Binz – Kreidefelsen – Sellin

Rügens Osten vom Meer aus gesehen.

Die „verträumte“ Ostsee.

Binz - Rügen - Mecklenburg-Vorpommern
Binz - Rügen - Mecklenburg-VorpommernBinz - Rügen - Mecklenburg-VorpommernMehrmals täglich fahren Schiffe die Route: Sellin – Binz – Kreideküste und zurück. Und meistens ist die See fast spiegelglatt und die Küste präsentiert sich von See aus in ihrer wunderschönen Linienführung. Der helle, fast durchgängige Streifen Strand, kilometerlang. Dahinter, fast eben so lang wie eine Perlenkette aufgereiht die alten, weißen Villen, die hinter Sassnitz nahtlos übergehen in die berühmte Kreideküste.

Man schippert gemütlich durch die „Prorer Wiek“ – die attraktive Bucht mit ihrem berühmten feinen Sand – zur legendären Kreideküste, den spektakulären Königsstuhl auf der Halbinsel Jasmund, der mit knapp 120 Metern die höchste Erhebung der Kreideküste ist.

Wollte man auf die Fahrt mit dem Schiff verzichten, dann kann man hierher auch zu Fuß gelangen; ein wahrlich traumhafter Wanderweg. Vom 3km entfernten Großparkplatz in Hagen (Ortsteil der Gemeinde Lohme) erreicht man das Nationalpark-Zentrum Königsstuhl, in dessen Gelände der Königsstuhl seit 2004 einbezogen ist.

Vom Parkplatz besteht auch ein Pendelverkehr zum Zentrum. Der Eintritt in das Nationalpark-Zentrum und damit der Zugang zum Königsstuhl ist seitdem kostenpflichtig.

Die schmalen aber wuchtigen Granitstufen, die zu dem 200m² großen Plateau auf dem Königsstuhl führen, liegen über einem bronzezeitlichen Hügelgrab (2200 bis 800 v. Chr.). Von dem Plateau bietet sich ein weitläufiger Ausblick auf die Ostsee. Den Königsstuhl selbst betrachtet man besser von der etwas südlicher gelegenen Victoria-Sicht.

Weitere traumhafte Ausblicke bietet der Wanderweg entlang des Hochufers zwischen Sassnitz und Königsstuhl. Entlang der Kreideküste gibt es nur wenige Möglichkeiten, um an den Strand zu gelangen: Zwischen Sassnitz und Lohme gibt es derzeit nur den Abstieg beim Kieler Bach. Die Treppe in der Nähe des Königsstuhls wurde im Frühling 2016 durch einen Hangabrutsch beschädigt und ist dauerhaft gesperrt. Man kann aber von Sassnitz aus am Wasser entlangwandern.

Sassnitz - Rügen - Mecklenburg-VorpommernIn Sassnitz befindet sich ein U-Boot Museum und ein international beachtetes Bauwerk, die Footbridge, eine schier schwebende Fußgängerbrücke, die recht schnell ins Schwnaken gerät schon bei mäßiger Begehung, was gerade von Jugendlichen gerne als „Kick“ ausprobiert wird. Ein wenig schwindelfrei sein sollte man, will man diese Bauwerk selbst erkunden.

Berühmtheit erlangte die Rügener Kreideküste bereits im Jahr 1818, als Caspar David Friedrich die Wissower Klinken auf seinem Bild „Kreidefelsen auf Rügen“ verewigte. Die Wissower Klinken stellten eine der bizarrsten Erscheinungen der Rügenschen Kreideküste dar, die durch eiszeitliche Überformungen des Gebietes entstanden ist. Heute, durch viele Abbrüche und Unterspülungen, hat sich das Landschaftsbild natürlich ein wenig verändert. Spektakulär aber ist es allemal noch.

Zurück auf’s Schiff. Die Aussichten auf die Landschaft sind bei schönem Wetter vom Wasser aus einmalig, zumal die Küste mit ihren geschlossen bewaldeten Erhebungen und Steilhängen zu den eher seltenen Landschaftformen in Küstennähe zählt. Dass die Ostsee auch anders kann, kennt man ja aus so mancher trauriger Nachricht. Wer die Ostsee als stürmisches, todbringendes Wasser kennenlernen möchte und dabei gerne von den Heldentaten der Anwohner lesen möchte, gleichwohl diese vergeblich waren, der folge der Geschichte des Unglücks vom Schwanenstein.

Bevor man an der Seebrücke von Binz wieder festmacht, setzt das Schiff noch die Gäste ab, die in der Nachbargemeinde Sellin eingestiegen sind. Sellin besitzt heute die mit 394 Metern längste Seebrücke auf Rügen, ist viel kleiner und ruhiger als Binz und wird oft als Alternative zu Binz gebucht. Sellin hat auch einen wunderschönen Strand, weniger frequentiert, kaum Strankörbe. Das Bernsteinmuseum im Zentrum mit der dazugehörigen Werkstatt existiert seit 1999 und ist das einzige Bernsteinmuseum auf Rügen. Einen Besuch wert ist auch die Galerie Hartwich im alten Feuerwehrhaus, wo beachtenswerte Ausstellungen zeitgenössischer Kunst stattfinden.

Golferinnen und Golfer, die beides, Landschaft/Städte und Golfen miteinander verbinden möchten, finden in unserem Artikel: Reisen und golfen in Mecklenburg-Vorpommern weitere Informationen.

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