Volk des Südwinds.
So die Übersetzung des Wortes: Kansa aus der Sprache der Sioux, die auf dem Land wie die Stämme Pawnee, Kansa, Wichita und Apachen hauptsächlich von Bisonjagd und Landwirtschaft lebten; außer den Apachen im Westen, die überwiegend Nomaden waren. Dass die Stämme der Kansa, Wichita und Teile der Apachen hier siedelten, so sagt die archäologische Forschung, hat wesentlich mit den Europäern zu tun, die nach dem spanischen Konquistador Francisco Vásquez de Coronado, 1541, als erste Europäer die Gegend erreichten.
Das führte zur Zuwanderung nomadischer Indianer ins Gebiet des heutigen Kansas und zugleich zur Verdrängung alteingesessener Stämme, vor allem der Osage, der Kiowa und der Comanchen.
Die Fundstätte El Cuartelejo geht vermutlich auf flüchtige Pueblo-Indianer zurück, die aus New Mexico stammten und hier her kamen und eine Zeit lang gute Bedingungen vorfanden, in denen Kansas nur sehr eingeschränkt zur Besiedlung durch Europäer freigegeben war.
So kann man noch Reservate der Kickapoo, Sauk, Fox, Shawnee, Ottawa, Iowa und Peoria sehen, teilweise besuchen, die aus der Zeit um 1854 stammten und sich bis heute erhalten haben.
Die Hauptstadt von Kansas ist Topeka, die größte Stadt ist Wichita. In Kansas leben knapp 3 Mio. Einwohner und mit etwa 30 % Anteil an der Gesamtbevölkerung stellen die Deutschstämmigen die mit Abstand stärkste Bevölkerungsgruppe mit immerhin fast 1 Mio. Einwohner des Bundesstaates dar.
Kansas ist der größte Weizenproduzent der USA, hat das größte natürliche Erdgasfeld der Welt und ist zweitgrößter Rindfleischproduzent der USA.
Die „Deutschen“ kamen vor allem in den Jahren zwischen 1870 und 1930 nach Kansas, eine kleine Population von etwa 5.000 in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Mehrere tausend Mennoniten und die ersten Amische kamen gleich zu Beginn der Einwanderungsphase als die Eisenbahnrouten nach Westen ausgebaut wurden und die Eisenbahngesellschaften günstig Land verkauften (vgl. Amische auch hier auf OnGolf/Iowa).
Und die Geschichte von Kansas seit der Ankunft der Europäer ist untrennbar mit dem Fleischhandel verbunden, der der Erschließung des riesigen Landes von Ost nach West ihre eigentliche, ihre ökonomische Bedeutung verliehen hat.
Erwähnenswert weiterhin ist die Blüte des Journalismus, die auf einen durchaus signifikanten Einfluss aus dieser Zeit zurückschauen darf.
Über 120 deutschsprachige Zeitungen, wovon zwischen 1885 und 1910 mehr als fünfzehn im ganzen Bundesstaat erhältlich waren, wurden in kurzer Zeit gegründet.
Eine der größten und einflussreichsten Zeitungen war die Kansas Zeitung, die in Atchison erschien und in ihrem Titel den typischen Claim der amerikanischen Siedler zeigte: „Ein Organ für freies Wort, freien Boden und freie Männer“, der zu mehr als einem Claim dann zu einem „Kampfbegriff“ wuchs.
Die Kansas Zeitung erlangte größere Bekanntheit und wurde zu einem Organ des Kampfes durch ihren beherzten Einsatz gegen die Sklaverei während der sog. Territorialzeit.
Herausgeber damals war der bis heute berühmte und vielfach geehrte Karl Friedrich Kob (auch: Charles Kob), Mitglied der New England Emigrant Aid Company, die die Besiedlung des Kansas Territory und später des US-Bundesstaates Kansas betrieb.
Die Gesellschaft wurde durch Anteilsscheine finanziert, erwarb Land in Kansas und verkaufte es an Emigranten aus Europa und sorgte außerdem für den Transport nach Kansas und eine erste Unterkunft in Hotels.
Die Zeit bis zur Staatsgründung wurde auch als Bleeding Kansas (blutendes Kansas) bekannt. Am 30. Mai 1854 wurde der „Kansas-Nebraska Act“ gesetzlich beschlossen. Damit wurden Nebraska und Kansas den Vereinigten Staaten als „Territorien“ angeschlossen. Die Territorien gehörten zwar zu den USA, waren aber noch keine Bundesstaaten mit entsprechenden Rechten. Siedler erschlossen das Kansas Territory schnell, teils auf eigene Faust, teils mit Hilfe von Ansiedlungsgesellschaften wie die New England Emigrant Aid Company.
