Seelengespräche.
Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins ist ein Roman des tschechischen Autors Milan Kundera, den er 1984 während seines Exils in Frankreich zur Zeit des Kalten Kriegs geschrieben und veröffentlicht hat . Einer der beiden Jubilare kennt dieses Gefühl, in einem Exil zu leben, wie er es während seiner Dankrede ansprach, unglücklicherweise sehr gut; aber davon gleich mehr.
Viele waren gekommen, die meisten durften das eher unglückliche Format eines „Vierer-Auswahldrive“ zudem mit Platzregen, Hagel und grollendem Gewitter mittendrin miterleben und kamen weit vor der Zeit und naß wie Hunde zurück ins Clubhaus. Ein paar Drinks weiter und die Wasserschütte war vergessen, ein paar der Jubiläumsgäste staunten nicht schlecht über den ausgezeichneten „Weißen“, in Wahrheit ein Pinot Noir, laut Menükarte, mit dem vielsagenden Namen: Leichtigkeit des Seins. Warum man das wichtigste Wort im Namen: ‚unerträgliche‘ weggelassen hat, vermochte niemand zu sagen, vielleicht wollte der Etiketten-Dichter dem Wein etwas zuschreiben, was im Sein der Menschen leider nur allzuwenig vorkommt, reine Leichtigkeit.
King’s speech fiel kürzer aus, gab es ja aufgrund des wetterbedingten Abbruchs des Spiels keine Auswertung und damit auch keine Sieger bzw. Verlierer. Bernd gab aber trotzdem alles in seiner Redemacht stehende, um den Jubilaren einen würdigen Rahmen für ihre Feier zu bereiten, und auch zwei neue Mitglieder konnten im Seniorenkreis aus seinem Munde ihren Willkommensgruß entgegennehmen.
Es fiel Martin Schlenker zu, ein paar persönliche Worte auch im Namen von Alexander Görgel an die Gäste zu richten und er machte das in seiner heiteren, ungezwungen Art, wie wir das von ihm kennen. Ruhig, sehr ruhig wurde es im Clubrestaurant als Martin auf seine lange, schwere Erkrankung zu sprechen kam. Er tat dies in einer entwaffnenden Offenheit, wie er es auch in den vielen Monaten so hielt, als der Krebs und die langwierige Therapie ihm sichtbar zusetzten und er, trotzt Haarverlust, wenn es ihm möglich war, dem Club einen kurzen Besuch abstattete.
Martin fand bewegende Worte des Dankes an alle, die ihm damals Mut zusprachen, ihm E-Mails sandten und ihm Trost und Kraft gaben und seine Worte unter Tränen berührten alle Anwesenden zutiefst in ihren Seelen. Martin bedankte sich nicht nur bei den Gästen für ihr Erscheinen, sondern betonte, wie wichtig ihm es ist, ein Teil des Seniorenkreises sein zu können und nun, in der zurückgewonnenen Leichtigkeit des Seins, an Jubiläen, Turnieren und Anlässen aller Art wieder teilnehmen zu können.
