Granada - Seite 4

Kreuz und Halbmond

Andalusien - Granada - AlbaicinAndalusien - Granada - AlbaicinAndalusien - Granada -Unterwegs in den alten Stadtvierteln.

Das Stadtviertel Realejo. Hier soll der jüdische Ursprung der Stadt, Ġarnāṭa al-Yahūd, gelegen haben, was aber umstritten ist.
Der heutige Name dieses Stadtviertels ist ein Hybrid aus dem lateinischen regalis („königlich“) und dem arabischen raḥal („Heerlager“).
Die letzten 1,6 km der Strecke des Darro bis zu seiner Mündung in den Genil sind seit dem 19. Jh. durch die Plaza Nueva, die Calle Reyes Católicos und die Acera del Darro überbaut. Bei der Kirche Santa Ana y San Gil verschwindet der Fluss im Untergrund.

Das alte, bei Besuchern sehr beliebte Stadtviertel, liegt am Fuße der Alhambra bzw. ihr gegenüber. Im Zentrum des Viertels, befindet sich der Campo del Príncipe, ein großer Platz, an dem sich zahlreiche Bars und Restaurants befinden.

Um den Platz herum finden Sie viele interessante Kirchen und Klöster, die einen Besuch wert sind. Zu den wichtigsten Sehenwürdigkeiten des Viertels zählen jedoch die Gärten von Carmen de los Mártires, eine gartenarchitektonische Kombination von französischer, englischer und spanischer Gartenphilosophie mit kleinen Seen, Bächen, Brunnen und Brücken sowie einer begeisternden Vielfalt an Pflanzen und Früchten.

Hier im Stadtteil Realejo finden die großen Feste meisten ihren Abschluss. Aber dieses Viertel ist auch bei Einheimischen sehr beliebt, vor allem, wegen seinen zahllosen und ausgezeichneten Bars, die gerne schon am späten Nachmittag aufgesucht werden. Überhaupt ist Granada eine Stadt des öffentlichen Lebens in einem Ausmaß, dass es selbst Italiener die Sprache verschlägt.

Andalusien - Granada - AlbaicinAlhambra, Generalife und Albaicín, die ehemaligen maurischen Wohnviertel, sind Weltkulturerbe der UNESCO. An der Nordseite des Albaicín findet man noch Überreste der Stadtmauer aus der Zeit der Zīrīden im 11. Jahrhundert. Die Stadtmauer beginnt an der Puerta Elvira an der gleichnamigen Straße und zieht sich mit vielen Unterbrechungen die ganze Nordseite des Albaicín entlang.

Prägend für das Albaicin sind die weißen Häuser, die an die typischen andalusischen Dörfer rund um  Ronda erinneren.

Aus der Herrschaftszeit der Naṣriden haben sich im Albaicín noch zahlreiche Paläste erhalten, wie etwa die Casa de Zafra, welche die Zeiten als Nonnenkonvent überlebte, oder die Casa del Chapiz. Mit dem Untergang der Naṣridendynastie eng verbunden ist der Palacio Dar al-Horra, dem Wohnsitz der Mutter des letzten Sulṭāns Boabdil. Daneben besitzt Granada ein archäologisches Museum, welches sich in der Casa del Castril befindet. Ganz in der Nähe befindet sich auch ein alter Ḥammām, der unter dem Namen El Bañuelo bekannt ist.

Granada - Kathedrale

Granada - Capilla RealIm Zentrum der Stadt steht die Kathedrale aus der Zeit der Renaissance. Daran grenzt die 1521 n.Chr. fertiggestellte Capilla Real mit den Grabmälern der Katholischen Könige und einer beachtlichen Gemäldegalerie mit mittelalterlichen Exponaten. Isabella und Ferdinand wurden 1521 in die Capilla überführt, Johanna die Wahnsinnige und Philipp der Schöne sind dort ebenfalls bestattet.
Auch rund um die Kathedrale befinden sich noch im heutigen Stadtbild erkennbare Zeugnisse des maurischen Granada, so die ehemalige Karawanserei Corral de Carbón, in der heute die Touristeninformation untergebracht ist, die frühere Koranschule oder Madraza de Granada (Eingang direkt gegenüber der Capilla Real) und die Alcaicería, der alte Seidenmarkt. Die Produktion von Seide und Stoffen war das wirtschaftliche Rückrad der Stadt zur Nasridenzeit und schenkte ihr enormen Wohlstand.

Einige der bedeutenden Gemälde des holländischen Malers Dierick Bouts (* 1410–1420 in Haarlem; † 6. Mai 1475 in Löwen), auch Dirk oder Dieric geschrieben befinden sich in der Capilla Real. Zur Übersicht haben wir andere Gemälde von ihm aus anderen Museen hier eingefügt.

