Golfreisen: Basel - Seite 2

Wissenschaft und Philosophie in Basel.

Schweiz - Basel - Erasmus von RotterdamErasmus von Rotterdam (1466 bzw. 1469–1536), ein niederländischer Philologe wie der Name schon anzeigt, verbrachte einen großen Teil seines Lebens in Basel. Mit seinem Namen verbunden sind der Humanismus, mit seinen kritischen theologischen Schriften gilt er als der Vorrreiter der Reformation.

Paracelsius (1493–1541), mit richtigem Namen Theophrastus Bombast von Hohenheim, hat in Basel studiert und war ein Jahr als Stadtarzt hier tätig. Neben seinem Beruf als Arzt war er Alchemist, Mystiker, Laientheologe und Philosoph, in fast allen Bereichen legendär, teilweise erfolgreich und auch Anstoß beissender Auseinandersetzungen über den richtigen Weg zur Wahrheit.

Johannes Heussgen, bekannter als Johannes Oekolampad (1482–1531) war Reformator in Basel und starb ebenda. Durch seine vielfältigen politischen Bemühungen wurde 1528 die Glaubensfreiheit für Reformierte in Basel genehmigt.

Große und zugleich recht zweifelhafte Berühmtheit ist verbunden mit einem weiteren bekannten Namen der Reformation, Johannes Calvin (1509–1564), der auch Begründer des Calvinismus war und der mehrere Jahre in Basel lebte und hier sein Hauptwerk Institutio Christianae Religionis erstmals veröffentlichte.
Später wurde er Reformator von Genf. Calvins Ruf hat durch seine Befürwortung von Hexenverbrennungen arg gelitten.

Sein anfänglicher Mitstreiter und späterer Gegner Sebastian Castellio lebte seit 1544 in Basel. Ebenfalls 1544 zog der in den Niederlanden verfolgte Täufer David Joris nach Basel, wo er bis zu seinem Tod 1556 unter dem Namen Johann von Bruck unerkannt lebte.

Eine nicht ganz so zweifelhafte Berühmtheit war Andreas Vesalius (1514–1564), der 1543 in Basel das erste komplette Lehrbuch der menschlichen Anatomie „De Humani Corporis Fabrica“ (Über den Bau des menschlichen Körpers) veröffentlichte.

Schweiz - Basel - Bernoulli,JakobEine überaus lange Tradition in der Physik und Mathematik und große Bedeutung hierin ist u.a. verbunden mit dem Namen Bernoulli. Die Familie Bernoulli hat über mehrere Generationen hinweg bedeutende Persönlichkeiten in Mathematik und Physik und anderen naturwissenschaftlichen Zweigen hervorgebracht. Acht Mitglieder der Familie waren Professoren, andere Familienmitglieder wandten sich mit Erfolg gesellschaftswissenschaftlichen oder künstlerischen Disziplinen zu.
Der mathematische Lehrstuhl war sage und schreibe 105 Jahre lang von einem Bernoulli besetzt. Jakob I Bernoulli (1655–1705) war Mathematiker und Physiker. Er war zeitlebens in Basel beheimatet und hat wesentlich an der Entwicklung der Wahrscheinlichkeitstheorie sowie zur Variationsrechnung und zur Untersuchung von Potenzreihen mitgearbeitet. Seine wissenschaftlichen Theorien haben nicht nur die Wissenschaften seiner Zeit beeinflusst, sondern prägen bis heute große Teile der mathematisch-naturwissenschaftlichen Theorie.
Daniel Bernoulli (1700–1782), Mathematiker, Physiker und Neffe von Jakob, wurde Anfang des 18.Jh. bereits europaweit bekannt mit Arbeiten zur „Riccatischen Differentialgleichung“ und der nach ihm benannte Bernoulli-Effekt ist von grosser Bedeutung in der modernen Aerodynamik.