Das Leben im Kansas Territory war unsicher, da Befürworter und Gegner der Sklaverei (Abolitionisten) um die Mehrheit stritten und Guerillas ihr Unwesen trieben. Diese Guerillas wurden auch Jayhawkers genannt waren und waren während des Sezessionskrieges Guerillaeinheiten der Union. Sie kämpften vorwiegend in Kansas gegen Sympathisanten der Konföderation sowie gegen die Guerillas der konföderierten Armee aus Missouri, die sogenannten Bushwhackers.
Am 30. März 1855 fielen die „Border Ruffians“ (dt. ungefähr: „Grenz-Grobiane“) von Missouri kommend in Kansas ein und erzwangen die Wahl einer sklavereifreundlichen Regierung.
In der Folgezeit kam es immer wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen, z.B. dem Überfall des Abolitionisten John Brown auf Befürworter der Sklaverei im Jahre 1856, bei dem er und seine Söhne mehrere Personen ermordeten.
In der intensiven politischen Auseinandersetzung zwischen Kräften für und gegen die Sklaverei wurden insgesamt vier Verfassungsentwürfe für den zukünftigen Bundesstaat abgestimmt und die Zeitungen der deutschstämmigen Siedler trugen eine beachtlichen Teil zur Entscheidung bei. Am 29. Januar 1861 wurde Kansas als 34. Staat in die Union aufgenommen, mit dem Verbot der Sklaverei in der Verfassung und der Bezeichnung als „Freestate“.
In der Zeit danach wurde die Fleisch- und Viehproduktion durch die europäischen Siedler in Kansas durch die Schließung der Handelswege durch die Eisenbahn zu einem, für die europäischen, vor allem den englischen Markt ‚unkalkulierbaren‘ Risiko.
Hatte man anfangs noch das Problem, dass zu viel Vieh durch die lange Reise von Boston nach Liverpool verloren ging, um die Transportkosten zu decken, so wuchs der Handel nach 1875, vor allem mit Vieh aus Canada und dem Norder der USA zu einer ungeahnten Größe und Bedeutung.
Mit sorgenvoller Mine und voll des Grolls sahen die englischen Farmer, wie die extrem billig aufgezogenen Kostgänger der amerikanischen Prärien ihrem eigenen Vieh auf den eigenen, heimischen Märkten ellenlange Konkurrenz machten.
Und die auch weiterhin auftretenden enormen Verluste aufgrund von Stürmen, die ganze Schiffsladungen an Tieren über Bord gehen ließen, fielen bei den enormen Gewinnen, die man durch den Export einsegelte, kaum ins Gewicht.
Dann kamen auch noch dampfmaschinen-unterstütze Schnellsegler auf die Route, die die Boston-Liverpool-Exporte noch rentabler machten und auch britische Parlamentserlasse, wonach Tiere nur an bestimmten Häfen gelandet und dort innerhalb zehn Tagen geschlachtet werden müssen, wie weitere Versuche der Wettbewerbseinschränkung bzw. des Protektionismus‘ vermochten diesen florierenden Handel nicht zurückzudrängen. Obwohl im gleichen Zeitraum etwa 11.000 Stück Vieh ertrunken oder zugrunde gegangen waren, erreichten von Februar 1880 bis Februar 1881, also innerhalb nur eines Jahres 242.681 lebende Tiere, darunter 144.011 Ochsen, 85.582 Schafe und 11.443 Schweine England über die Atlantische Passage.
Es kamen Dampfer, erste Kühlsysteme und weitere Veradungs- und Zielhäfen zum bestehenden Handel dazu wie etwa New York, Kansas City, Milwaukee, Cedar Napids, Indianapolis und Chicago, das als eines der größten Rohstoffhandelszentren auch heute noch Bestand hat und dessen Börse in jener Zeit ihren rasanten Aufschwung nahm. Und mit dem Aufschwung dieser Industrie und der Vervollkommnung der Transportmittel hat sich die nordamerikanische Viehzucht in ungeahnter Weise aus den Anfängen in Kansas, wo Transport und Futtermittel für die Tiere sich dramatisch schnell entwickelten, zu einem weltweiten Wettbewerb erhoben.
