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Florenz – die Wiege der Renaissance

Italien - Florenz

Was soll man sagen zu Florenz, was nicht schon jeder tausendmal gelesen oder gehört hat. Dass Florenz als eine der schönsten Städte der Welt gilt? Das hat sich bereits weltweit herumgesprochen, so dass die Stadt vor Besuchern aus allen Nähten bricht; das ganze Jahr über.
Es gibt keine gute Zeit mehr, die Stadt zu besuchen wie auch die kleinen Läden, wo man einst Wein kaufen und probieren konnte, oder Oliven und frisches Brot und die unzähligen Lebensmittel in Gläsern, aus Fässern, die Schinken und Würste, die von der Decke hingen, verschwunden sind.

Italien - Florenz

Florenz, das ist vielleicht das bedeutendste Zentrum für die bildende Kunst im Ausgang des Spätmittelalters. Die Galleria degli Uffizi, wo eine Sammlung an Kunstwerken existiert, die weltweit einzigartig sein dürfte, zeugt davon. Leider zeugen auch die endlosen Schlangen vor dem Eingang auf die einzigartige Attraktivität der Sammlung, die weit mehr ist, als eine Sammlung von Gemälden und Skulpturen.
Sie ist das Gedächtnis der europäischen Zivilisation und Kultur, der Blick in die Anfänge unseres Verständnisses von der Welt und uns selbst.

Italien - Florenz - Michelangelo PietàHier in der Stadt am Arno wirkten die besten Architekten ihrer Zeit, allen voran Michelangelo, der ja nicht nur Maler, Bildhauer, Dichter, sondern auch Baumeister war und  aus einer angesehenen Bürgerfamilie in Florenz stammt, die zur Partei der Guelfen, der Kaisertreuen gehörte, und also eigentlich wenig mit dem Papst gemein hatte.

Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der italienischen Hochrenaissance und seine Skulpturen wie etwa Bacchus, David und die Pietà befreiten die triumphierende Kraft des Ausdrucks des Künstlers über die präzise Ausführung und Rücksichtnahme auf die traditionelle Behandlung des Themas oder den historischen Charakter seiner Helden, seiner Sujets.

Italien - Florenz - Da Vinci VitruveHier verbrachte ein weiterer der vielen Großen, Leonardo da Vinci große Teile seiner Jugend. Er war italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph und gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten; zu Recht. Seine Mona Lisa, Leda mit dem Schwan, Johannes der Täufer, das Abendmahl und viele weiteren Gemälde waren so wegweisend für die Malerei und das Denken der beginnenden Neuzeit, dass er von seinen berühmten Zeitgenossen als „Maler der Maler“, als Malerfürst verehrt wurde.

Raffaels Fresko: Die Schule von Athen zeigt die Bedeutung, die Leonardo damals schon hatte, die wenige, Raffael aber bereits früh erkannte.
Freud schrieb treffend vierhundert Jahre später: „Er glich einem Menschen, der in der Finsternis zu früh erwacht war, während die anderen noch alle schliefen.“ (Eine Kindheitserinnerung des Leonardo da Vinci (1910)

Leonardo war auf seine universelle Art und Weise maßgeblich und maßgebend für seine Zeit und die folgenden Epochen europäischer Denk- und Wissenschaftsgeschichte. Sein „Der vitruvianischer Mensch“ wurde zur Ikone der Neuzeit, zum Sinnbild für den Aufbruch der Menschen in Europa aus ihrer „selbstverschuldeten Unmündigkeit“.  Mit dem vitruvischen Menschen verbindet sich das Ende des Glaubens und der Beginn der modernen Wissenschaften, die neue „Vermessung“ von Mensch und Welt. Was bisher geglaubt wurde, sollte fortan gewusst werden, alles wurde neu hinterfragt. Florenz war in jener Zeit das Zentrum der neuen Wissenschaften und zur Schmelze des Glaubens geworden. Hier trafen sich die neuen bildenden Künste und die neuen Naturwissenschaften zu einem großen Fest der Vernunft. Leonardo notierte: „Dichtung hat mit Moralphilosophie zu tun, Malerei mit Naturphilosophie.“

Italien - Florenz - Leonardo Abendmahl

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