Direkt gegenüber der Kathedrale befindet sich das Centró José Guerrero, das eine umfangreiche Sammlung des namensgebenden Künstlers besitzt und wechselnde Ausstellungen moderner Kunst ausrichtet.

Carmen de los Mártires

Alhambra -Ein Spaziergang durch den Carmen de los Mártires

Der Carmen de los Mártires befindet sich auf dem Hügel der Alhambra und besteht aus einem Palast (den man nicht besichtigen kann) und verschiedenen Parkanlagen, die zum Abschalten vom Alltagsstress einladen und dem Besucher einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt und die Vega von Granada bieten.
In einem angrenzenden Garten werden aromatische Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei und Lavendel angebaut.
Auf dem von Bäumen gesäumten, künstlich angelegten Teich tummeln sich Enten und schwarze Schwäne.

Alhambra Palace Granada

Hotel Alhambra Palace - GranadaAlhambra Palace Granada

Einen Kaffee auf der Terrasse des Hotels Alhambra Palace trinken.
Das geschichtsträchtige Hotel Alhambra Palace liegt ebenfalls auf dem Hügel der Alhambra, nur 10 Minuten Fußweg von dieser entfernt. Es wurde 1910 als das erste Luxushotel Granadas eröffnet und von König Alfonso XIII eingeweiht. Auch heute noch zählt es zu den höherpreisigen Hotels der Stadt. Die beeindruckende Innendekoration mit ihren Stuck-Arabesken gleicht der der Alhambra. Von der Terrasse des Hotels hat man einen einzigartigen Blick auf den Realejo und die Vega von Granada. Sollten Sie sich hier einquartieren, so sollte es schon ein Zimmer mit Aussicht auf die Stadt sein.

Albayzín

Alhambra - GranadaEin Spaziergang durch den Albayzín

Der Albayzín (manchmal auch Albaicín geschrieben) ist das alte maurische Viertel von Granada. Er liegt auf dem gegenüberliegenden Hügel der Alhambra. Wer den Albayzin nicht gesehen hat, hat Granada nicht gesehen. Er ist wie ein Dorf in der Stadt. Von der Plaza Nueva kann man mit dem Bus (Linie C1) oder dem Hop-on/Hop-off Bus (Granada City Tour) hinauf zum oberen Albayzín fahren.

Wenn Sie an der Plazeta Abad aussteigen, gelangen Sie zu den wichtigsten Plätzen: Die Plaza Larga mit ihren Bars und Geschäften, der Mirador de San Nicolás, mit der besten Aussicht auf die Alhambra und die Sierra Nevada, sowie die Plaza San Miguel Bajo mit ihren Restaurants und Bars.

Von der Plaza San Miguel Bajo können Sie entweder mit dem Bus (C1 oder City Tour) zurück in die Stadt fahren oder Sie schlendern eine der vielen Gässchen hinunter. Verirren können Sie sich nicht, denn alle Gassen führen hinunter ins Stadtzentrum.

Flamenco

Flamenco Maria La Canastera

Flamenco-Vorstellung im Zigeunerviertel Sacromonte.
Granada, genauer gesagt der Sacromonte (das Zigeunerviertel von Granada), hat einen großen Stellenwert in der Geschichte des Flamencos. Dort wurde die Zambra geboren, ein Flamenco-Fest aus Gesang und Tanz, das auf die Zeit der Mauren zurückgeht. Die wohl emblematischste Flamenco Höhle (und mein persönlicher Favorit) ist die Zambra María La Canastera. Täglich um 22:00 Uhr gibt es eine Vorstellung mit Top-Flamenco-Künstlern. Der Eintritt kostet 22.- € inklusive Transfer vom/zum Hotel. In der Regel kann man die Veranstaltung direkt im Hotel buchen.

Tapas

Andalusien - Granada - AlbaicinTapas-Tour durch Granada

Tapas-Bars gibt es nicht nur in ganz Andalusien, sondern mittlerweile auch in Deutschland.
Doch die Tapas-Kultur in Granada ist einzigartig.

Hier ist es noch immer Brauch, dass es zu jedem Glas Bier oder Wein (mittlerweile auch zu Softdrinks) eine Tapa gratis dazu gibt (mehr zu dem Thema hier).

Daher sollte man mindestens an einem Abend eine Tapas-Tour, entweder auf eigene Faust, oder als geführte Tour, in Granada unternehmen: Man geht in zwei, drei oder mehr verschiedene Tapas-Bars, trinkt etwas und isst Tapas dazu.

Wer weiß, wo er hingehen muss, wird richtig satt dabei. Eine sehr kurzweilige und abwechslungsreiche Art, zu Abend zu essen.

