlen, auch wenn Alfonso X. von Kastilien nach seiner Machtübernahme das Minarett sofort in einen Glockenturm verwandeln ließ. Das sogenannte Mihrab, das die Richtung von Mekka anzeigt, ist aber erhalten geblieben und kann in einem kleinen Gebetsraum besichtigt werden.

Typisch arabische Torbögen und detailverliebt angefertigte Mosaike sind bis heute ein Kulturzeugnis der Almohaden-Dynastie. Der Turm von Ponce de Leon aus dem 14. Jahrhundert zeigt diese Mischung aus osmanischer Architektur und Mosaik-Kunst in Verbindung mit christlichen Ausführunge und Elementen. Die Gärten, der Villavicencio-Palast, das Stadttor und die Puerta del Campo: alles das schenkt Ihnen der Alcázar in Jerez und mit Sicherheit ein bleibendes Erlebnis mit erhöhter Nachdenklichkeit auf die Konflikte, die sich heute zwischen Christentum und dem Islam abspielen.

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