Aber was wäre Kansas ohne seine Revolverhelden Wyatt Earp, Doc Holliday, Bill Tilghman, Luke Short und Bat Masterson? Sie hatten auch mit dem Viehandel in einem erweiterten Sinne zu tun. Denn für alle Bahnlinienanrainer war Mitte des 19.Jh. nicht nur der schiengebundene Viehtransport von Bedeutung, sondern natürlich auch der Viehtrieb durch die berühmten Cowboys der USA.
Die Rindviecher kamen hauptsächlich aus Texas entlang des sog. Chisholm Trails, auf dem sie zum nächstgelegen Bahnhof in Kansas getrieben wurden, um sie zu den Märkten im Norden und Osten und nach Übersee zu transportieren.
Der Bahnhof, der jeweils das nächstgelegene Ende der Eisenbahnstrecke bildete, entwickelte sich zur Boomtown, bis der Ausbau der Eisenbahnlinie eine günstiger gelegene Stadt erreichte. Vor 1871 war Abilene der Haupt-Verladebahnhof, dann für ein Jahr Newton weiter im Westen, später Ellsworth, aber auch Wichita und schließlich Dodge City im Südwesten des Staates (1875 und 1885).
Zu dieser Zeit wurde Dodge City die prototypische Cowboy-Stadt, die von den erwähnten Revolverhelden gerne besucht wurde. Sie waren nicht nur Revolverhelden, sondern alles mögliche , angefangen von Farmer, Transporteur, Büffeljäger, Gesetzeshüter (Marshal), Glücksspieler, Saloonbesitzer usw.
Sie trieben sich also in den Great Plains wie in Häusern mit üblem Ruf herum, waren ‚Söldner‘ oder ‚Legionäre‘ der Gesetze, die selbst nicht selten aus höchst zweifelhaften Hinterzimmern mit ebensolchen Schießmethoden durchgesetzt worden sind. Die Boom-Zeit der Cowboy-Städte entlang der Bahnlinien endete mit dem Verbot der Einfuhr von Rindern nach Kansas im Jahre 1885.
Heute hat Kansas leider noch eine andre Berühmtheit erlangt als Teil der Tornado Alley, dem Gebiet der USA, in dem es die meisten Tornados gibt.
Kansas ist nach Florida und Oklahoma der Staat mit den meisten Tornados pro Jahr und Fläche und selbst im Winter treten im Westen des Staates die sog. Winter Blizzards auf.
Ein Tornado der höchsten Stufe F5 auf der Fujita-Skala verwüstete Teile Topekas, ein anderer F5-Tornado Udall, ein weiterer F5-Tornado ca. 95 % aller Häuser der Kleinstadt Greensburg (1500 Einwohner) und bei allen diesen Tornados ließen Menschen ihr Leben.
Last but not least; kommen wir zu einem der großen Rätsel dieses Bundesstaates, dem wir aber auch in anderen US-Staaten nicht auf die Spur gekommen sind. Wie kann es sein, dass in Kansas auf einen Golfclub nur 11tsd. Einwohner kommen? Im Gegensatz zur BRD, wo es um den Faktor Hundert multipliziert erweden muss, also 1 Golfplatz auf 1.1 Mio. Einwohner kommt?
Nun gut, wir wissen nicht wie die Amerikaner das machen. Aber bei diesem Platz/Mensch-Verhältnis dürften Sie wohl kaum Gedränge auf den Fairways erwarten.
Und, golfen in Kansas kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bedeuten, dass man in einem Flight auch einen Deutschen trifft, vielleicht auch einen, der noch einen der früheren Dialekte spricht, die zwar nicht für jeden von uns eingängig sein dürften, aber wer noch etwas vom Plautdietsch, einer Variante des Niederdeutschen oder Varianten bayerischer und pfälzerische Dialekte zuhause bei den Großeltern noch hörte, mag hier gleich mal im Vorteil sein.
Unsere Community sucht alles, was einen Golfurlaub in Kansas zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt.
Wer also Informationen zu Kansas , zu den Golfplätzen, Hotels oder Tipps aller Art hat, schickt sie bitte zu uns. Am besten gleich hier per E-Mail an OnGolf.
Wenn nur jede Golferin bzw. jeder Golfer uns einen kleinen Beitrag schickt, dann sind das in Kürze hunderttausende. Und die Fülle an Informationen rund um unseren schönen Sport und rund um die ganze Welt wäre damit bereits unschlagbar und von gigantischem Nutzen für jeden von uns.
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