Golfreisen: Emilia-Romagna

Land des Parmigiano und der Ferraristi.

Italien - Emilia-Romagna

Savonarola in Ferrara

Italien - Emilia-RomagnaItalien - Emilia-RomagnaDie Emilia, so wird sie abgekürzt genannt, ist nach der Lombardei und dem Aostatal die drittwohlhabendste Region Italiens; und das sieht man überall. Städte wie Parma, Ravenna und Ferrara, Piacenza und Cesena zeugen von kulturellem und materiellem Reichtum, allen voran vielleicht Modena. Hier liegt die Heimat aller Motorenliebhaber, hier fließt kein Blut, sondern Motorenöl durch die Adern. Ferrari, Maserati, Lamborghini, De Tomaso und Pagani stammen von hier wie die der Motorradhersteller Ducati, Moto Morini und Bimota; wem vergehen bei diesen Namen nicht die Sinne zu Träumen automobiler Sehnsucht und sprichwörtlicher, exstatischer Begeisterung, die man auch heute noch hier antrifft und durch zwei Worte in die Gesichter der Männer zeichnen kann: Enzo Ferrari. Die Emilia ist Terra di Motori, ist das Königreich der Ferrarista.

Der Wohlstand der Emilia-Romagna aber hat viele Väter. Maschinenbau und Fliesen sind begehrte Exportgüter. Der echte Balsamicoessig, nach jahrhundertealter Tradition produziert, kommt von hier. Die Provinzen Reggio Emilia und Parma sind das Zuhause des Parmigiano Reggiano, des echten Parmesan-Käse. In den Hügeln um Parma produziert man den Parmaschinken, der weltweit bekannter ist als so mancher Präsident eines Staates. Parma ist auch Hauptsitz des Lebensmittelkonzerns Barilla, eines der größten Pasta-Hersteller der Welt; und wer kennt nicht Barilla?

Aber auch der Tourismus trägt sein Scherflein bei. Thermaltourismus in Salsomaggiore Terme im Westen und Riolo Terme im Südosten der Region, Städte- und Kulturtourismus vor allem in Parma, Modena, Bologna, Ravenna und Ferrara, Naturtourismus im Po-Delta und den Naturreservaten im Apennin, Badetourismus an der Adriaküste in und um Rimini, Cervia mit Milano Marittima und Cesenatico; nun ja, nicht jedem gefällt’s.

Italien - Emilia-Romagna

Italien - Emilia-RomagnaItalien - Emilia-RomagnaDie Emilia und die Romagna haben Geschichte; beide. Die östliche Rogmagna gehörte ab dem 8. Jahrhundert für etwa tausend Jahre zum Kirchenstaat, der während der Zeit der Avignon-Päpste zu zerfallen drohte und nur mithilfe von einem Spanier, der 1353 von Innozenz VI. nach Italien geschickt wurde, aufgehalten werden konnte. Dennoch kann man die päpstliche Oberherrschaft in der Romagna seitdem kaum mehr als nominell nennen.

Das änderte sich erst als Cesare Borgia, der natürliche Sohn von Alexander VI., die meisten der Fürsten der Romagna auf seine Art beseitigte, um eine eigene Dynastie zu begründen. Beim Tod Alexanders waren es seine Nachfolger im Papstamt, die Borgias Politik fortführten und von seinem Werk profitierten. Die Städte waren von da an dem Papsttum unterstellt und wurden von Legaten verwaltet. So ging die Zeit des Konkordats und der Habsburger, historisch betrachtet das Mittelalter zuende und wurde in der Renaissance vom Zeitalter der Neuzeit unter den Borgias abgelöst.

In der Emilia verliefen die Dinge ein wenig anders. Hier gliederte sich die Region nach dem 15. Jahrhundert in die Herzogtümer Parma und Modena auf, die beide zum Zankapfel zwischen den Habsburgern und den Bourbonen wurden. Dieser Streit und der zwischen Fürsten, dynastischen Familien und einem Papst Clemens VIII., der im Dauerstreit mit den Medici in Florenz lag, hatten schwerwiegende Konsequenzen. Vor allem und zuerst für die Juden. Für die wurden in Correggio, Guastalla, Reggio Emilia, Carpi, Modena, Bologna, Cento, Ferrara, Lugo und Rimini mit dem Ziel der Segregation zehn sogenannte Ghettos eingerichtet.
Die Bezeichnung Ghetto stammt ursprünglich von der Insel Ghetto im venezianischen Stadtteil Cannaregio ab, in deren unmittelbarer Nachbarschaft sich eine Gießerei befand, die aus Gründen des Brandschutzes vom Rest der Stadt abgeriegelt zu sein hatte. Mit einem Dekret vom 29. März 1516 beschloss die Regierung der Republik Venedig, die jüdische Gemeinde dort in einem einzigen Stadtviertel zusammenzufassen.

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