Alcaiceria

Andalusien - GranadaAlcaiceria Granada

Souvenir-Shopping im Alten Seidenmarkt.
Die Alcaicería von Granada, der alte Seidenmarkt, war zur Zeit der Mauren ein geschützter Markt, der bewacht und nachts verriegelt wurde.
In ihm wurden Seide und andere wertvolle Produkte gehandelt.

Heute ist es ein Souvenirmarkt, auf dem man neben den typischen Geschenkartikeln auch traditionelle Keramik und Kunsthandwerk aus Granada und der Alpujarra finden kann. Der Markt liegt oberhalb der Plaza Bib Rambla, auf der man neben den vielen Cafés und Restaurants auch die traditionellen Blumenstände vorfindet.
Authentisch altarabische Häuserlandschaft. Die Häuser mit kunstvollen Ornamenten im alten Mauerwerk, gemütlichen Giebeln, orientalischen Fliesenmustern und Holzfenstern erinnern an ein Märchen aus Tausend und Einer Nacht.
Die gusseisernen Laternen, hoch über der Gasse baumelnd, sowie die schön geformten Rundbögen, die man in der La Alcaicería durchschreitet, schaffen zusätzlich orientalisches Flair. Zahlreiche Cafés und Restaurants in La Alcaicería und deren Umgebung laden mit spanischen Spezialitäten zu einer ausgedehnten Besichtigungspause.

Einen Steinwurf entfernt liegt der sehenswerte Stadtteil Sacromonte, in dem sich ursprünglich viele Zigeunerfamilien angesiedelt hatten und der Flamenco seinen Ursprung fand.

San Jerónimo

Andalusien - SacromonteDas Kloster wird vom Mönchsorden der Hieronymiten betrieben, einer Abspaltung des Augustinerordens, die es in Resten heute nur noch in Spanien gibt.
Die Mönche in grober einfacher Tracht leben völlig abgeschottet von der Umwelt und widmen sich vorrangig Bibelstudien. Bes. schöner Innenhof. Sakristei stammt aus dem Barock.
Das Kloster ist eine direkte Gründung des katholischen spanischen Königspaares Isabella I. und Ferdinand II.. Grundsteinlegung war 1504 und während des gesamten 16. und 17. Jahrhunderts wurde vor allem die Kirche immer mehr ausgebaut und mit kostbaren Kunstwerken geschmückt.

Zum Tee

Andalusien - Granada -Ins Albayzin

Auf einen Tee in eine marokkanische Teestube.
Im unteren Teil des Albayzín ist die Rück-Rückeroberung voll im Gange. Die beiden Straßen Caldería Vieja und Caldería Nueva (heute Fußgängern vorbehalten und der Haupt-Aufgang zum Albayzín), keine 100 Meter von der Plaza Nueva entfernt, sind fest in marokkanischer Hand. Es fing so in der 90er Jahren an, dass sich in diesem Bereich des Albayzíns Marokkaner ansiedelten und ihre Souvenierläden eröffneten. Dann kam die ein oder andere Teestube hinzu. Gab ein Spanier seinen Laden auf, wurde er von einem Marokkaner übernommen. Aktuell gib es noch zwei Läden, die (noch) in spanischer Hand sind. Mittlerweile gleichen die beiden Straßen einem farbenprächtigen, arabischen Souk.

Neben marokkanischen Kunsthandwerk gibt es Stoffe aus Indien, aromatische Tees in allen Geschmacksrichtungen, Räucherwerk und in zwei Läden leckeres Gebäck. Die Teestuben sind gerade bei den jungen Leuten sehr beliebt. Man trifft sich hier auf ein Tässchen Tee oder raucht gemeinsam eine Shisha (arabische Wasserpfeife).

Fazit

Granada - AlpujarraFazit

Die Alhambra lockt viele Touristen nach Granada. Doch wer sich etwas Zeit nimmt, der kann hier viel mehr entdecken: Romantische Parkanlagen und Gärten, bunte Märkte, die besten Tapas-Bars und vieles mehr, was hier nicht aufgezählt ist, wie z.B. die Kathedrale und die Capilla Real (Der Anbau an die Kathedrale wurde eigens als Grabkapelle für das bedeutendste Königspaar in der spanischen Geschichte, Isabella I. von Kastilien und Ferdinand II. von Aragon, errichtet.

Auch beider Tochter und Nachfolgerin, Johanna I. von Kastilien, bekannt als Johanna die Wahnsinnige, sowie ihr früh verstorbener Ehemann Philipp der Schöne ruhen hier.)
Und wer noch mehr Zeit hat, der sollte unbedingt einen Ausflug in die Alpujarra (Südseite der Sierra Nevada) unternehmen, etwa über Lanjarón und Órgiva hinauf nach Bubión und Capileira.

Bitte lesen Sie weiter auf Seite 5: Die Juden von Granada.

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