Bonn

Hauptstadt der Herzen

Zuviel zum Vergessen – zuwenig zum Erinnern.

Bonn - Nordrhei-Westfalen

Die Stadt an beiden Ufern des Rheins war von 1949 bis 1973 provisorischer Regierungssitz und von 1973 bis 1990 Bundeshauptstadt und bis 1999 Regierungssitz Deutschlands, danach wurde sie zweiter Regierungssitz, Studenten- und Kulturstadt mit einigen Zuckerbäcker-Vierteln, ehemaligen Regierungsvierteln, wo heute Manager der Telekom und anderer Konzerne wohnen, oder Angestellte und Diplomaten der Vereinten Nationen, die seit 1951 hier einen Sitz unterhalten.

Bonn - Nordrhei-Westfalen

Bonn - Nordrhei-Westfalen

Dabei kann Bonn auf eine mehr als 2000-jährige Geschichte zurückblicken, die auf germanischen und römischen Siedlungen aufbaut, und ist damit eine der ältesten Städte Deutschlands. Von 1597 bis 1794 war es Haupt- und Residenzstadt des Kurfürstentums Köln. 1770 kam Ludwig van Beethoven hier zur Welt. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die 1818 gegründete Universität Bonn zu einer der bedeutendsten deutschen Hochschulen, legendär verbunden mit den großen Demonstrationen gen den Nato-Doppelbeschluss, gegen Atomkraft und für eine Vielzahl bürgerlicher Freiheitsrechte.

Bonn - Nordrhei-Westfalen

Nach der Wiedervereinigung der BRD und der DDR 1990 fasste der Bundestag 1991 den Bonn/Berlin-Beschluss, woraufhin der Parlaments- und Regierungssitz der neuen BRD 1999/2000 in die Bundeshauptstadt Berlin und im Gegenzug zahlreiche Bundesbehörden nach Bonn verlegt wurden. Seitdem haben in der Bundesstadt der Bundespräsident, der Bundeskanzler und der Bundesrat einen zweiten Dienstsitz, sechs Bundesministerien ihren ersten Dienstsitz, die anderen acht einen Zweitsitz. Mit dem Namenszusatz Bundesstadt stärkt der Bund den Standort Bonn als Zweitregierungssitz und mit großzügigen Subventionen den Verbleib oder die Ansiedelung von großen Unternehmen und einer ausgezeichneten Museums- und Kulturmeile, die neben mehr als 20 UN-Organisationen dem kleinen Städtchen großes Flair verleiht.

Bonn - Nordrhei-WestfalenSo kann man heute in Bonn einigermaßen ungestört und unberührt vom großen Politikgeschehen, wie dies in Berlin an der Tagesordnung ist, studieren, hat einen Großflughafen in der Nähe und trifft sich in kleinen, gemütlichen rheinischen Bars und Kneipen zum Tête-à-Têt, privat wie aus kommerziellen Anlässen, ohne, dass einem eine wildgewordenen Presse nachstellt.

Das Bonner Umland mit Rhein und Siebengebirge ist wie die Stadt von gemütlicher aber nicht langweiliger Zuckerbäcker-Ästhetik, kleinere Dörfer und eigemeindete Stadtteile wie etwa Beuel oder Bad Godesberg runden das Bild eines frühpensionierten Großstadt-Milieus ab. Etwas verschlafen, etwas weltoffen, ein wenig familär, ein wenig Sprungbrett in die weite Welt, das ist heute Bonn und das lieben seine Bewohner und Bürger an ihr so sehr.

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