Ein echtes Kleinod amerikanischer Siedlungsgeschichte
Seinen Beinamen: ‚The First State‘ verdankt der zweitkleinste Bundesstaat der USA der Tatsache, dass er 1787 als erster Staat der Dreizehn Kolonien die Verfassung der USA ratifizierte. Nicht sehr weit entfernt von New Jersey und Philadelphia gelegen, überschreitet man aber mit der Grenze nach Delaware eine Zeitgrenze, die einen in eine scheinbar längst vergangene Zeit führt, als Amerikas Traum noch Wirklichkeit war.
Aber der Traum begann recht konfliktreich und blutig. Hier rangen Holländer, Schweden und Briten um die Vorherrschaft. Der Name ‚Delaware‘ entstammt dem Titel des zweiten Gouverneurs der Kolonie von Virginia, Sir Thomas West, Lord De La Warr und dem nach ihm benannten Fluss Delaware River. 1664 eroberten die Engländer die Kolonie und fügten sie ihrer eigenen Kolonie New York hinzu.
Die ersten, die hier landeten aber waren Spanier und Portugiesen, die bereits im sechzehnten Jahrhundert an der Küste des heutigen Delaware ankerten. Die ersten europäischen Siedler kamen 1631, organisiert als Handelsgesellschaft unter Führung des holländischen Kapitän‘ David Pietersen de Vries in das Gebiet und errichteten den Handelsposten Zwaanendael (auch „Swaanendael“, das heutige Lewes). Als im Jahr 1632 Kapitän de Vries hierher zurückkehrte, musste er feststellen, dass alle Siedler von Indianern getötet und die Siedlung selbst vollständig niedergebrannt worden war.
Im März 1638 erreichte eine schwedische Expedition, bestehend aus den Schiffen Kalmar Nyckel (Schlüssel von Kalmar) und Vogel Grip (Vogel Greif), unter Führung von Peter Minuit die Küste des heutigen Delaware. Die Siedler errichteten das Fort Christiana, das heutige Wilmington, das die erste dauerhafte europäische Siedlung auf dem Boden Delawares wurde.
Die schwedische Kolonie wurde schnell zum Handelskonkurrenten für die Niederländer und so entschied der berühmte Petrus Stuyvesant (damaliger Gouverneur der Kolonie Nieuw Nederland), die Schweden zu vertreiben und die Kolonie Neu-Amstel zu errichten. 1655 tauchte sein Flotte aus dem Nebel vor der Küste auf, bezwang die überraschten Schweden nach kurzem, heftigen Kampf und unterstellte das ganze Gebiet seiner Befehlsgewalt.
Die Niederländer gingen ohne Verzug sogleich daran, das zerstörte Fort Casimir wieder aufzubauen und zu einer zentralen Siedlung mit Handelsschwerpunkt nach Europa auszubauen. Sie wurde schnell zu klein für den Siedleransturm und daraufhin wurde die Stadt Neu-Amstel, das heutige New Castle, errichtet.
Berühmt geworden ist die Mason-Dixon-Linie, erschaffen zwischen 1763 und 1767 und benannt nach dem Astronomen Charles Mason und dem Geodäten Jeremiah Dixon, die die traditionelle Grenze zwischen den Nord- und den Südstaaten der USA bildete. Die Linie verläuft im Wesentlichen in Ost-West-Richtung auf 39°43’20“ nördlicher Breite und stellt heute die Grenze zwischen Delaware/Pennsylvania und Maryland/West Virginia dar. Viele der 80 Grenzsteine aus Kalkstein, die einst errichtet worden waren, um die Streitigkeiten zwischen den Familien Penn aus Pennsylvania und Calvert aus Maryland zu schlichten, sind heute noch erhalten. Und überhaupt bietet der kleine Landstrich viele kleine, aber sehr spezielle Sehenswürdigkeiten aus der Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika.
Heute ist Delaware auch bekannt als der Staat der Briefkastenfirmen und der seit Jahren wirtschaftlich erfolgreichste Bundesstaat der USA, was wohl etwas mit einander zu tun zu haben scheint. Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita real GDP), der wichtigste Wohlstandsindikator, betrug im Jahre 2006 USD 59.288 und war damit im nationalen Vergleich der 50 US-Bundesstaaten mit USD 37.714 Spitze.
Ein Grund für die wirtschaftliche Stärke Delawares liegt darin, dass das Gesellschaftsrecht in Delaware als das liberalste des Landes gilt, was dazu führte, dass fast alle großen Unternehmen der USA und auch viele aus Europa dort registriert sind.
Infolge des sogenannten Delaware-Effekts ist Delaware bekannt als Sitz von ca. 620.000 Briefkastengesellschaften und gilt allgemein als Steueroase. Laut der Steuerrechtsgruppe Tax Justice Network („Netzwerk für Steuergerechtigkeit“) führt Delaware die Liste der weltweit beliebtesten Steueroasen an. Neben extrem niedrigen Steuern ist es möglich, anonym Unternehmen ohne Grundkapital und mit nur einer Person als Vorstand, natürlich auch anonym, zu gründen. Weitere Vorteile für Unternehmen sind, dass Vorstandssitzungen nicht in Delaware stattfinden müssen und dass es keine Publizitätspflicht gibt.
Über ein Drittel der Briefkastengesellschaften befinden sich im Corporation Trust Center, einem einstöckigen Haus in der 1209 North Orange Street in Wilmington. Das Haus fungierte 2012 als „Sitz“ von über 285.000 Unternehmen, darunter auch ein Großteil der an Börsen der USA gehandelten Konzerne, die hier wie Unternehmen aus aller Welt Briefkastenfirmen unterhalten.
Und wie auf einer Perlenschnur aufgereiht befinden sich die meisten, der vierzig ausgezeichneten Golfplätze entlang des Küstenstreifens der Delaware Bay, viele mit atemberaubenden Ausblicken, die nicht nur den anonymen Briefkasten-Holders, so sie mal in der Gegend sind, alles an Annehmlichkeiten bieten, was Steuersparer und begeisterte Golferinnen und Golfer nur wünschen. Schauen Sie mal.
Bezeichnung | Kategorie | Adresse | Beschreibung | Link |
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Clubs
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