Sevilla - Seite 4

Stadt des Herakles

Sevilla – Der Alcázar.

Spanien-Andalusien-Sevilla-Alcazar
Spanien-Andalusien-Sevilla-AlcazarReales Alcázares de Sevilla, Königlicher Alcázar von Sevilla, so heißt der Palast in spanischer Sprache, woran man leicht erkennt, dass die imposanten Anlage, deren lange, bis in maurische Zeit zurückreichende Baugeschichte auch heute noch von der spanischen Königsfamilie als offizielle Residenz genutzt wird, wenn sie sich in Sevilla aufhält.

Ursprünglich als maurisches Fort angelegt, wurde die Anlage im Laufe der Geschichte mehrfach erweitert. Die erste Erweiterung nahmen die Almohaden vor, die an dieser Stelle einen Palast, den Al-Muwarrak, errichteten.

Der Großteil der Anlagen, die heute zu sehen sind, wurde ab 1364 auf den maurischen Ruinen für Peter I., genannt, der Grausame oder der Gerechte – welch eine Spannweite – König von Kastilien und León (1350–1369) gebaut.
Der Palast ist eines der am besten erhaltenen Beispiele für die sog. Mudéjar-Architektur, das sind die unter christlicher Herrschaft entstandenen Bauten islamischen Einflusses.

Spätere Monarchen erweiterten den Alcázar, wodurch noch weitere Baustile Eingang in den Komplex fanden. So entstanden z.B. unter den Katholischen Königen, Karl V. und Philipp II. Bauten mit gotischen Elementen, die in starkem Kontrast zu der dominierenden Mudéjar-Architektur stehen.

Spanien-Andalusien-Sevilla-AlcazarNicht nur der Patio de las Doncellas, der Arkadengang und der Salón de Embajadores – alle höchst sehenswert – begeistern eine, mittlerweile, außer in den Wintermonaten, nie abreißende, illustre Besucherschar aus aller Welt. Wer sich für Gobelin-Kunst interessiert, kommt hier voll auf seine Kosten. Riesige Exemplare schmücken die Wände, die meisten mit wunderschönen Zierkeramiken ausgeschmückt.
Aus der Zeit der Omaijaden-Herrscher (711-756) sind wenige Zier- und Gebrauchskeramiken als besonders wertvolle Stücke in den Museen des Landes erhalten. Erst bei Entstehung spanisch-muselmanischer Kunst zur Zeit des Omaijaden-Emirats (756-929) fanden glasierte Keramiken Anwendung in der Architektur.
Unter der Herrschaft von Almoraviden und Almohaden zwischen 1088 und 1232 entwickelte sich durch religiös bedingte Ablehnung schöner Künste in ganz al-Andalus eine strenge und nüchterne Architektur. Die Kombination unglasierter Ziegel mit wenige,n glasierten Fliesen ist ein Stilelement dieser Epoche. Im Nazari-Reich und besonders in Granada (1232-1492) lebte die Fliesenherstellung wieder auf und erreichte in Herstellung und Verwendung größte Perfektion.
Mitte des 16. Jahrhunderts führten politische und wirtschaftliche Beziehungen zwischen Spanien und den spanischen Niederlanden zu einer Einwanderung flämischer Keramiker und zur Übernahme flämischer Stilelemente in die Bemalung von Fliesen. Diese Bemalung mittels eingefärbter Glasuren auf einer abdeckenden Lage Zinnglasur löste die Dekoration von Fliesen im Mudéjar-Stil ab. Wer sich für diese seltene aber sehr facettenreiche Kunst interessiert, findet im Alcázar eine umfangreiche Sammlung im Keramik-Museum.

Spanien-Andalusien-Sevilla-Alcazar

Spanien-Andalusien-Sevilla-AlcazarEntlang der langen Gänge des Alcázar sieht man immer wieder hinaus in die wunderschöne Gartenanlage, die auf Gestaltungen zur Zeit Karl V. zurück datiert. Steinbänke, reich mit Keramiken verziert, zahllose Brunnenanlagen, verschiedene Bauwerke schmücken die weitläufigen Gärten, darunter der auf ein maurisches Bauwerk zurückgehende Pavillon Karl V.

Manche Bereiche des Gartens sind durch Mauern kleinteilig gegliedert, um so Schutz vor den berüchtigten heißen Winden Süd-Andalisiens zu schützen, die zu der nicht minder heißen Sonne sich zu Temperaturen über viezig Grad Celsius nicht selten aufsummieren..

Zitronen und Apfelsinen wachsen im andalusischen Klima das ganze Jahr über, Pinien und Palmen säumen die sorgfältig gepflegen Wege, endlose Reihen exotischer Pflanzen und Blumen versprühen eine verschwenderische Pracht an Farben, Düften durch ein nie enden wollendes Konzert von Vogelstimmen, Grillen und Zirkaden; und inmitten darin findet man ein Cafe, das Sie unbedingt besuchen sollten und wo Sie dort diese wohltuende Stimmung und Atmosphäre genießen können.

Cineasten wissen, die Gärten des Palastes werden u.a. als Drehort für die Wassergärten von Dorne in der Fernseh-Serie Game of Thrones (hier zu Wikipedia) genutzt.

Bitte lesen Sie weiter auf Seite 5: Sevilla – Die Plaza Espangna.

Auf Seite 6: Sevilla – Die Altstadt.

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