Golf Fairways and Battle Fields
Hoosier, so werden die Einwohner von Indiana genannt; keine Ahnung, was das bedeutet. Indiana bedeutet „das Land der Indianer“; das ging recht einfach.
Und bevor die ersten Europäer nach Indiana kamen, lebten dort Delaware-, Miami-, Potawatomi-, Shawnee- und Wea-Indianer; wiederum weniger bekannt, da Karl May keinen der Stämme in seinen Büchern erwähnt hat.
Im Jahr 1679 betraten französische Forscher das Land, in dem Jahr, als sie auch in Illinois auftauchten. Ab 1763 fiel das Land an die Briten, die zunächst auch nichts so rechtes damit anfangen konnten. Endlose, weite Prairie, kaum bewohnt, außer von kleinen Indianervölkern und auch heute noch ein Staat mit geringer Urbanisierung und daher geprägt von vorwiegend Kleinstädten und Mittelzentren; Mittel-West-Atmosphäre eben.
In der Schlacht bei Tippecanoe kämpften 1811 Truppen der Vereinigten Staaten von Amerika gegen Tecumsehs indianische Konföderation vor Prophetstown, dem Hauptlager der indianischen Konföderation in der Nähe des heutigen Battle Ground. Tecumsehs wähnte sich vor einem großen Sieg gegen die Bleichgesichter, da ihm prophezeit wurde, er und seine Indianer wären unverwundbar und wandten dazu noch eine List an, indem sie um Waffenstillstand baten, dann aber im Morgengrauen des nächsten Tags das Lager der Truppen William Henry Harrison’s angriffen.
So war das auch damals schon mit den Propheten, man misstraue ihnen besser. Und das Ende der List indianischer „Vernunft“ war die Auslöschung ihrer gesamten Siedlung und Harrison wurde Gouverneur des „Landes der Indianer“.
1920 bekam Indiana einigen Ruf als eines der Zentren des Ku-Klux-Klan und man sprach davon, dass mehr als ein Drittel der Bevölkerung der rassistischen Terrororganisation damals angehörte. Mitte der 90er Jahre war der Klan fast komplett passé, wie schön. Dann kamen die neuen Propheten, die aus der Ökonomie und versprachen Reichtum und Vollbeschäftigung in der Öl- und Erdgasbranche. Im Zentrum und mittleren Osten von Indiana mit seinem Mittelpunkt in Trenton führte das seit 1880 schnell zur rasanten industriellen Entwicklung. Allerdings entwich ein großer Teil des Erdgases ungenutzt, so dass die Förderung bereits ab etwa 1910 wieder drastisch zurückging und auch diese Vorhersage sich als etwas kurzatmig erwies.
Aber dann sollte alles anders und besser werden. Im frühen 20. Jahrhundert wurde Indiana zu einem stahlproduzierenden Staat; der Norden und die Mitte des Staates wurden Teil des Manufacturing Belt. Haynes-Apperson, die erste national erfolgreiche automobilproduzierende Firma, war in Kokomo bis 1925 tätig. Es folgten wahre Schwergewichte der Automobilzuliefererindustrie, Delco Electronics und Delphi, aber auch ihnen hatte keiner die wenig schmeichelhafte Zukunft als nunmehr Teil des Rust Belt zu sein, der sich von Chicago bis nach Detroit hinzieht, prophezeit.
Als noch die Straße die wahren Helden hervorbrachte, wurde der Indianapolis Motor Speedway 1909 fertiggestellt. Dann ging das autobile Heldentum in dieser Gegend langsam unter und man besann sich zurück in die Jahre, als Indiana noch Erfolge feierte, als William Henry Harrison gegen alle Prophezeihungen und indianische Listen sein Haupt mit ruhmreichen Siegen krönte und man entwickelte eine groß angelegte Militärsindustrie, die in den US-Bundesstaaten Indiana und Ohio zu einem echten Wirtschaftsfaktor geworden ist.
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Und dann bleibt noch ein ganz großes Rätsel, das einem, einmal angefangen darüber nachzudenken, nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Für ca. 6,5 Mio. Einwohner, die zudem nicht zu den wohlhabenden in den USA gehören (Indiana liegt auf Platz 33 von 50 beim GDP (Gross Domestic Product) bzw. Bruttoinlandsprodukt (BIP)) stehen fast 700 Golfclubs bereit. Zum Vergleich: in Deutschland sind es eben so viele Clubs aber für 83 Mio. Einwohner bei vergleichbarem GDP. Wie kann das sein?
Und die Clubs sind nicht gerade überwiegend kurz gemähte Wiesen mit Cola-Automat, ganz im Gegenteil. Entweder versteht man in Deutschland nichts vom Golfsport oder die Amis sehen darin so etwas wie eine militärische Betätigung und das konnte man ja hier in Indiana schon immer etwas besser als anderswo. Schwache Erklärung; aber wir haben keine bessere.
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