Neben Bernoulli wurde Leonhard Euler (1707–1783) in Basel geboren, studierte hier und wurde zu einem der bedeutendsten Mathematiker überhaupt. Seine Leistungen sind immens und unbestritten; so wird er zum Beispiel als Erfinder der heute in der Mathematik gängigen Symbolik angesehen. Mit über 800 Publikationen gilt er zudem als der produktivste Mathematiker überhaupt. 2007 wurde der 300. Geburtstag von Euler mit einem öffentlichen Festakt, Ausstellungen, Symposien, und Publikationen gefeiert.

Einer der bekanntesten, deutschsprachigen Philosophen und Moralkritiker, Friedrich Nietzsche (1844–1900), lebte und wirkte von 1869 bis 1879 in Basel als Professor für klassische Philologie.Zwar schrieb er die meisten seiner bekannten Werke erst, als er seinen Beruf krankheitsbedingt niedergelegt und Basel wieder verlassen hatte. Verbunden blieb er mit Basel aber durch seinen Freund Franz Overbeck, der dort weiterhin als Professor für Kirchengeschichte wirkte.

Schweiz - Basel - Jaspers

KARL JASPERS (1883 – 1969) Philosophe allemand en 1946.
©MP/Leemage

Der Mediziner, Anatom sowie Zoologe, Geologe und Paläontologe Ludwig Rütimeyer (1825–1895) erforschte die vorweltliche Fauna der Schweiz, wirkte von 1855 bis 1894 an der Universität Basel und wurde 1867 deren Ehrenbürger. An ihn erinnern die Rütimeyerstrasse und der Rütimeyerplatz.

Der schweizerische Psychoanalytiker und Psychiater Carl Gustav Jung (1875–1961) hat in Basel-Kleinhüningen seine Jugendjahre verbracht und anschliessend ab 1895 an der Universität Basel sein Medizinstudium absolviert. Neben Sigmund Freud ist wohl C.G. Jung einer der einflussreichsten Wissenschaftler, wenn es um die Vorgänge der menschliche Psyche geht.

Der evangelisch-reformierte Theologe Karl Barth (1886–1968) lebte und wirkte in Basel. Er gilt im Bereich der europäischen evangelischen Kirchen aufgrund seiner theologischen Gesamtleistung als „Kirchenvater des 20. Jahrhunderts“.

Karl Jaspers (1883–1969) war ein deutscher Psychiater und Philosoph von internationaler Bedeutung. Er lehrte zuletzt an der Universität Basel und wurde 1967 Schweizer Staatsbürger. Als Arzt hat Jaspers grundlegend zur wissenschaftlichen Entwicklung der Psychiatrie beigetragen und gilt in der Philosophie als herausragender Vertreter der Existenzphilosophie, die er vom Existentialismus Jean-Paul Sartres strikt unterschied.

Sein philosophisches Werk wirkt insbesondere in den Bereichen der Religionsphilosophie, Geschichtsphilosophie und der Interkulturellen Philosophie nach. Mit seinen einführenden Schriften zur Philosophie, aber auch mit seinen kritischen Schriften zu politischen Fragen wie zur Atombombe, zur Demokratieentwicklung in Deutschland und zur Debatte um eine deutsche Wiedervereinigung ist er einem breiteren Publikum als nur der Fachwissenschaften bekannt geworden.

Er war zunächst Lehrer und anschließend lebenslanger Freund von Hannah Arendt, mit der ihn auch ein jahrzehntelanger Briefwechsel verband. Auch mit Martin Heidegger stand er in Briefwechsel, der – während des Nationalsozialismus unterbrochen – nach dem Zweiten Weltkrieg nur noch spärlich war. Er ist heute auf dem Friedhof am Hörnli begraben.

Die Wissenschafter Tadeus Reichstein (Chemie) sowie Werner Arber (Biologie) waren Professoren an der Universität Basel, als sie mit dem Nobel-Preis geehrt wurden.

Albert Hofmann (1906–2008) Schweizer Chemiker und Professor, Entdecker der halluzinogenen Wirkung des LSD, lebte und wirkte in Basel.

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